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Berner Forschungsarbeit Hurrikane haben direkten Einfluss auf unser Wetter

Tropenstürme beeinflussen das Wetter in Europa viel stärker als bisher angenommen: Sie sorgen für starke Niederschläge.

Wirbelstürme entstehen im Atlantik zwischen Afrika und Nordamerika, ziehen danach in die Karibik und den Golf von Mexiko. Dort verlieren sie sich zu einem grossen Teil. Doch manche kommen von ihrer Bahn ab.

Dem gingen die Berner Forscher nach, zusammen mit Kollegen der ETH Zürich und dem Karlsruher Institut für Technologie. Roman Pohorsky vom Mobiliar Lab für Naturrisiken an der Uni Bern untersuchte fast 150 Stürme der letzten Jahrzehnte, die gegen Norden in die mittleren Breiten vorstiessen.

Stärkere Niederschläge

Pohorsky konnte die Auswirkung dieser Ex-Hurrikane auf das europäische Wetter erstmals statistisch quantifizieren. Die Resultate wurden in der Fachzeitschrift «Monthly Weather Review» veröffentlicht, wie die Uni Bern am Dienstag mitteilte.

«Zwei bis drei Tage nach der Ankunft eines Sturms in den mittleren Breiten verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit von Starkniederschlägen in Europa», erklärte die Berner Klimafolgen-Forscherin Olivia Romppainen.

«Gonzalo»: Ein konkretes Beispiel

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Ein Beispiel eines Ex-Hurrikans, der auch die Schweiz in Mitleidenschaft zog, ist «Gonzalo». Er zog Ende Oktober 2014 mit hoher Geschwindigkeit über England und Deutschland und hielt auch in der Schweiz die Einsatzkräfte im Atem.

Die Hurrikane auf Abwegen können das Wetter in Europa auf zwei unterschiedliche Arten beeinflussen: Entweder zieht der einstige Tropensturm direkt nach Europa weiter oder er verharrt über dem Nordatlantik, wo er den Jet-Stream stört. Beide Arten der Beeinflussung führen in Europa oft zu extremen Niederschlägen.

Schwierige Prognosen

Der Einfluss der ehemaligen Wirbelstürme wirkt sich auch auf die europäischen Wetterprognosen aus: An Tagen, an denen Ex-Hurrikane in die mittleren Breiten vorstossen, verschlechtert sich häufig die Qualität der Prognosen. Das nun an der Uni Bern gewonnene Wissen könnte mittelfristig zur besseren Vorhersage von Wetterextremen beitragen.

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