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Mit seinem Swiss Data Cube möchte Michael Schaepman Umweltveränderungen in der Schweiz vom All aus erfassen
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 21.01.2020. Bild: zvg
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Universität Zürich am WEF «Das Klimathema lässt sich auch am WEF nicht wegdiskutieren»

Die Universitäten Zürich und Genf präsentieren am WEF die neue Technologie Swiss Data Cube. Die Erwartungen sind hoch.

Am Donnerstagabend hat Michael Schaepman einen grossen Auftritt am WEF. Der Prorektor der Universität Zürich stellt an einer Veranstaltung «Swiss Data Cube» vor. Eine Technologie, die gemeinsam mit der Universität Genf zur Erdbeobachtung entwickelt wurde.

SRF News: Es werden ja viele Daten weltweit zum Klimawandel gesammelt. Weshalb braucht es hier diesen Swiss Data Cube?

Michael Schaepman: Wir verstehen den Mehrwert so, dass wir für die Schweiz die relevantesten Daten herausfischen, an einem Ort sammeln, und dann garantieren, dass diese Daten längerfristig zugänglich sind. Wir wollen diese Daten so niederschwellig wie möglich halten. Das heisst wir garantieren, dass man relativ einfach auf die Daten zugreifen kann, ohne Fachwissen.

Diese Daten erhalten Sie aus dem Weltall von Satelliten. Das muss ja eine immense Datenmenge sein?

Das stimmt. Die Erde wird mittlerweile von über 800 Satelliten von oben beobachtet. Die Daten, die dabei entstehen, werden an ganz vielen Orten gespeichert und zugänglich gemacht. Und hier setzt ja unsere Idee an: Wir treffen eine Vorauswahl für die Schweiz. Wir haben also eine Software geschrieben, die die Daten automatisch von den Satelliten herunterlädt und speichert.

Michael Schaepman

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Prof. Dr. sc. nat. Michael Schaepman, geboren 1966, studierte an der Universität Zürich Geographie, Experimentalphysik und Informatik. Er promovierte 1998 am Geographischen Institut der UZH.

Seit 2009 ist Michael Schaepman Professor für Fernerkundung am Geographischen Institut (Remote Sensing Laboratories) an der Universität Zürich. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört unter anderem die Erdbeobachtung.

Jetzt reisen Sie in Kürze nach Davos ans WEF, zusammen mit den Kollegen der Universität Genf. Am WEF beteiligen sich ja vor allem Leute aus der Wirtschaft und der Politik. Ist das nicht ein falsches Zielpublikum?

Nein, überhaupt nicht. Wir machen da keinen Unterschied. Wir wissen, dass die Wirtschaft genauso interessiert ist an den Daten. Auch sie müssen sich an Umweltrichtlinien halten. Für sie ist es interessant, dass sie auf ein System zugreifen können, welches neutral ist und keinen politischen Hintergedanken hat. Unsere potentiellen Abnehmer sind Regierungen, Politikerinnen und Politiker und Wirtschaftsvertreter. Deshalb ist das WEF das richtige Forum.

Hoffen Sie auch auf ausländische Käufer Ihrer Idee?

Ja, wir wollen, dass unser System möglichst weit verbreitet wird. Es geht aber nicht um wirtschaftliches Interesse, es geht nicht um Lizenzeinnahmen oder ähnliches. Wir hoffen, dass möglichst viele Länder diese Technik übernehmen und verwenden. Dann haben wir die Möglichkeit die Ergebnisse zu vergleichen und auch bessere Vorhersagen zur Entwicklung der Biodiversität zu machen.

Viele WEF-Kritiker sagen, die Teilnehmer ziehen sich ein grünes Mäntelchen an. Es passiert so oder so nichts…

Ich glaube, dass Klimathema kann man nicht wegdiskutieren. Wir müssen Aufmerksamkeit erreichen und zeigen, dass man mit modernster Technologie eben doch etwas bewegen kann.

Das Gespräch führte Hans-Peter Künzi.

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