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S-chanf, wie weiter: Einschätzungen von Sara Hauschild
Aus Regionaljournal Graubünden vom 07.01.2020. Bild: colourbox
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Ermittlungen in S-chanf «Möglicherweise ist der Gemeindevorstand nicht beschlussfähig».

Die Gemeinde S-chanf muss sich mit einem Fall von mutmasslich illegalem Holzhandel beschäftigen. Es ist jedoch unklar, ob der neue Gemeindevorstand überhaupt beschlussfähig ist in dieser Sache.

Im Herbst ist die Gemeinde S-chanf in die Schlagzeilen geraten. Der Förster soll illegal mit Holz gehandelt haben. Die Gemeinde hat eine Untersuchung eingeleitet. Ende Jahr wurden erste Details dazu in einem Gemeindeprotokoll veröffentlicht. Der damalige Gemeidevorstand sprach von schockierenden Ergebnissen. Inzwischen ist ein neuer Vorstand am Ruder in S-chanf. Ob die neuen Vorstandsmitglieder in diesem Fall weitere Entscheide fällen können ist aber fraglich. Mehrere Vorstände könnten befangen sein. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung. Regionalredaktorin Sara Hauschild recherchiert in diesem Fall.

Sara Hauschild

Sara Hauschild

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Sara Hauschild ist Redaktorin und Produzentin beim «Regionaljournal Graubünden» von Radio SRF. Dort berichtet sie unter anderem über Themen der Bündner Kantonalpolitik.

SRF News: Ende Jahr hat der damalige Gemeindevorstand von S-chanf ein Protokoll veröffentlicht. Dort werden erste Details einer externen Untersuchung veröffentlicht. Was genau weiss man?

Sara Hauschild: In diesem Protokoll ist von groben Fehlern beim gemeindeeigenen Forstbetrieb die Rede. Die Kasse und Rechnungen seien manipuliert worden, Dokumente seien nicht vorhanden, interne und externe Kontrollmechanismen hätten nicht funktioniert, heisst es da. Die Experten würden eine strafrechtliche Untersuchung empfehlen, schrieb der damalige Gemeindevorstand weiter.

Der alte Gemeindevorstand ist Ende des letzten Jahres zurückgetreten, nun ist ein neuer Vorstand am Ruder. Was sagt dieser zum Bericht?

Bis jetzt will sich noch niemand öffentlich äussern. Und weil der neue Gemeindepräsident sein Amt erst gestern angetreten hat, muss man dafür ein gewisses Verständnis aufbringen. Am Telefon hat mir der neue Gemeindepräsident Riet Campell gesagt, die Neuen müssten sich erst einarbeiten, man müsse klären, wie man mit dem Fall des mutmasslich illegalen Holzhandels umgehen werde.

Eine Frage die sich unter anderem stellt, weil der neue Gemeindepräsident ein Bruder des ehemaligen Capos, Duri Campell ist. Was bedeutet dieses Verwandschaftsverhältnis für diesen Fall?

Heikel könnte das Ganze werden, weil die Untersuchung die Jahre 2014 bis 2018 abdeckt. Damals von 2011 bis 2016 war Duri Campell, der Bruder von Riet Campell, Gemeindepräsident. Bei dieser Konstellation stellt sich natürlich die Frage der Befangenheit. Gut möglich, dass der neue Capo gar keinen Entscheid fällen darf, wenn es um den mutmasslich illegalen Holzhandel geht. Gleiches könnte auch für mehrere andere Mitglieder des Vorstandes gelten, welche schon früher in anderen Funktonen für die Gemeinde gearbeitet hatten.

Wie geht es dann nun weiter?

Der Gemeindevorstand wird in den nächsten Tagen klären müssen, ob der Vorstand in der jetzigen Konstellation überhaupt beschlussfähig ist. Die Situation bleibt vorläufig also kompliziert. Die vielen offenen Fragen sorgen für ein ungutes Gefühl. Die Öffentlichkeit erwartet Antworten und schlüssige Erklärungen zu den Geschehnissen in der Gemeinde.

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