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Wasserstadt
Legende: Die Wasserstadt – sollte sie tatsächlich realisiert werden – würde ein ganz neues Lebensgefühl ermöglichen. zvg

Aargau Solothurn Trotz Geldsegen: Immer noch Stolpersteine für «Wasserstadt»

Die Vision «Wasserstadt» könnte der Stadt Solothurn einen Geldsegen bescheren. Eine neue Studie spricht von bis zu 300 Millionen Franken, welche die Stadt neu erhalten könnte – dank gutbetuchten Bewohnern der Weststadt. Es gibt aber noch mehr als einen Stolperstein für das Projekt «Wasserstadt».

Das hört der Solothurner Stadtpräsident Kurt Fluri gern: Ein mögliches, neues Stadtquartier in Solothurn, welches mehr Steuern einbringt. So viel mehr, dass sogar eine Steuersenkung möglich ist, von bis zu neun Prozentpunkten. Das zeigt eine Studie, welche die Stadt zusammen mit den privaten Initianten der Wasserstadt in Auftrag gegeben hat.

Vier Stolpersteine

Der Privatperson Kurt Fluri gefällt die Vision «Wasserstadt». Er gibt gar offen zu: «Ich könnte mir vorstellen, später einmal dort zu wohnen», sagt Fluri im Interview mit dem Regionaljournal Aargau Solothurn. Fluri scheint weniger skeptisch zu sein als auch schon, beim Thema Wasserstadt.

Doch der Stadtpräsident Kurt Fluri mag nicht zu viel Euphorie versprühen, auch nicht mit dem Erscheinen dieser neuen Studie. Vier Stolpersteine gebe es nach wie vor beim Projekt Wasserstadt:

  • Der verseuchte Boden
  • Der Campingplatz Lido
  • Das neue Raumplanungsgesetz
  • Die Witischutzzone

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Stolperstein Nummer 1: Dort, wo die Wasserstadt dereinst hin soll, wurden früher Haushaltabfälle entsorgt. Eine Sanierung der Deponie ist daher nötig. In welcher Form das geschehen soll, ist noch offen. Dazu ist eine weitere Studie in Arbeit. Eine Zahl ist aber bereits bekannt: Die Totalsanierung wird nicht mehr als 110 Millionen Franken kosten, heisst es. Das ist weniger als in einer früheren Studie vermutet, aber immer noch viel.

Stolperstein Nummer 2: Auf diesem Areal liegt auch der Campingplatz Lido des TCS. Dieser hat zwar grundsätzlich Bereitschaft signalisiert für Gespräche. «Wenn der TCS jedoch wegzieht, müsste die Stadt Solothurn allfällige Kosten übernehmen. Und wie viel das ist, wissen wir noch nicht», erklärt Fluri.

Stolperstein Nummer 3: Die Wasserstadt wird auf einem riesigen Areal entstehen. Alleine die Insel und der künstlich angelegte Aare-Arm werden grösser sein als die Hauptstadt von Solothurn. Mehrere Hundert Wohnungen werden dann entlang dem Aare-Kanal gebaut. Ein Teil dieser Anlage würde jedoch auf dem Gebiet der Witischutzzone stehen. Diese Zone würde verkleinert werden, um eine Fläche in der Grösse von sieben Fussballfeldern.

Knackpunkt Witischutzzone

Wie das bei den Umweltschutz- und Naturvebänden ankommt, lasse sich bereits jetzt abschätzen, sagt Fluri. Einmal mehr gibt es derzeit einen Anlauf, um die Piste des Flugplatzes Grenchen zu verlängern – auf Kosten der Witischutzzone. «Dort bekommen wir bereits jetzt ein Müsterchen, wie es ablaufen könnte, wenn die Weststadt ebenfalls in die Witischutzzone drängt», erklärt Fluri.

Stolperstein Nummer 4: Seit Mai dieses Jahres gilt in der Schweiz ein neues Raumplanungsgesetz. Demnach kann die Stadt Solothurn nicht einfach ein Stück Landwirtschaftsland umzonen in Bauland. Solothurn hat davon nämlich genug. Dieser Stolperstein wird gemäss Fluri der grösste, auf dem Weg zur Realisierung der Wasserstadt. Man müsse nun klären, ob es ein Schlupfloch gibt, um dennoch Land einzonen zu können.

Weitere Studie in Arbeit

Als nächstes wird nun eine weitere Studie abgewartet. Darin geht es um die Frage, wie der verseuchte Boden samt Deponie saniert wird. Dabei hat der Bund seinerseits ein Wörtchen mit zu reden. Denn: Er wird – je nach dem – bei der Sanierung mitbezahlen. Diese Studie soll noch in diesem Jahr veröffentlicht werden.

Die Wasserstadt ist im Westen der Stadt Solothurn geplant. Dafür wird die Aare verbreitert, es entsteht ein Seitenarm samt Insel. Gebaut werden unter anderem mehrere Hundert Wohnungen. Bauen sollen die Wasserstadt die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron. Hinter der Idee steht die Wasserstadtsolothurn AG. 2006 entstand die erste Projektstudie.

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