1. Macun-Seenplatte im Nationalpark (GR)
Diese anspruchsvolle Wanderung zu den Seen der Lais da Macun von Zernez nach Lavin war lange Zeit auf meiner Wunschliste. Das Highlight der Wanderung, die Aussicht vom Munt Baselgia auf die 23 kleinen verstreuten Seen, hat mir Tränen der Freude in die Augen getrieben.
Die Seenplatte von Macun
Das Plateau ist von Zernez oder Lavin aus in rund fünf Stunden erreichbar. Wer Höhenmeter und Zeit einsparen will, dem empfehle ich, von Zernez aus den privat betriebenen Macun-Shuttle, hinauf nach Plan Sech auf 2200 m ü. M., zu reservieren. Wer alles wandern will, absolviert in siebeneinhalb Stunden rund 20 Kilometer und macht rund 1500 Meter Auf- und Abstieg.
Die Ausstrahlungskraft dieser kleinen, klaren Bergseen inmitten der hohen, kargen Berge hat eine besondere Magie für mich.
Der Schweizerische Nationalpark wurde hier im Jahre 2000 um die 3.6 km² grosse Seenplatte von Macun erweitert. Die 23 Bergseen liegen wie dunkle Perlen verstreut in der Hochebene zwischen den Berggipfeln. «Die Ausstrahlungskraft dieser kleinen, klaren Bergseen, inmitten der hohen, kargen Berge hat eine besondere Magie für mich.»
2. Rundwanderung zu den Murgseen (SG)
Zuhinterst im Murgtal in der Region Walensee liegen die drei Murgseen in einem wildromantischen Bergkessel versteckt. Die Rundwanderung zum Oberen, Mittleren und Unteren Murgsee ist eine anspruchsvolle Bergwanderung.
Eine Abkühlung im bitterkalten Oberen Murgsee gehört für mich immer dazu.
Bäche, Seen, Wasserfälle, Moorwiesen, Steingärten und das geschützte Arvenwaldreservat machen diesen Rundweg zu einem Naturerlebnis. Familien mit Kindern wandern von der Bachlaui direkt zu den Murgseen.
Drei auf einen Streich
Ausgangspunkt ist das Dorf Murg am Walensee. Von dort führt ein Strässchen zum Start der Wanderung beim Parkplatz Bachlaui, erreichbar per Auto oder mit dem Murgsee-Bus. Der Anstieg bis Gspon ist relativ steil und erfordert eine gute Kondition. Danach wird das Gelände flacher. Über die Murgseefurggel erreicht man die Murgseen. Die 15 Kilometer lange Rundwanderung mit rund 1000 Metern Auf- und Abstieg ist in rund fünfeinhalb Stunden zu bewältigen. Und: «Eine Abkühlung im bitterkalten Oberen Murgsee gehört für mich immer dazu.»
3. Familienwanderung im Zürcher Oberland
Der rund 1200 Meter hohe Hüttchopf grenzt an ein Tier- und Pflanzenschutzgebiet. Hier hat man den besten Überblick über das Quellgebiet der Töss und die Bergwelt des Zürcher Oberlandes. Mit diesem Ort verbinde ich Erinnerungen an meine ersten Wanderungen als Kind.
Die Zürcher Bergwelt
Auf dieser Wanderung hat es einen kurzen, aber sehr steilen Anstieg zum Sattel Tannen, von wo aus man bereits den kahlen Hüttchopf entdecken kann. Dieser Anstieg ist grösstenteils im Wald, teils führt er über Weiden mit Birken und Föhren.
Auf dem Hüttchopf vermisse ich heute noch meine topmoderne Sonnenbrille, die ich dort als Kind vor über 40 Jahren verloren habe.
Eine trainierte Wanderfamilie mit kleineren Kindern macht aus dieser Wanderung einen Tagesausflug. Start und Ziel ist der Bahnhof Steg im Tösstal. Für die 14 Kilometer lange Rundwanderung muss eine Wanderzeit von mindestens viereinhalb Stunden berechnet werden. Auf- und Abstieg sind je rund 600 Meter. Diese Wanderung vergesse ich nie, denn: «Auf dem Hüttchopf vermisse ich heute noch meine topmoderne Sonnenbrille, die ich dort als Kind vor über 40 Jahren verloren habe.» Heute wäre sie sicher wieder modern.
4. Wildromantisch und abseits der Touristenströme
Abgeschieden, wildromantisch und umschlossen von gewaltigen Felswänden rund um Adelboden. Hier sammelt sich unter anderem das Schmelzwasser des Lohners- Massivs um dann in schäumenden Fontänen spektakulär ins Tal zu schiessen.
Der unbekannte Wasserfall von Adelboden
Der mittlere Lohnerfall im Bunderle ist nicht so spektakulär wie die grossen Lohnerfälle oder die Engstligenfälle. Er hat aber einen grossen Vorteil. Man kann praktisch bis zur Fallzone hinaufwandern. Zudem ist man hier weitab der grossen Touristenströme.
Die Nähe zum herabstürzenden Wasser macht einen still und demütig.
Um zum mittleren Lohnerfall zu gelangen, muss man vor dem Dorf Adelboden in das Alptälchen Bunderle abzweigen, Richtung Berghaus Bonderalp. Beim Parkplatz, den auch die Bergsteiger zum Aufstieg zur Lohnerhütte oder zum Bunderspitz benutzen, beginnt die Rundwanderung. Die Familienwanderung dauert rund anderthalb Stunden, sie ist vier Kilometer lang und hat rund 300 Meter Auf- und Abstieg. Die Belohnung: «Die Nähe zu dem herabstürzenden Wasser macht einem still und demütig.» Die Wanderung ist nicht kinderwagentauglich.
5. Lötschberg-Klassiker im Wallis
Die Wanderung auf der Lötschberg-Südrampe gehört zu den Klassikern. Der Wanderweg führt entlang der über 100-jährigen Lötschberg-Bergstrecke. Highlights: Atemberaubende Aussichten über das ganze Rhonetal und die Überschreitung des Eisenbahnviadukts Bietschtal.
Eine Strecke für wandernde Bahnfans
Gestartet wird beim Bahnhof Hohtenn, Ziel ist der Bahnhof Ausserberg. Von hier aus kann man bequem mit dem Zug zurück in die «Üsserschwiiz» oder nach Brig reisen.
Ich mache diese Wanderung ausschliesslich im Oktober und immer unter der Woche.
Für die Strecke von zehn Kilometern, mit einem Aufstieg von rund 248 und einem Abstieg von rund 420 Metern, benötigt man knapp drei Stunden. Mit Kindern etwas länger. Auch hier ist der Weg nicht kinderwagentauglich. Tipp, um den Touristenstrom zu umgehen: «Ich mache diese Wanderung ausschliesslich im Oktober und immer unter der Woche.»