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Coronavirus Die meisten Basler stecken sich in der Familie an

Das Basler Gesundheitsdepartement veröffentlicht erstmals Details zur Ausbreitung des Coronavirus im Kanton Basel-Stadt.

Die Stadt ist stärker betroffen als die Agglomeration, die grösste Gruppe der Infizierten ist zwischen 51 und 60 Jahre alt und die meisten Menschen haben sich im Familienkreis angesteckt - dies geht aus der Veröffentlichung des Gesundheitsdepartements hervor.

Bei 39 Prozent aller mit dem Coronavirus Infizierten im Kanton Basel-Stadt lasse sich die Ansteckungsquelle allerdings nicht zurückverfolgen, sagte der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen an einer am Freitag über das Internet übertragenen Medienkonferenz.

Acht Pflegeheime betroffen

19 Prozent hätten sich im familiären Umfeld angesteckt und 12 Prozent in Institutionen mit Patientenkontakt wie Spitäler. Weitere 10 Prozent der Ansteckungen hätten sich bei der Arbeit, 6 Prozent auf Reisen und nur 3 Prozent in der Freizeit ereignet. 11 Prozent aller Ansteckungen hätten sich in Institutionen wie Pflegeheimen ereignet. Laut Steffen sind 8 der 42 Pflegeheime in Basel-Stadt vom Coronavirus betroffen.

Die meisten bestätigten Infektionen gab es in der Altersgruppe zwischen 51 und 60 Jahren, gefolgt von den 31 bis 40-Jährigen. Wenig betroffen sind Kinder und Jugendliche bis 20 Jahre.

Stadt stärker betroffen als Riehen

Der Kanton Basel-Stadt verzeichnete bislang 46,25 registrierte Coronavirus-Infektionen auf 10'000 Einwohner. Dabei sei der Anteil in der Stadt Basel mit 47,57 Infizierten auf 10'000 Einwohner weit höher als derjenige in den eher ländlichen Vororten Riehen mit 37,34 und Bettingen mit 8,4 Fällen auf 10'000 Einwohner. Diese Verteilung entspreche aber der Regel bei Pandemien, die sich in dicht besiedelten Gebieten stärker auswirke.

Die Zahl aller registrierten infizierten Kantonseinwohner ist am Freitag um fünf auf 936 angestiegen. Davon hatten sich seit Ausbreitung der Pandemie rund 190 Personen in Spitalbehandlung begeben - 40 benötigten Intensivpflege, wie der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (CVP) sagte. Mittlerweile sind 800 Personen der 936 positiv Getesteten wieder genesen - das sind 86 Prozent.

Höchsstand war am 1. April

Laut Kantonsarzt Steffen wurde der Höchststand der Hospitalisierung am 1. April erreicht, als 119 Kantonseinwohner wegen Covid-19 im Spital waren. 17 Personen waren zum damaligen Zeitpunkt auf der Intensivstation.

Seither nehme die Kurve ab und momentan würden sich inklusive der ausserkantonalen und ausländischen Betroffenen noch 40 Patienten wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital befinden, so Steffen. Letzten Montag - am 54. Tag nach Bekanntwerden des ersten Falles in Basel-Stadt am 27. Februar - konnte der Kanton erstmals keine Neuinfektionen vermelden.

Erste Akutphase geht zu Ende

Die erste Akutphase der Pandemie neige sich dem Ende entgegen und das Gesundheitswesen habe die Bewährungsprobe bestanden, sagte Engelberger. Nun folge der Wechsel in die Übergangsphase mit den ersten Lockerungen der Schutzmassnahmen ab dem 27. April.

Die Lockerungen sind laut Engelberger allerdings nicht mit einer allgemeinen Entwarnung verbunden. Der Übergang in die neue Phase müsse vorsichtig erfolgen. «Es wird nicht so schnell wieder in die frühere Normalität zurückgehen, wir müssen davon ausgehen, dass das Virus unseren Alltag noch lange prägen wird», sagte Engelberger. So müsse leider mit einer zweiten Welle der Pandemie gerechnet werden.

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