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Ballon über Winterthurer Badi Neuer Vorschlag für eine Überdachung des Freibads Geiselweid

Damit auch im Winter gebadet werden kann, macht der Stadtrat einen neuen Vorschlag. Den er selber aber nicht bauen will.

In ganz Winterthur gibt es zurzeit nur ein einziges Hallenbad. In der kalten Jahreszeit ist der Platz in den Becken deshalb viel zu eng. An dieser Situation wollte eine Volksinitiative etwas ändern.

Die Idee: Eine sogenannte Traglufthalle soll das 50-Meter-Becken überdachen, sodass es auch im Winter genutzt werden kann. Im Herbst soll die Konstruktion jeweils aufgebaut werden und bis im Frühling das Schwimmen im Warmen ermöglichen.

Blick auf eine Anlage mit grünen Wiesen, über einem Schwimmbad ist ein weisses Zelt gespannt.
Legende: Mangelware Hallenbad: Eine Art Ballon über das Freibad würde neue Schwimmmöglichkeiten schaffen. zvg (Stadt Winterthur)

Der Stadtrat und das Parlament lehnten die Initiative aus ökologischen Gründen ab. Es werde zu viel Energie verschwendet, so die Argumentation. Gegen den Willen der Regierung sprach sich das Parlament jedoch für einen Gegenvorschlag aus. Dieser sah vor, dass die Halle mit Fernwärme oder mit erneuerbarer Energie beheizt wird.

Am Donnerstag hat die Stadtregierung nun das neue Bauprojekt für die Überdachung des Freibads Geiselweid vorgestellt. Es sei eine Traglufthalle der neuesten Generation. Der zuständige Stadtrat Jürg Altwegg (Grüne) sieht zwar gewisse Fortschritte zur ursprünglichen Idee: «Aus ökologischer Sicht ist das neue Projekt doppelt so gut wie vor fünf Jahren.» Nichtsdestotrotz ist der Stadtrat nach wie vor gegen diese Überdachung.

Diese Halle vergeude viel zu viel Wärme und Energie. Jürg Altwegg sieht neben ökologischen Gründen auch finanziell Aspekte, die dagegen sprechen: «Wir haben in Winterthur grosse Investitionen vor uns. Da hat es keine Kapazität für diese Überdachung.»

Aus ökologischen und finanziellen Gründen wäre es ungeschickt, diese Halle zu bauen.
Autor: Jürg Altwegg Stadtrat Winterthur

Insgesamt würde die Überdachung rund 2,2 Millionen Franken kosten. Geld, das aus Sicht der Stadtregierung nicht vorhanden ist. Um die Halle zu betreiben, rechnet der Stadtrat mit jährlichen Kosten von 460'000 Franken.

Damit haben sich die geplanten Ausgaben beinahe verdoppelt. Bisher wurde mit 1,5 Millionen Franken Baukosten gerechnet und mit 220'000 Franken für die jährlichen Betriebskosten. Dennoch sagt Jürg Altwegg: «Billiger geht es nicht. Es ist die preisgünstigste Variante, die möglich ist.»

Jetzt ist wieder der Gemeinderat am Zug

Als nächstes entscheidet das Stadtparlament über den neuen Vorschlag der Regierung. Sollte der Grosse Gemeinderat entgegen der Empfehlung des Stadtrats im nächsten Jahr den Kredit bewilligen und läuft das Bauprojekt ohne Verzögerung, könnten die Winterthurer und Winterthurerinnen frühestens im Winter 2020/2021 im überdachten Freibad Geiselweid planschen.

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