Die Ruhe vor dem Sturm
An vielen Orten in der Schweiz hat es heute heftige Gewitter gegeben – starker Regen, Hagel und Böen inklusive. Damit ist die zweite Hitzewelle dieses Monats zu Ende gegangen. In Glarus tobte der Wind gar in Orkanstärke.
Das «normale» Sommerwetter kommt zurück
Die Gewitter bringen aber nicht nur Hagel und Regen mit sich, sondern zugleich eine lang ersehnte Abkühlung: Heute Mittwoch war der letzte Tag, an dem es über 30 Grad heiss war. Zumindest in den nächsten Tagen bewegen sich – je nach Lage – die Temperaturen eher um die 25 Grad.
Wer auf ein Ende der schwül-heissen Tage hofft, muss sich allerdings bis Freitag gedulden: Erst dann ist es wieder weniger feucht. Obwohl es morgen Donnerstag weniger heiss ist, dürfte es nochmals ein schwüler Tag werden.
Die Kaltfront hatte einen stürmischen Auftritt: Den Jura erwischte es bereits am frühen Nachmittag. Hagelgewitter zogen vom Berner Jura weiter Richtung Nordwestschweiz, wie SRF Meteo mitteilte. Später entwickelten sich auch im Berner Oberland und in der Zentralschweiz Gewitter.
Den Napf erwischte es besonders
Eine besonders starke Gewitterzelle machten die Meteorologen von SRF Meteo beim Napf, in der Region Huttwil, Willisau, Wolhusen aus. Dort kamen grosse Regenmengen zusammen. Vor allem der Bach Luthern dürfte angeschwollen sein, heisst es in der Mitteilung. Auch im Freiburger Greyerzerland regnete es stark. In der dortigen Gemeinde Marsens kamen gemäss MeteoNews 66 Millimeter Regen zusammen.
In Glarus tobte der Wind in Orkanstärke von 119 Kilometern pro Stunde. MeteoNews schreibt, in den kommenden Abendstunden werde es weitere kräftige Gewitter geben. Der Wetterdienst empfiehlt, Gartenmöbel, Sonnenschirme und Blumentöpfe wegzuräumen oder gut zu befestigen.
Ein Monat lang kein Regen
Mit dem einsetzenden Regen geht auch eine ungewöhnlich lange Trockenperiode zu Ende. Seit dem 22. Juni hat es nördlich der Alpen nicht mehr grossflächig geregnet. Die Trockenperiode hat damit genau einen Monat gedauert.
Wegen der anhaltenden Trockenheit herrschte in manchen Gegenden in der Schweiz höchste Waldbrandgefahr. Verschiedene Kantone hatten daher Feuerverbote erlassen. Die Kantone Baselland und Genf etwa verboten Feuer im Freien generell. Die Trockenheit liess zudem in Flüssen das Wasser knapp werden. In manch kleinen Bächen wurde es dadurch für die Fische gefährlich.
Armee springt ein
Dank zahlreicher Ausnahmen von den Verboten können zwar die meisten Bauern ihre Felder weiterhin bewässern. Mühe macht einigen aber offenbar die Versorgung des Viehs mit Wasser. Daher springt nun die Armee ein: Im Waadtland hat sie bereits damit begonnen, Wasserbecken aufzustellen und diese mit Schläuchen oder per Helikopter zu füllen.
Mittlerweile hat auch der Kanton Freiburg die Armee um Hilfe ersucht. Deshalb würden dort ab Donnerstag die existierenden Wasserstellen von sieben Bauernbetrieben per Helikopter mit Wasser gefüllt, teilte das Verteidigungsdepartement am Mittwoch mit.
Zudem baut das Katastrophenhilfebataillons 1 der Armee an einer schwer zugänglichen Stelle im Kanton Freiburg auf rund 1700 Meter über Meer ein Wasserbecken. Dieses wird ebenfalls per Helikopter mit Wasser aus regionalen Seen gefüllt.