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Private Daten und KI ChatGPT hat bald ein Gedächtnis – was heisst das für die Nutzer?

ChatGPT soll sich künftig an Informationen über seine Nutzerinnen und Nutzer erinnern. Die Funktion wird zunächst im kleinen Kreis getestet.

Worum geht es? Der KI-Chatbot ChatGPT wird sich künftig Informationen über seine Nutzerinnen und Nutzer merken können. Die Entwicklerfirma OpenAI wirbt damit, dass sich ChatGPT bald an das Lieblingstier der Tochter werde erinnern können: Gehen wir davon aus, es sei eine Qualle. Nun bittet der Vater ChatGPT, eine Geburtstagskarte für das Kind zu gestalten. Also entwirft der Chatbot eine Karte, die eine Qualle mit Partyhut zeigt.

Wann wird die Funktion eingeführt? Die neue Fähigkeit wird zunächst im kleinen Kreis getestet. Es dürfte also noch dauern, bis alle davon profitieren können.

Merkt sich ChatGPT nicht jetzt schon Informationen? Das System kann sich bestimmte Informationen merken, wie zum Beispiel den Namen, den man bei der Eröffnung eines Kontos bei OpenAI angegeben hat. Nutzerinnen und Nutzer können die künstliche Intelligenz (KI) auch explizit anweisen, sich bestimmte Dinge zu merken. Das könnte zum Beispiel das Schweizer Doppel-s statt des deutschen «scharfen s» sein. Zudem leitet ChatGPT auch Informationen aus den Fragen ab, die Nutzende dem System stellen.

Wie bahnbrechend ist die Funktion aus technologischer Sicht? Dass sich ChatGPT noch mehr Sachen merken können soll, sei technologisch nicht sehr anspruchsvoll, sagt Jürg Tschirren. Er ist SRF-Digitalredaktor. Es brauche allenfalls mehr Speicherplatz bei OpenAI.

Wie berechtigt sind Datenschutzbedenken? «Der Datenschutz geht im Umgang mit ChatGPT gerne vergessen», sagt Jürg Tschirren. Dabei sammelt auch OpenAI Daten von den Usern. Die Details sind in der Datenschutzerklärung auf der OpenAI-Website nachzulesen. Dazu gehören zum Beispiel alle Daten, die man bei der Kontoeröffnung eingibt oder die gesamte Kommunikation mit ChatGPT. OpenAI braucht diese Daten unter anderem, um ChatGPT weiter zu verbessern. «Diese Daten fliessen ins Trainingsmaterial der KI ein. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie in irgendeiner Form bei Antworten wieder auftauchen – auch bei Antworten, die Dritte bekommen.»

Auf dem Monitor eines Handys ist das ChatGPT-Logo zu sehen.
Legende: Im ursprünglichen Trainingsmaterial für ChatGPT können Daten über uns gewesen sein. «Die KI wurde mit Unmengen von Daten aus dem Internet trainiert. Es ist unmöglich herauszufiltern, ob da persönliche Informationen dabei waren», sagt Digitalredaktor Jürg Tschirren. Keystone/AP/Hannes P. Albert

Welche Vorsichtsmassnahmen nennt OpenAI? OpenAI betont, dass es Daten nicht automatisch, sondern nur auf Befehl der Nutzerinnen und Nutzer merke. Ob das tatsächlich so sei, sei von aussen schwer zu beurteilen, sagt der Digitalredaktor. «Klar ist, dass KI-Systeme wie ChatGPT unglaublich komplex sind. Sie wurden mit riesigen Datenmengen trainiert. Selbst die Unternehmen hinter diesen Systemen können nie mit Sicherheit sagen, welche Antworten sie genau geben werden.» In der Datenschutzerklärung von OpenAI kann man auch lesen, dass die gespeicherten Daten irgendeinmal wieder gelöscht werden.

Löschung persönlicher Daten

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Auf der Website von OpenAI befindet sich das sogenannte Privacy Request Portal. Dort kann man die Löschung der eigenen Daten beantragen. Ebenfalls kann man verlangen, dass ChatGPT in Zukunft nicht mehr mit den eigenen Daten trainiert wird.

Welches Ziel hat die Ankündigung? Jürg Tschirren vermutet, dass OpenAI mit der Ankündigung seine Weiterentwicklung präsentieren wolle. Die Erwartungen an schnelle Fortschritte in der KI sind hoch, seit sie Ende Februar 2022 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Die von manchen erwarteten grossen Fortschritte sind ausgeblieben. «Die jetzige Ankündigung wird auch dazu dienen, ChatGPT im Gespräch zu halten und OpenAI für Investorinnen und Investoren interessant zu halten.»

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SRF 4 News, 14.02.2024, 10:18 Uhr ; 

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