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SRF Forward Wie gehen Länder in Afrika mit dem Coronavirus um?

Die von den Regierungen getroffenen Massnahmen haben für die Menschen in Afrika oftmals einschneidende Auswirkungen. Wer sich Zuhause isolieren muss, verdient zum Beispiel kein Geld und hat am Abend nichts zu essen.

Das Coronavirus hat mit Verzögerung auch den afrikanischen Kontinent erreicht. Zu Hause bleiben, Abstand halten, Hände waschen – diese Massnahmen gelten nun auch in vielen afrikanischen Ländern. Das Problem ist aber, dass viele Menschen dies nur sehr schlecht oder gar nicht befolgen können. «Wie isolierst du dich in einer Notunterkunft? Wie isolierst du dich in einer Familie mit sieben Personen?» fragt Andile Buka aus Johannesburg im Interview mit SRF Forward.

Die von den Regierungen getroffenen Massnahmen haben für die Einheimischen oftmals eine andere Bedeutung als für viele von uns hier in Europa. Wenn man mit den Leuten spreche, dann sagen sie: «Wir verstehen, dass das Coronavirus ein Problem ist und es einen Lockdown gibt. Aber mit den Massnahmen, die eingeführt wurden, riskiere ich mehr, wegen Armut zu sterben als wegen des Coronavirus», erzählt Ben Blumenthal, Landesdirektor der Entwicklungsorganisation Helvetas in Burkina Faso.

In einigen Ländern wie Südafrika und Simbabwe greifen Polizei und Militär hart durch, um Ausgangsbeschränkungen durchzusetzen. Polizei und Militär würden in den ärmeren Viertel die Menschen nicht einfach auf die Gefahr des Virus hinweisen sondern gleich mit der Waffe auf einen zielen, sagt Andile Buka. Die Pandemie unterstreiche auch abermals, dass die Ungleichheit in Südafrika immer noch riesig sei. «Es zirkulieren Videos von Weissen, die draussen Grillfeste feiern. Während ärmere Menschen aufgefordert werden, ins Haus zu gehen, wenn sie in ihrem Garten stehen.»

Auch haben viele Länder kein öffentliches Gesundheitssystem oder es funktioniert nur schlecht. Der Südsudan zum Beispiel verfügt über eines der schwächsten Gesundheitssysteme der Welt. Im ganzen Land gäbe es nur vier Ventilatoren und auch Burkina Faso habe viel zu wenig davon, sagen zwei Protagonisten aus dem Videobeitrag.

Doch nicht alles isch schlecht. Es gibt auch solidarische und kreative Lösungsansätze: So haben beispielsweise südsudanesische Musiker einen Corona-Song geschrieben, um auf das Virus und die Hygienemassnahmen aufmerksam zu machen. Aber schauen Sie sich doch am besten das Video an.

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