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Thomas Würgler, Kommandant der Kantonspolizei Zürich, blickt auf ein intensives WEF und 11 Jahre an der Spitze des grössten Polizeikorps der Schweiz zurück.
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 26.01.2020. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 18 Minuten 39 Sekunden.

Wochengast Thomas Würgler «Die zunehmende Gewalt ist nicht nur ein Polizeiproblem»

Elf Jahre lang war Thomas Würgler Kommandant der Kantonspolizei Zürich. Ende April gibt er den Posten weiter.

Sein Nacholger, Bruno Keller, tritt das Amt als Kommandant der Kantonspolizei Zürich im Mai an. Dann geht Thomas Würgler in Pension. Als Regionaljournal Wochengast blickt er zurück auf seinen letzten Grosseinsatz rund um das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos, die zunehmende Gewalt gegen Polizisten, was ihm gelungen ist und welche Erwartungen sich nicht erfüllten.

Thomas Würgler

Kommandant Kantonspolizei Zürich

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Ins Korps der Kantonspolizei Zürich trat Thomas Würgler im Jahr 2000 ein. Zunächst war er Chef der Verkehrspolizei, vier Jahre später wechselte er als Chef zur Flughafenpolizei. Vor seiner Zeit bei der Kantonspolizei Zürich war Würgler während 15 Jahren Bezirksanwalt. Als Kommandant der Kantonspolizei Zürich ist Thomas Würgler seit 2009 tätig. Zwischen 2011 und 2013 war er zudem Präsident der Kantonalen Polizeikommandanten. Thomas Würgler ist verheiratet, hat drei Kinder und wohnt in der Stadt Zürich.

SRF News: Wie zufrieden Sie mit dem Ablauf des Grosseinsatzes, den die Zürcher Kantonspolizei rund um das WEF in Davos in den vergangenen Tagen geleistet hat?

Thomas Würgler: Es war für uns ein gutes WEF ohne Zwischenfälle. Darüber ist man immer froh. Das WEF wird immer grösser und damit verbunden gibt es immer mehr Staatsgäste, für deren Sicherheit wird sorgen müssen. Das ist immer eine grosser Herausforderung. Die vergangenen Tage sind zwar noch nicht fertig ausgewertet, aber soweit ich informiert bin, lief alles gut.

Gab es auch heikle Momente?

Nun ja, die Aufmerksamkeit richtet sich ja immer auf den US-Präsidenten, wenn dieser kommt. Und für uns ist es immer am besten, wenn er die Weiterfahrt nach Davos per Luft machen kann. Das konnten wir dieses Mal nicht möglich machen, was einen noch grösseren Sicherheitsaufwand bedeutet. Aber auch das ist glimpflich abgelaufen. Nein, ich bin zufrieden.

Gerade diese Woche wurde während der Anti-WEF-Demo in der Stadt Zürich auch wieder die Gewalt gegen die Polizei sichtbar. Diese hat auch gemäss Kriminalstatistik zugenommen. Wie stark beschäftigt Sie dieses Thema?

Das macht mir grosse Sorgen und damit muss man sich beschäftigen und man muss alles machen, um dies zu verhindern. Gewalt gegen Polizisten ist nicht tolerierbar. Wir machen dazu viel im Bereich der Ausbildung, der Ausrüstung und in der Einsatzplanung.

Aber ich finde auch, dass es nicht nur ein Polizeiproblem ist. Ich bin der Meinung, dass in der heutigen Gesellschaft Autoritäten ganz generell angegriffen werden, man keine Grenzen mehr akzeptiert und deshalb auch Feuerwehrleute, Sanitäter und Sozialarbeiter attackiert werden. Ich möchte deshalb, dass die Gewalt gegen die Polizei auch in diesem grösseren Zusammenhang angeschaut wird.

Das Gespräch führte Dorotea Simeon. Sie finden es in der ganzen Länge im Audiofile.

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