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Frauenstimmrecht AR «Es war ein grossartiger Moment»

Vor 30 Jahren, an der denkwürdigen Landsgemeinde in Hundwil vom 30. April 1989, hat Appenzell Ausserrhoden als zweitletzter Kanton das Frauenstimmrecht eingeführt.

18 Jahre nach dem Ja des Schweizer Volks von 1971 war auch Ausserrhoden reif für diesen Schritt. Mit knappem Mehr stimmten die Männer Ja.

Die abstimmenden Männer an der Landsgmeinde in Hundwil.
Legende: Die Landsgemeinde stimmte 1989 in Hundwil dem Frauenstimmrecht knapp zu. Keystone

Vor dem historischen Entscheid von 1989 hatte sich die Ausserrhoder Landsgemeinde zwischen 1970 und 1984 fünfmal gegen das Frauenstimmrecht ausgesprochen. 1972 wurde zwar die Möglichkeit des Frauenstimmrechts auf Gemeindeebene gutgeheissen, das kantonale Stimmrecht aber gleichzeitig abgelehnt.

An vorderster Front für das Frauenstimmrecht engagiert hat sich Aline Auer aus Teufen.

Aline Auer

Vorkämpferin fürs Frauenstimmrecht

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Die heute 69-Jährige ist in St. Gallen aufgewachsen,lebte dann in der Westschweiz und kam 1977 nach Appenzell Ausserrhoden, wo sie im Gegensatz zu Genf kein Wahl- und Stimmrecht mehr hatte. Das störte die Juristin.

SRF News: Aline Auer, vor 30 Jahren wurde das Frauenstimmrecht eingeführt in Appenzell Ausserrhoden. Mit was für Gefühlen blicken Sie auf diesen Moment zurück?

Aline Auer: Es war ein grossartiger Moment. Ich habe mich mehr als zehn Jahre lang für dieses Grundrecht eingesetzt. Endlich habe ich dann dieses Grundrecht erhalten.

Protestierende Frauen vor dem Bundeshaus.
Legende: Die Appenzeller Frauen demonstrierten auch vor dem Bundeshaus in Bern fürs Frauenstimmrecht. Keystone

Brauchte es damals Mut, sich für das Frauenstimmrecht einzusetzen?

Für mich eigentlich nicht. Aber es brauchte Durchhaltewillen. Unsere Grand-Old-Lady des Frauenstimmrechts, Elisabeth Pletscher, hat uns immer zu Geduld ermahnt und nicht zu bösartigen Leserbriefen und unmöglichen Aktionen. Sie hatte immer eine beruhigende Wirkung auf uns Frauen, die sich fürs Frauenstimmrecht eingesetzt haben.

Aus heutiger Sicht wirkt es etwas seltsam, dass Männer und Frauen so lange gegen dieses Grundrecht gewehrt haben. Was war da los?

Damals ging es immer um die Platzfrage. Es wurde gesagt, dass es in Trogen nicht genügend Platz gibt, wenn die Frauen auch mitmachen. Und es wurde auch gesagt, dass die Frauen ja gar kein Stimmrecht wollen. Das war eigentlich mein erster Beweggrund, sichtbar zu machen, dass es auch im Kanton Appenzell Ausserrhoden Frauen gibt, die das Frauenstimmrecht möchten.

Die Fragen stellte Patrik Kobler.

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