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Graubünden Bündner Parlament will bessere Betreuung für UMAs

Happige Vorwürfe heute im Bündner Parlament: Die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge von Davos würden nicht genügend betreut und seien teilweise verwahrlost. 110 Grossräte wollen dies nun mit einem Vorstoss ändern.

Rund 30 Kinder und Jugendliche wohnen aktuell in Davos im Asylheim. Sie alle sind alleine, ohne Eltern in die Schweiz gekommen, teilweise nach einer langen, gefährlichen Reise. Das jüngste Kind ist zehn, die älteren Jugendliche 15 bis 18 Jahre alt.

In einem Vorstoss fordern 110 Politikerinnen und Politiker – das ist fast der gesamte Rat – ein Konzept für die Unterbringung und Betreuung der unbegleiteten minderjährige Asylsuchenden (UMAs). Tarzisius Caviezel, Davoser Gemeindespräsident und Erstunterzeichner, kritisierte die Tatsache, dass die UMAs, besonders die Mädchen, im gleichen Asylheim wohnen wie alleinstehende Männer.

«Sie sind orientierungs- und perspektivenlos»

Die SP-Politikerin und Lehrerin Sandra Locher-Benguerel erzählte im Rat von ihren Beobachtungen vor Ort. Sie hat kürzlich die Heimschule besucht sowie die Situation der UMAs unter die Lupe genommen. Sie orte dringenden Handlungsbedarf. Teilweise seien die Jugendlichen vernachlässigt und auf sich ganz alleine gestellt. Es fehle eine klare Struktur, vom aufstehen über eine gesunde Ernährung bis zu Hygienefragen.

Die Reportage zum Thema

In einer ersten Reaktion unterstrich Regierungsrat Jon Domenic Parolini, man habe die Probleme erkannt und sei daran diese zu lösen. Ziel sei eine Betreuung rund um die Uhr, 24 Stunden 7 Tage die Woche. Seit dem letzten Herbst bringt der Kanton die jungen Flüchtlinge ohne Eltern in Davos unter. Zu Beginn war ein Sozialpädagoge vor Ort. Dieser wurde jedoch entlassen, nun suche man eine neue Person.

Als Sozialvorsteher hat Jon Domenic Parolini aber nur einen Teil der Verantwortung. Für die Asylzentren zuständig ist sein Regierungskollege Christian Rathgeb.

Man sei von der Zuweisung der UMAs überrollt worden und müsse nun die nötigen Grundlagen erarbeiten. Unklar bleibt, wieso bis jetzt noch kein schriftliches Konzept für die Betreuung der jugendlichen Flüchtlinge existiert. Das Amt für Migration hatte ein solches Konzept bereits im Sommer 2014 angekündigt.

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