- Die australische Schauspielerin Nicole Kidman hat bei den Filmfestspielen Venedig den Preis für die beste Schauspielerin gewonnen.
- Als bester Schauspieler wurde der Franzose Vincent Lindon geehrt.
- Der Goldene Löwe geht an den Film «The Room Next Door» des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar.
- Das gab die Jury am Abend bekannt.
In «Babygirl» spielt Kidman (57) eine Frau, die lange unterdrückte sexuelle Wünsche auslebt. Das Erotikdrama der niederländischen Regisseurin Halina Reijn erzählt auf innovative Weise von weiblicher Lust. Kidman verkörpert eine Geschäftsfrau, die eine Affäre mit einem deutlich jüngeren Praktikanten (Harris Dickinson) anfängt.
Lindon (65) verkörpert im Drama «Jouer avec le feu» von Delphine und Muriel Coulin einen alleinerziehenden Vater, der damit kämpfen muss, dass einer seiner Söhne ins rechtsextreme Milieu abtaucht.
Goldener Löwe für «The Room Next Door»
Der Goldene Löwe geht an den Film «The Room Next Door» des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar. Das Drama erzählt von zwei Freundinnen, die sich mit dem Sterben auseinandersetzen müssen. Tilda Swinton verkörpert eine Frau mit Krebs im Endstadium, die eine alte Freundin (Julianne Moore) um einen komplizierten Gefallen bittet. Sie möchte im Moment ihres selbstgewählten Todes nicht allein sein. Der Film basiert auf dem Roman «Was fehlt dir» von Sigrid Nunez.
Almodóvar widmete die Auszeichnung seiner Familie und seinen beiden Hauptdarstellerinnen Swinton und Moore. «Sie haben ein Wunder vollbracht», sagte er. Der Film handle von Solidarität, aber auch vom Recht auf einen selbstbestimmten Tod. «Der Mensch muss die Freiheit haben, zu leben und zu sterben.»
Der 74-Jährige ist der international bekannteste Regisseur Spaniens. Sein Film «Alles über meine Mutter» gewann 2000 einen Oscar. Einen weiteren Oscar erhielt der 74-Jährige im Jahr 2003 für «Sprich mit ihr». «The Room Next Door» ist sein erster englischsprachiger Spielfilm.
Die italienische Regisseurin Maura Delpero erhielt für ihren Film «Vermiglio» den Grossen Preis der Jury. «Vermiglio» erzählt vom Leben einer Familie in einem italienischen Bergdorf während des Zweiten Weltkriegs. Als ein Deserteur auftaucht, gerät die Dynamik der Geschwister durcheinander. Der Film fokussiert vor allem auf die weiblichen Figuren und ihr vom Katholizismus und patriarchalen Strukturen geprägtes Leben.