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Der Protagonist Karl Klotz verliebt sich unsterblich in die Seiltänzerin «die sagenhafte Sandra». (Symbolbild)
Keystone/Christoph Ruckstuhl
abspielen. Laufzeit 60 Minuten 32 Sekunden.
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«Das traurige Schicksal des Karl Klotz» von Lukas Linder

Karl Klotz ist fett. Und verliebt. In die Seiltänzerin «Die Sagenhafte Sandra». Doch dieses Teenagerverhalten passt seiner Mutter gar nicht: «Schnurgerade soll er funktionieren». Und da Prügel nicht fruchten, überantwortet man Karls Leib und Seele dem egozentrischen, sexbesessenen Psychiater Fritz.

Das Leben meint es nicht gut mit Karl Klotz - ein Außenseiter von Geburt an: Die Mädchen finden ihn pervers, die Lehrer verachten ihn und selbst die faschistische Liebe der eigenen Mutter reicht nicht aus, um den Sohn so zu akzeptieren, wie er eben ist. Karl aber lässt dies alles herzlich unbeeindruckt. Das einzige, was ihn wirklich zu berühren vermag, ist gute, reichhaltige Kost und die Sagenhafte Sandra, die genug eigene Probleme in der Luft und auf Erden hat. «Lass es sein, Karl Klotz!», möchte man ihm am liebsten zurufen, während sich die Welt hinter seinem Rücken gegen ihn verschwört.

Autor Lukas Linder zeichnet kräftige Figuren, die ohne grosse Seelenzerwürfnisse und ohne obligatorischen Erkenntnisgewinn durch ihre Welt und die Handlung stolpern und dabei groteske Szenen voller derbem Witz und gleichzeitig berührender Tragik aufführen. So kommt hinter aller Überhöhung und Überzeichnung eine normfixierte Alltagswelt zu Tage, die es Andersgearteten nicht gestattet, auf ihre Art und Weise glücklich zu sein.

Mit: Gerrit Bernstein (Karl Klotz); Katja Hirsch (Die sagenhafte Sandra); Dirk Glodde (Psychofritz); Katka Kurze (Mutter); Urs Bihler (Massimo, der traurigste aller Clowns); Frank Demenga (Dmitri); Claudia Jahn (Lehrerin); Anna Vera Messmer (Ellen); Nina Maria Wyss (Jana)

Regie: Susanne Heising - Produktion: SRF 2013 - Dauer: 61'

Lukas Linder, geboren 1984 in Uhwiesen/Schweiz, studierte Germanistik und Philosophie und wirkte an verschiedenen Theaterprojekten in der freien Szene mit, bevor er 2009 den Jury- und Publikumspreis des Autorenlabors in Düsseldorf mit seinem 1. Stück «Die Trägheit» gewann. Seitdem war er mehrfacher Gewinner und Stipendiat verschiedener Schreibwerkstätten und seine Stücke (u.a. «Der Mann in der Badewanne», «Ich war nie da», «Der Bären wilde Wohnung») wurden in Deutschland, Österreich und in der Schweiz uraufgeführt.

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