Der «alte Silvester» ist das letzte Überbleibsel eines selbstbewussten Widerstands der Appenzeller gegen die Gregorianische Kalenderreform von Papst Gregor XIII. im Jahre 1582. Die traditionellen «Silvesterchläuse» treten noch heute am 13. Januar auf – als eigenständiger Protest eines Teils des Ausserrhoder Volkes, das sich nicht befehlen lässt, wann es seine Feste zu feiern hat. Und der urchige Brauch hat seit Jahrhunderten nichts von seiner Faszination verloren.
Man unterscheidet zwischen «schöne Chläus», «schö-wüeschte Chläus» und «wüeschte (Natur-)Chläusen». Die Schönen tragen kunstvolle Kopfbedeckungen mit Szenen aus dem bäuerlichen Leben, während die Naturchläuse durch wild geschmückte Hüte, Hauben und Masken bestechen. Kleine Gruppen – die sogenannten «Schuppeln» – gehen am Morgen des 13. Januars jeweils schon in aller Früh von Hof zu Hof, von Haus zu Haus und wünschen mit andächtigem Gesang und lüpfigen «Zäuerli» den Menschen «es guets Neus».
Am Donnerstag, den 12. Januar 2023, lädt nachmittags das Appenzeller Brauchtumsmuseum in Urnäsch (nach einer kurzen Zugsfahrt von Weissbad nach Urnäsch) zu einer Spezialführung im Museum ein. Hier steht das lebendige Brauchtum im Mittelpunkt, die Alpabfahrt und das Silvesterchlausen und es bietet einen intimen Einblick in die typisch bäuerlich-sennische Wohnkultur und in Werkstäten des traditionellen Handwerks.
Nach dem Museumsbesuch und einer kurzen Zugsfahrt zurück nach Weissbad sind wir zu Gast im Hof Weissbad und geniessen Appenzeller Spezialitäten aus der Küche der Spitzenköchin, ja Köchin des Jahres, Kathi Fässler. Wir übernachten in der Weissbad Lodge.
Am «alten Silvester» ist bereits um 4.30 Uhr Tagwacht für uns; mit dem Car fahren wir in die «Schönau», wo wir uns, weitab vom Dorf, für den Tag mit einem währschaften Bauernfrühstück stärken.
In Begleitung zweier versierter Führer geht’s dann in der winterlichen Morgendämmerung zu Fuss auf die Spuren der «Silvesterchläuse». Wo wir auf die «Schuppeln» stossen, erfahren unsere Führer sehr kurzfristig und leiten uns dorthin.
Um 11 Uhr gibt’s auf dem Erlebnisbauernhof der Familie Maya und Toni Frick im «Hofstöbli» einen urchigen Zmittag.
Um 13 Uhr erfolgt die Rückfahrt mit dem Car zur Weissbad Lodge.
Sönd willkomm im Appenzellerland!
Das Programm
Tag 1:
- Individuelle Anreise nach Weissbad; Zimmerbezug in der Weissbad Lodge (Anmeldung/Check-in im Hotel Hof Weissbad gleich nebenan).
- 15.15 Uhr: Treffpunkt Bahnhof Weissbad; Zugsfahrt mit den Appenzeller Bahnen nach Urnäsch und Spaziergang ins Appenzeller Brauchtumsmuseum.
- 16 Uhr: Spezialführung durch die Ausstellung und das Museum.
- 18.13 Uhr: Rückfahrt mit den Appenzeller Bahnen nach Weissbad.
- 19.30 Uhr: kulinarische Appenzeller Spezialitäten im Hof Weissbad, Übernachten in der Weissbad Lodge.
Tag 2:
- Tagwacht um 4.30 Uhr; Check-out für abreisende Gäste,
- 5 Uhr: Fahrt mit dem Car in die «Schönau», 5.30 Uhr Frühstück.
- Anschliessend mit den Begleiter zu Fuss auf den Spuren der «Silvesterchläuse»
- ca. 11 Uhr: Mittagessen im «Hofstöbli» auf dem Bauernhof der Familie Frick
- 13 Uhr: Rückfahrt mit dem Car zur Lodge, Hof Weissbad; selbstverständlich können Sie vor dem Anlass oder auch nachher den Aufenthalt in Weissbad verlängern (Kontakt direkt mit dem Hof Weissbad; 071 798 80 80).
- Individuelle Heimreise.
Konzipiert und begleitet wird der Streifzug von Susann Bosshard-Kälin, Schweizer Museumspass.