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Bern Freiburg Wallis Berner Wirtschaft finanziert Arbeitsintegration von Flüchtlingen

Der Kanton Bern geht neue Wege, um Flüchtlinge besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Neu leisten Private und Firmen die Vorfinanzierung für ein Pilotprojekt der Caritas, die öffentliche Hand legt Ziele fest und lässt sie kontrollieren. Doch: Die Flüchtlinge heizen auch den Arbeitsmarkt an.

Das System funktioniert so, dass der Kanton Bern mit der Caritas einen Leistungsvertrag abschliesst. Das Geld dafür geben Private in Form eines Darlehens. Für das Pilotprojekt rechnet der Kanton mit einer Summe von 2,7 Millionen Franken. Die Idee solcher «Social Bonds» stammt aus Grossbritannien.

Abgerechnet wird am Schluss über ein Bonus-Malus-System. Das heisst: Werden die festgelegten Ziele erreicht, erhalten die Geldgeber ihren Vorschuss zurück. Werden die Ziele übertroffen, teilt der Kanton Bern seine höheren Einsparungen mit der Caritas und den Geldgebern.

Werden die Ziele hingegen nicht erreicht, müssen sich sowohl die Caritas wie auch die Privaten einen Teil des Verlusts ans Bein streichen. Das bedeutet, dass das finanzielle Risiko für den Kanton Bern kleiner wird.

Klare Ziele für Kanton und Wirtschaft

Konkret heisst das, dass von den anvisierten 120 Teilnehmern des Pilotprojekts am Ende 60 bis 70 Personen in den Arbeitsmarkt integriert sind oder eine Ausbildung absolviert haben, wie Claudia Babst von der Caritas ausführte. Diese Zahlen basierten auf Erfahrungswerten.

Darlehensgeber sind private Unternehmen und Stiftungen. Das Projekt wird mitgetragen von der Unternehmerinitiative Fokus Bern, hinter der rund 70 Firmen stehen.

Premiere in der Schweiz

Der Präsident von Fokus Bern, Peter Stämpfli, begrüsste die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Verwaltung. Es sei ein positives Signal und ein mutiger Schritt, dass die Berner Behörden neue Wege in der Finanzierung suchten und schweizweit als erste ein solches Social Bond-Projekt umsetzten.

Bei der Vorschussfinanzierung gehe es nicht in erster Linie um Rendite, dazu seien die Zinssätze auch bei einem Erfolg zu tief. «Es geht um eine nachhaltige Investition von uns allen in die Zukunft unserer Gesellschaft und unseres Kantons», betonte Stämpfli.

Aber Peter Stämpfli betont auch: «Jeder Mensch der integriert werden muss, konkurrenziert einen anderen, der integriert werden muss.» Das neue Projekt bringt Konkurrenz in jenen schon so angespannten Stellenmarkt für niederschwellige Arbeiten.

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