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Muslimische Spital-Seelsorge «Wir wählen die Seelsorger sehr sorgfältig aus»

  • Im Kanton Zürich sollen muslimische Seelsorger ausgebildet werden.
  • Der Kanton wählt gemeinsam mit der Vereinigung muslimischer Organisationen VIOZ Kandidatinnen und Kandidaten aus.
  • Die Uni Freiburg erhält den Auftrag für die Schulung der Seelsorger.
  • VIOZ und der Kanton teilen sich anfangs die Kosten. Ab 2019 soll die VIOZ die Seelsorger vollständig bezahlen.

100'000 Muslime leben im Kanton Zürich. Sind sie schwer krank oder in ein traumatisches Erlebnis verwickelt, kümmern sich heute christliche Seelsorgerinnen und Seelsorger um ihre Sorgen. Immer öfter fragen die Muslime aber nach einem Seelsorger ihres Glaubens.

Wir wählen die künftigen Seelsorger sehr sorgfältig aus.
Autor: Jacqueline Fehr Zürcher Regierungsrätin

«In Notsituationen brauchen auch wenig religiöse Menschen religiösen Beistand», sagte Regierungsrätin Jacqueline Fehr an der Medienkonferenz. Sie hat deshalb gemeinsam mit der VIOZ ein Projekt lanciert, das zehn Seelsorgerinnen und Seelsorger ausbilden soll. «Wichtig ist, dass die Personen sehr sorgfältig ausgewählt werden und dann qualitativ hochstehende Seelsorge leisten können.»

Die Seelsorger lernen den Brückenschlag von der Religion zur Psychologie.
Autor: Hansjörg Schmid Direktor des Zentrums für Islam und Gesellschaft an der Universität Freiburg

Die Weiterbildung besteht aus zwei Teilen: Schule und Praxis. Die Anwärterinnen und Anwärter werden zum Beispiel geschult in Kommunikation, im Umgang mit schwierigen Situationen, im Seelsorgerecht. «Auch die religiöse Dimension spielt eine Rolle – nämlich der Brückenschlag von der Religion zu den psychologischen Dimensionen der Seelsorge», erklärt Hansjörg Schmid von der Universität Freiburg. Dann absolvieren die künftigen Seelsorger ein Praktikum mit Feedback von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen.

Finanziert wird das Projekt vom Kanton und der VIOZ. Der Kanton steuert 325'000 Franken bei, die VIOZ 60'000 Franken und auch die katholische Kirche leistet einen Beitrag mit 25'000 Franken. Ab 2019 soll die VIOZ die Kosten vollständig übernehmen.

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