Die Arbeit kurz unterbrechen und die Kinder von der Kita abholen oder früher den Arbeitsplatz verlassen, im Zug weiterarbeiten und dafür rechtzeitig bei der Jassrunde erscheinen. Die Digitalisierung macht es möglich, Beruf und Privates unter einen Hut zu bringen. Ein möglicher Preis dafür: Ständig erreichbar sein und schwierige Abgrenzung zwischen Arbeit und Privatleben.
Die 24h-Erreichbarkeit muss nicht schlecht sein, das gab es bei gewissen Berufen schon vor der Digitalisierung, sagt Dr. Sarah Genner. Sie hat unter anderem untersucht, was die digitalisierte Arbeitswelt mit uns macht. Sie hält fest, dass es diesbezüglich zwei verschiedene Arbeitstypen gibt: Die Integrierer und die Separierer.
Integrierer : Diese Menschen mögen aufgeweichte Grenzen zwischen Arbeitswelt und Privatleben.
Separierer: Diese Arbeitstypen brauchen fixe Vorgaben, also Arbeitszeiten. Wie der Namen sagt: Hier die Arbeit, das das Privatleben.
Sarah Genner, sagt auch, flexibles Arbeiten brauche viel Selbstverantwortung und klare Grenzen. Wer keine Prioritäten setzt und dauernd erreichbar sei, belastet die Psyche.
Ihre Tipps:
- Handy raus aus dem Schlafzimmer und Platz machen für einen klassischen Wecker.
- Wenn man zusammen isst oder etwas unternimmt, das Handy bewusst zur Seite, aus dem Blickfeld, legen.
- Mit dem Team und den Vorgesetzten klar absprechen über welchen Kanal man erreichbar ist und wann eine Antwort erwartbar ist oder nicht.
- Notifications auf dem Geschäftsmail am Abend oder am Wochenende deaktivieren
- Wer es spielerisch mag, es gibt Apps, die einen belohnen, wenn man wenig Bildschirmzeit hat.
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