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Quellendes Gestein Die «Kamelbuckel» des Gotschnatunnels

14 Jahre nach der Eröffnung muss der Gotschnatunnel saniert werden. Der Grund ist ein Mineral.

Noch nicht lange ist es her, da drängten sich an schönen Wintertagen fast endlose Blechlawinen durch das bündnerische Prättigau Richtung Klosters und Davos. Erst vor 14 Jahren wurde das Problem durch ein Umfahrungsprojekt gelöst. Eines der Kernstücke ist der gut vier Kilometer langer Gotschnatunnel bei Klosters.

Im Beisein von Prinz Charles wurde das 211 Millionen Franken teure Bauwerk 2005 eingeweiht, der Tourismusort Klosters vom Durchgangsverkehr befreit und die Fahrt durch das Tal mit dem Auto verkürzt. Von einer neuen Ära war damals die Rede.

Schäden durch quellendes Gestein

Doch die Freude währte nicht lange. Seit dem Frühjahr 2019 ist der Tunnel wieder eine Grossbaustelle. Es habe Risse im Tunnelgewölbe gegeben, erklärt Marco Ronchetti vom zuständigen Bundesamt für Strassen. Dazu kommen kaputte Rohre im Boden, Schäden an Verankerungen und Wellen in der Fahrbahn, die im Volksmund auch die «Kamelbuckel» des Gotschnatunnels genannt werden.

Die ersten Schäden tauchten bereits acht Jahre nach der Eröffnung des Tunnels auf. Dann wurde es immer schlimmer. Schuld an den Schäden ist die Gesteinsart Anhydrit. Wenn dieser Stein mit Wasser in Kontakt kommt, quillt er auf und braucht doppelt so viel Platz wie im trockenen Zustand. Es entsteht ein enormer Druck, wodurch Rohre und Beton aufplatzen können.

Probleme schon beim Bau

Bereits beim Bau des Tunnels habe man diese problemantische Gesteinsart entdeckt - aber nur vereinzelt, erklärt Ronchetti. Weitere betroffene Stellen habe man damals nicht erkennen können, man habe es mit einem in der Schweiz seltenen Phänomen zu tun.

Der Gotschnatunnel wird nun an mehreren Stellen aufgegraben, mit einem elastisches Material ausstaffiert und dann neu betoniert. Die Arbeiten kosten rund 25 Millionen Franken. Sie werden vom Bund, sprich von den Steuerzahlern bezahlt. Die Sanierungsarbeiten werden in mehreren Etappen realisiert. Gearbeitet wird in der Zwischensaison, wenn das Verkehrsaufkommen im Tal nicht allzu gross ist.

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