Aargau Solothurn - Zirkusdirektor Johannes Muntwyler über Romantik und Konkurrenz

In Wohlen hat er seine Heimat und hier feiert er am Freitag die Premiere der 30. Tournee: der Circus Monti und mit ihm die Gründerfamilie Muntwyler. Was Guido Muntwyler damals als verrücktes Projekt angerissen hat, ist heute ein erfolgreiches KMU. Direktor Johannes Muntwyler hat noch viel vor.

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  Der Zirkus Monti auf dem Schützenhausplatz Wohlen, am Tag der Premiere am 14. März 2014. Über 20 Artisten sind im Programm mit dabei.

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  «Bonjour la vie!» heisst das neue Programm des Wohler Zirkusteams. Ein Stück über das Leben, schwärmt Zirkusdirektor Johannes Muntwyler.

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  Das Zirkuszelt der Monti-Familie kann man auch mieten. Damit hat sich der Zirkus ein zweites Standbein aufgebaut.

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  Ohne Popcorn kein Zirkus: auf dem Weg zum Zirkuszelt steigt der Geruch von Popcorn jedem Besucher in die Nase.

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  Johannes Muntwyler in seiner Manège. Hier fühlt er sich wohl, auch wenn er 80 Prozent seines Arbeitsalltages im Bürowagen des Zirkus' verbringt.

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  Der jüngste Sohn von Johannes Muntwyler, Nicola (12), spielt 2014 das erste Mal im Programm mit. Hier übt er für die Premiere am Abend.

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  Der Zirkus Monti feiert seine Premiere hier, wo alles begonnen hat: in Wohlen. Vom 14. bis 16. März gastiert er hier, dann zieht er nach Lenzburg und Zofingen.

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  Das wirtschaftliche Zentrum des Zirkus Monti: das Büro des Zirkusdirektors Johannes Muntwyler, integriert im Kassenwagen. Für das künstlerische Programm hat der Wohler ein Kreativ-Team im Rücken.

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  Der 50-jährige Johannes Muntwyler mag die Rolle als Zirkusdirektor. «Die Leute müssen sich wohlfühlen, das Begrüssen des Publikums ist mir wichtig», sagt Muntwyler im Gespräch mit SRF.

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  Der Gartenzwerg vor Johannes Muntwyler's Wohnwagen. Ein Stück Heimat, das mitreist. Im Winter wohnt die Familie in einem Haus in Wohlen.

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  Johannes Muntwyler hat Energie, Ideen und Freude am Herumreisen. Hier kommt er aus seinem Zirkuswagen, der momentan in Wohlen steht.

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Am 12. März 1985 ging der Circus Monti das erste Mal auf Tournee. Was Vater Guido Muntwyler damals angerissen hat, wird seit rund 10 Jahren von Sohn Johannes Muntwyler geführt. «Damals haben viele Leute den Kopf geschüttelt. Die Muntwylers spinnen, hiess es. Die Branche gab uns maximal zwei Monate Überlebenszeit», erinnert sich Zirkusdirektor Johannes Muntwyler. Heute gilt der Aargauer Zirkus als Nummer zwei in der Schweiz und ist auch finanziell stabil unterwegs.

Familienunternehmen mit Tradition und Lebensschule

Johannes Muntwyler beim Gespräch mit Radio SRF vor seinem Wohnwagen. Das Reisen auf der Tournée gefalle ihm immer noch.

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Drei Generationen Muntwyler (Mutter Hildegard, Sohn Johannes und dessen drei Söhne Tobias, Mario und Nicola) arbeiten alle im Zirkus mit. Vater und Gründer Guido «Monti» Muntwyler ist 1999 verstorben. Heute sind alle Söhne von Johannes Muntwyler fest im Zirkus integriert. Sie bringen Schule, Lehre und Zirkus unter einen Hut. Das sei anstrengend, aber eine gute Lebensschule, findet Vater Johannes Muntwyler.

Monti setzt auf Artisten statt Pferdenummern

Der 49-Jährige setzt mit seinem Kreativ-Team bewusst auf Artisten. 22 Artisten sind im aktuellen Programm «bonjour la vie!» engagiert. Tiernummern gibt es keine. «Wir haben seit 2010 keine Tiere mehr im Programm, 2004 ist mein Bruder mit den Pferden ausgestiegen, weil er nicht mehr reisen wollte mit den Tieren. Der Austausch mit anderen hat ihm gefehlt», erklärt Johannes Muntwyler im Gespräch. Genau das mache den Circus Monti aber aus, das Künstlerische, Innovative. Dafür hat er auch schon diverse Preise gewonnen, unter anderem zwei Prix Walo-Preise.

Als Zirkus müsse man sich heute immer wieder neu erfinden, damit die Besucherzahlen stimmen. Nur so könne man überleben, ist der Wohler überzeugt. Man hebe sich bewusst von anderen Zirkusunternehmen ab. Man pflege aber zur Konkurrenz ein entspanntes Verhältnis. «Den (Fricktaler) Zirkus Nock kennen wir gut, wir schauen auch gegenseitig unsere Programme an. (...) Wir respektieren einander und funken dem anderen nicht rein», beschreibt Muntwyler das Leben mit der Konkurrenz.

Die Besucherzahlen des Wohler Circus steigen stetig. Man überlebe auch dank weiteren Standbeinen. Zeltvermietung, Zirkusgalas, Apéros – das seien die sicheren Einnahmen. «Ob eine Saison gut wird, wissen wir am Anfang nie. Das kann schon die eine oder andere Sorgenfalte bereiten», sagt Muntwyler schmunzelnd im Gespräch mit Radio SRF. Er freue sich auf die aktuelle Jubiläumstournee. Auf die Artisten, welche man an Zirkusschulen und Festivals aufgespürt hat. Aber auch aufs Herumreisen, die Manege, die Reaktion des Publikums.

Ein paar Wochen Ferien in den Bergen im Sommer, das wär's manchmal. Aber momentan gefällt mir das Touren noch sehr. Ich habe noch viel Energie, Visionen und Pläne für die Zukunft.

Johannes Muntwyler Direktor Circus Monti

Eine Nachfolgeregelung brauche es momentan noch nicht, findet Johannes Muntwyler. Natürlich freue er sich, dass alle drei Söhne im Zirkus mitarbeiten. «Ich mag noch lange, merke aber auch, dass mir mit bald 50 Jahren gewisse Dinge bewusster werden. Ein paar Wochen Ferien in den Bergen im Sommer, das wär's manchmal. Aber momentan gefällt mir das Touren noch sehr. Ich habe noch viel Energie, Visionen und Pläne für die Zukunft», sagt Zirkusdirektor Muntwyler im Gespräch und macht sich bereits wieder an die Vorbereitungen für die Premiere.

Diese findet am 14. März in Wohlen auf dem Schützenhausplatz statt. Bis am 16. März bleibt der Monti in Wohlen, danach zieht er weiter nach Lenzburg und Luzern.