Bern Freiburg Wallis - Feckerchilbi: Jenische laden in Bern zum Fest

Die Schweizer Jenischen feiern ihre traditionelle Chilbi dieses Jahr auf der Berner Schützenmatte. Gäste sind willkommen, die Feckerchilbi soll ein Ort der Begegnung sein. Zu entdecken gibt es unter anderem jenische Musik.

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  Zur Begrüssung auf der Schützenmatt gibt es Drehorgelmusik. Im Hintergrund ein Korbflechter.

  Elisa Häni/SRF

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  Der Drehorgelspieler versorgt das Rösslispiel mit Live-Musik.

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  Jenische und Sinti sind bereit für Gäste an ihrer Feckerchilbi.

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  Tito Boss (rechts) und «R.R.» erzählen rappend vom Leben als Jenische.

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  An der Feckerchilbi wird zu Gesprächen am Feuer eingeladen. Nach dem Motto «Besucher fragen, Jenische und Sinti antworten – frei von der Leber weg.»

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  Auch Kulinarisches aus der Kultur der Jenischen und Sinti gibt es zu entdecken.

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  Diese jungen Leute verkaufen «Mama's Sinti Gulasch».

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  An der Vernissage der Wanderausstellung über das Leben von Jenischen und Sinti in der Grossen Halle trat spontan eine Roma-Gruppe aus Bulgarien auf.

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  Das Schwyzerörgeli ist das Lieblingsinstrument der Jenischen in der Schweiz. Was heute als Schweizer Brauchtum gilt, wurde von «fahrenden Musikanten» mitgeprägt.

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  Patriotismus an der Feckerchilbi.

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  Genuveva Graf war die erste Präsidentin der «Radgenossenschaft der Landstrasse». Das ist die Dachorganisation der Jenischen und Sinti in der Schweiz.

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  Oliver Kayser kam aus Luxemburg an die Feckerchilbi in Bern. In seinem Land gebe es etwa 3000 Jenische.

  Elisa Häni/SRF

«Musik ist unser Leben», sagt Genuveva Graf, die frühere Präsidentin der «Radgenossenschaft der Landstrasse». Und davon ist viel zu spüren an der Feckerchilbi auf der Schützenmatte in Bern. «Stubete» nennen die Jenischen ihre spontanen musikalischen Treffen.

Nebst Musik stehen an der Feckerchilbi Filme auf dem Programm, Podiumsdiskussionen, ein Hörspiel, ein Bootsch-Turnier und «Gespräche am Feuer»: eine Einladung an Gäste, den Jenischen und Sinti Fragen zu stellen. Die Feckerchilbi soll «ein Fest und eine Begegnung mit Gästen aus der Mehrheitsgesellschaft» sein, schreiben die Organisatoren im Programmheft.

Der Ursprung der Feckerchilbi liegt in Gersau am Vierwaldstättersee, das Fest war auch schon in Brienz. Warum jetzt Bern? Die Antwort steht ebenfalls im Programmheft: «Die Hauptstadt der Schweiz ist auch die Hauptstadt der Schweizer Jenischen und Sinti.»

Bundesrat Alain Berset stellte sich in seiner Festrede hinter die Forderung der Organisatoren, nicht mehr von «Fahrenden» zu reden. Diesen Begriff finden viele Jenische und Sinti problematisch, weil nicht alle von ihnen herumziehen.

Zudem sagen sie, sie selber nennten sich Jenische und Sinti. Also solle man sie auch so bezeichnen. Eine Petition mit diesem Anliegen übergaben Jenische- und Sinti-Organisationen im April dem Schweizer Innenminister.

Dieser sagte in seiner Rede, er anerkenne diese Forderung nach Selbstbezeichnung. Er werde sich dafür einsetzen, dass der Bund die Jenischen und Sinti künftig auch so bezeichne. Das sei nicht Wortklauberei. Mit Sprache schaffe man Realität.

(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30/6:32 Uhr)