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Reaktionen zum Tod Siebers «Ein grosses Herz»

Nach dem Tod des Zürcher Seelsorgers Ernst Sieber haben Politiker und Kirchenvertreter den Obdachlosen-Pfarrer in sozialen Medien gewürdigt und ihm ihren Dank ausgesprochen.

Er habe vielen Menschen das Leben gerettet, schrieb die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch. Und auch gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» würdigt die Stadtpräsidenten Pfarrer Ernst Sieber als Menschen, der durch seine begeisternde Art Leute anzustecken vermochte, die ihm bei der Verwirklichung seiner Projekte halfen.

Mauch hielt auf ihrer Facebook-Seite am Sonntagabend fest, Pfarrer Sieber habe unzähligen Zürcherinnen und Zürchern geholfen. «Vielen von ihnen hat er gar das Leben gerettet.» Er habe sich immer für die weniger Privilegierten in der Gesellschaft eingesetzt. Seine nicht zu übertreffende Menschenliebe sei eindrücklich gewesen und werde der Stadt Zürich fehlen.

Corinne Mauch und Pfarrer Sieber
Legende: 2013 überreichte Corinne Mauch Pfarrer Sieber das Staatssiegel in Anerkennung für sein Lebenswerk. Keystone

Auch die Zürcher Regierungsrätin und Direktorin der Justiz und des Innern, Jacqueline Fehr, bekundete auf dem Kurznachrichtendienst Twitter ihre Trauer und ihren Dank: «Ein grosses Herz schlägt nicht mehr. Pfarrer Sieber war die personifizierte Mahnung, dass wir uns in unserer Menschlichkeit im Hier und Jetzt bewähren müssen.»

«Gelebte Frohe Botschaft»

Die Katholische Kirche des Kantons Zürich würdigte den Reformierten Sieber als Menschen, der ein feines Gespür dafür gehabt habe, was Obdachlose und Notleidende am Dringendsten bräuchten: «Einen Ort, wo temperaturmässig und menschlich Wärme geschenkt wird. Dein Wirken war überzeugend gelebte Frohe Botschaft!», hiesst es auf dem Twitter-Account der Kirche.

Der katholische Einsiedler Abt Urban Federer meinte auf Twitter: «Danke für jeden Einsatz für Menschen in Not!» Unzählige Bürger zollten in Äusserungen in den sozialen Medien Respekt vor dem Engagement Siebers. Einige forderten die Errichtung eines Denkmals oder etwa die Benennung einer Strasse nach dem bekannten Seelsorger.

Der evangelisch-reformierte Zürcher Pfarrer Ernst Sieber war am Samstag im Alter von 91 Jahren gestorben. Er hatte sich als Seelsorger, EVP-Nationalrat (1991 bis 1995) und als Kopf seines Sozialwerks für Obdachlose, Randständige und Süchtige eingesetzt. Dessen Lieblingsprojekt war der «Pfuusbus», ein alter Sattelschlepper, der im Winter 40 Schlafplätze für Obdachlose bietet. Sieber war als Pfarrer in Uitikon-Waldegg und in der Kirchgemeinde Zürich-Altstetten tätig.

Hilfswerke laufen weiter wie gewohnt

Ein Schock ist der Tod Pfarrer Siebers auch für die vielen Menschen, die in seinen Einrichtungen Schutz und Hilfe gefunden haben. Für sie soll es weitergehen, verspricht der Leiter der Sozialwerke, Christoph Zingg. «Es ist unsere Verantwortung, dass Ernst Sieber drinsteckt, wo Ernst Sieber draufsteht», verspricht er.

Die Hilfswerke sollen im Sinn und Geist des Gründers weitergeführt werden.

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