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Heiner Studer
Legende: Heiner Studer zu Gast im Studio des Regionaljournals AG SO. SRF

Aargau Solothurn Heiner Studer: 40 Jahre Kommunalpolitik in Wettingen

Am Donnerstagabend wurde Heiner Studer vom Einwohnerrat verabschiedet. 12 Jahre lang war er Einwohnerrat, 28 Jahre sass er im Gemeinderat, in der Dorfregierung. Von der Politik hat er aber immer noch nicht genug. In Osteuropa missioniert er nun für die direkte Demokratie.

Mit 24 Jahren wurder er Einwohnerrat, im Alter von 36 Gemeinderat. Parallel dazu sass er von 1973 bis 1998 als Grossrat für die EVP im Aargauer Grossen Rat. Und zwischen 1999 und 2007 vertrat Heiner Studer die EVP im Nationalrat.

Nicht nur politisch prägte die EVP den Werdegang von Studer, auch beruflich war ihm diese christliche Partei Heimat. Nach der Handelsmatura war er in verschiedenen Sekretariatsfunktionen für die EVP tätig. Seit 2008 ist er Präsident der EVP Schweiz.

Alle Wege führen in die Politik

Christliche Wert sind für Heiner Studer das A und O in der Politik. Warum ist er nicht Pfarrer geworden? «Das wäre ein denkbarer Weg gewesen», sagt Studer. «Aber ich glaube, jeder Weg hätte mich in die Politik geführt. Das ist einfach der Ort, wo man mit Menschen aus allen sozialen Schichten zusammenkommt und zusammen Lösungen findet. Das ist faszinierend.»

Zur Person

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Heiner Studer wurde am 16. Mai 1949 geboren. Bereits mit 21 Jahren wurde er Zentralsekretär der EVP Schweiz und arbeitet zudem als Journalist. Später wurde er Verlagslektor und Sekretär des Blauen Kreuzes. Studer ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Töchtern. Seine mittlere Tochter Lilian sitzt für die EVP im Aargauer Grossen Rat.

Weit weg vom Pfarrer ist Heiner Studer aber nicht. Er wirkt hin und wieder als Laienprediger. Von der Reformierten Landeskirche des Aargaus hat er die Erlaubnis zu predigen, das Abendmahl zu veranstalten und zu taufen.

Heiner Studer ist bekannt dafür, zwischen verschiedenen politischen Meinungen und Lagern ausgleichen zu können. Auch hier hilft ihm sein Glaube, dass alle Menschen gleich sind und gleich behandelt werden müssen, die Schwachen wie die Starken, die Armen wie die Reichen.

Politik hat er auf allen Ebenen gemacht, kommunal, kantonal und national. Dankbar ist er Menschen, die ihn auf diesem Weg begleitet haben. «Ich wurde bei meinen ersten Schritten von Menschen unterstützt, die 40 Jahre älter waren als ich», sagt Heiner Studer. «Junge fragen mich manchmal, was sie tun sollen, sie wüssten ja nichts. Ich sage, man muss nichts wissen, man muss aber bereit sein, sich einzuarbeiten.»

Ausgeglichen, differenziert, interessiert am Gegenüber – so begegnet Heiner Studer den Menschen, die mit ihm zu tun haben. Man hat den Eindruck, sein Harmoniebedürfnis sei grenzenlos, geradezu eine Sucht. Der Eindruck sei falsch, entgegnet Studer. Er suche manchmal die Auseinandersetzung, seine Kollegen im Gemeinderat wüssten ein Lied davon zu singen.

Neues Engagement in Osteuropa

Die politischen Auseinandersetzungen hat Heiner Studer jetzt hinter sich. Kurz vor der Pensionierung hört er als Gemeinderat von Wettingen auf. Aber von Hundert auf Null schraubt er sein politisches Engagement nicht herunter.

Von seiner Frakton erhielt er bei der Verabschiedung im Einwohnerrat Wettingen am Donnerstag einen Koffer. Gedacht ist dieser aber nicht etwa für eine Weltreise, sondern für ein neues Engagement. Heiner Studer ist neu für eine politische christliche Bewegung in Osteuropa tätig. Er ist Präsident des Beirates. Und in dieser Funktion kann er seine Talente als Laienpfarrer und Politiker kombinieren: Er darf den Christen in Osteuropa nämlich die Vorteile der direkten Demokratie predigen.

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