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Aargau Solothurn «Mordfall Seewen» von 1976 bleibt trotz Hinweisen ungeklärt

Es ist eines der grössten ungelösten Verbrechen in der Schweiz, der Mordfall von Seewen von 1976. In einem Schrebergartenhäuschen im solothurnischen Seewen wurden damals fünf Menschen durch 13 Schüsse getötet. Der Täter wurde nie gefunden. Auch neue Hinweise diesen Januar haben nichts Neues ergeben.

Der Fünffach-Mord von Seewen SO bleibt auch nach 37 Jahren ungeklärt. Anfang Jahr gingen neue Hinweise ein. Eine Zeugenaussage zum Mordfall habe aber zu keinen neuen Ermittlungsansätzen geführt, teilte die Solothurner Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.

Schrebergartenhäuschen
Legende: Im Schrebergartenhäuschen in Seewen wurden 1976 fünf Menschen durch 13 Schüsse getötet. Der Täter wurde nie gefunden. Keystone

Das Verbrechen von 1976 ist nach 30 Jahren verjährt. Die Polizei hatte im Januar 2013 unter anderem eine schriftliche Aussage eines Mannes erhalten. Die Strafverfolgungs-Behörden entschieden sich trotz Verjährung, den Hinweisen im Rahmen des rechtlich noch Möglichen nachzugehen.

Eine Bestrafung der Täterschaft kam nicht mehr in Betracht, hält die Staatsanwaltschaft fest. Angesichts der Tragweite des Falles waren die Behörden dennoch an einer möglichen Aufklärung des Mehrfachmordes interessiert. Neue Erkenntnisse brachten die Abklärungen aber nicht.

Der Fünffach-Mord von Seewen ist das grösste ungeklärte Verbrechen in der Kriminalgeschichte der Schweiz. Die Bluttat geschah im «Waldeggli» in Seewen, einem kleinen Schrebergartenhaus. Fünf Menschen wurden dort am Pfingstsamstag 1976 mit 13 Schüssen aus einer Winchester-Imitation regelrecht hingerichtet. Vier Leichen wurden ins Häuschen geschleppt, die fünfte auf der Terrasse in einen Teppich gewickelt. Das Tatmotiv ist bis heute unklar.

Über 9000 Hinweise damals

Die Opfer waren ein Ehepaar, die 62-jährige Elsa und der 63- jährige Eugen Siegrist. Ermordet wurden auch die Witwe Anna Westerhäuser-Siegrist (80) sowie deren Söhne Emanuel (52) und Max (49). Obwohl die Polizei über 9000 Hinweisen nachging und systematisch nach Besitzern von solchen Gewehren fahndete, verliefen die Ermittlungen lange erfolglos.

Tatwaffe 1996 zufällig gefunden

Erst im Herbst 1996 brachte «Kommissar Zufall» die Ermittlungsbehörden einen Schritt weiter. Bei der Renovation einer Wohnung in Olten entdeckte ein Handwerker die Tatwaffe: Die Winchester-Imitation mit gekürztem Lauf war hinter der Küchenkombination in einem Plastiksack versteckt.

Das Gewehr gehörte Carl Doser, die Wohnung dessen Mutter. Der früher in Basel wohnhafte Einzelgänger war bereits 1976 im Rahmen einer Reihenuntersuchung von der Basler Polizei befragt worden. Der Verdächtige erklärte damals, er habe seine Waffe auf einem Flohmarkt an einen Unbekannten verkauft. Eine Inspektion seiner Kleinbasler Wohnung hatte keine Anhaltspunkte für eine Tatbeteiligung ergeben. Die Akte wurde abgelegt. Doser verliess die Schweiz 1977. Seither ist er spurlos verschwunden.

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