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Neues Führungsmodell Co-Leitung führt Hug-Backwarengruppe in die Zukunft

Andreas Hug ist Vertreter der 4. Hug-Generation und als Co-Geschäftsleiter zuständig für den Bereich Operations. Seine Nichte Anna Hug stammt bereits aus der 5. Generation und ist als Co-Geschäftsleiterin verantwortlich für den Bereich Märkte. Sie leiten seit dem 1. Januar 2020 die Firma im Job-Sharing.

«Obwohl ich in einer Top-Funktion bin, möchte ich auch Freiraum und genügend Zeit für meine Familie», sagt Anna Hug gegenüber SRF. «Ich wollte weiterarbeiten, aber den Familienbetrieb nicht alleine führen». Es seien zahlreiche Gespräche nötig gewesen, um zu dieser Lösung zu kommen, erklärt Andreas Hug, der nun einen Teil seines Chefpostens abgegeben hat.

Ich wollte weiterarbeiten, aber den Familienbetrieb nicht alleine führen.
Autor: Anna Hug Co-Leiterin bei Hug AG

Die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit sei seit einiger Zeit ein wichtiges Anliegen des Unternehmens. Entwicklungen wie Home Office und familienfreundliche Arbeitsbedingungen würden seit Jahren unterstützt heisst es bei der Hug AG.

Hug hat 2019 mehr verkauft

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Der Guetzli- und Zwiebackproduzent legte im letzten Jahr beim Umsatz um 3,8 Prozent auf 123,3 Millionen Franken zu. Das Produktionsvolumen erhöhte sich um 384 auf 9'738 Tonnen, wie Hug am Mittwoch bekannt gab. Gründe dafür seien einerseits die gute Konsumstimmung. Andererseits hätten die Kunden die neuen Produkte gut aufgenommen. Gewinnzahlen publiziert das Familienunternehmen keine.

Der Bau des neuen Backhauses in Malters sei mit leichter Verzögerung auf Kurs. Es soll ab Ende 2020 schrittweise in Betrieb genommen werden.

Job-Sharing auf Kaderstufe ist eher aussergewöhnlich

Zwar sei das Interesse gestiegen, sich im obersten Kader den Leitungsposten zu teilen, stellt Stephanie Briner des Stellenvermittlers Jörg Lienert AG fest. Trotzdem sei das Top-Sharing noch immer eher selten - vor allem in kleineren Betrieben.

Die Bereitschaft nimmt ab ein Unternehmen alleine zu führen.
Autor: Stephanie Briner vermittelt Kaderpersonen an Unternehmen

«Die Bereitschaft, ein Unternehmen alleine zu führen und sich zu 150 Prozent dafür einzusetzen nimmt ab. Das hat auch mit gesellschaftlichen Veränderungen zutun», sagt Briner weiter. Der Wunsch Teilzeit zu arbeiten sei bei vielen Menschen stärker geworden.

Briner sieht Top-Sharing auch als Chance für Firmen, die Probleme mit der Nachfolgeregelung haben. Auch im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel könnte eine Co-Leitung eine mögliche Lösung sein.

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