Die Rettungskräfte mit dem verletzten Höhlenforscher kommen weiter schneller voran als geplant. Inzwischen erreichten die Einsatzkräfte das Biwak 2 in rund 500 Meter Tiefe. Die Helfer müssen aber noch schwierige Stellen passieren.
Gute Nachrichten aus der Riesending-Schachthöhle in Berchtesgaden. Der verletzte Höhlenforscher befindet sich nun in Biwak 2 in rund 500 Metern Tiefe. Dies teilte Stefan Schneider von der Bergwacht Bayern am Morgen mit: «Wir rechnen jetzt damit, dass er am Donnerstag oder Freitag das Tageslicht erreicht.»
Am Dienstagmorgen hatte der Trupp, der den 52-Jährigen in einer Trage an Seilen nach oben bringt, das vorletzte Biwak in rund 500 Metern Tiefe erreicht. Für die schwierige Strecke, die von Engstellen und von Auf- und Abstiegen geprägt ist, hatten die Retter elf Stunden gebraucht. Wie lange jetzt für den Weg zum letzten Biwak in der Riesending-Schachthöhle nötig sein wird, ist offen.
Wärme ist wichtig
«Beim Biwak 2 wurde keine grosse Ruhepause eingelegt», berichtet Brigitte Saar vom ZDF. Deshalb gehe es schneller als gedacht. «Von Biwak 1 aus kann dann das Personal schneller als bisher ausgewechselt werden.» Mit einer frischen Mannschaft könne der Verletze schneller nach oben geschafft werden.
Vertikale Schächte bergen Tücken
Trotzdem berge der Transport weiter seine Tücken – gerade auf den letzten Abschnitten. Dort warten noch ein paar sehr enge Stellen auf die Helfer und den Verletzten.
Der Schweizer Höhlenexperte Pedro Balordi gehört zu dem Team, dass zu Beginn der Rettungsaktion die Trage in die Höhle gebracht hat. Vier Tage war er insgesamt in der Höhle. Im Gespräch mit Brigitte Saar weist er vor allem auf die vertikalen Schächte als Gefahrenquelle hin, die wegen der Nässe sehr glitschig seien.
Deshalb könne es sein, dass die Retter die Trage in die Senkrechte kippen müssen, um ihn durch die ganz engen Stellen zu bekommen, so Saar. «Dazu wurde auch ein Testlauf durchgeführt, um zu prüfen, ob noch neue Seile verlegt werden müssen oder gar Abschleifen oder Sprengen notwendig ist.» Den Grossteil der Strecke habe das Team bisher versucht, den 52-Jährigen liegend zu transportieren.
Bei der gesamten Rettung seien die Retter auf ihre Muskelkraft angewiesen, denn der Einsatz von Motorwinden sei wegen der unklaren Abgassituation in der Höhle nicht möglich, sagt Saar.
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