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Måneskin – das Phänomen Was macht Måneskin so erfolgreich?

Nach ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest 2021 ging alles steil nach oben. Die italienische Band Måneskin erweist sich als modernes Glamrock-Phänomen, und das zu einer Zeit, in der elektronische Musik die Überhand gewinnt. Wir entschlüsseln ihr Erfolgsrezept.

Innerhalb von zwei Stunden war das Hallenstadion in Zürich restlos ausverkauft. Nur ein weiterer Hinweis darauf, dass die italienische Glamrock-Band Måneskin ein Phänomen ist. Doch woran liegt das und warum sind sie relevant? Wir haben dafür drei Gründe identifiziert.

1. Glamrock meets Genderfluid

Anders als viele andere aufstrebende Stars schwimmen sie gegen den Strom von elektrisch generiertem Sound. Ihre Musik ist handgemacht und laut. Eigentlich nichts, was die Welt nicht schon vorher gekannt hätte. Wenn man ihr Auftreten betrachtet, ist Måneskin im Grunde genommen die Reinkarnation des Glamrocks, der in den 70ern seine Sternstunde erlebte.

Die Anfänge: Grosse Träume und Entschlossenheit

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Sänger Damiano David (24), Bassistin Victoria De Angelis (22) und Gitarrist Thomas Raggi (22) lernten sich in der Musikschule in Rom kennen. Drummer Ethan Torchio (22) stiess später dazu, als er auf ihr Online-Inserat reagierte und somit war 2016 die Band komplett. Vereint von ihrem Traum, Rock wieder auf die grossen Bühnen der Welt zu bringen, stehen sie schon ein Jahr später vor der italienischen X-Factor Jury. Mit ihrem Cover vom 60er Jahre Song «Beggin’» gehen sie viral und der Song wird zum internationalen Hit. Ihr Debütalbum «Il ballo della vita», welches ein Jahr später folgt, schafft es aber nur innerhalb der Landesgrenzen in die Charts. Der steile Aufstieg gelang ihnen erst, als sie 2021 beim renommierten Sanremo Festival und dem Eurovision Song Contest mit ihrem energiegeladenen Auftritt ihres Songs «Zitti e Buoni» den Sieg holten.

Warum hat diese Band aber trotzdem Erfolg? Weil sie mit ihrem genderfluiden Auftreten auch noch den Nerv der Zeit treffen. Sie sagen auch immer wieder von sich selbst, dass sie für Freiheit und Selbstentfaltung stehen. Damit sind sie natürlich nicht die einzigen im Showbusiness. Lady Gaga, Miley Cyrus, Sam Smith, Freddie Mercury und viele andere Acts stossen in die gleiche Richtung. Aber nur Måneskin kommen aus Italien.

2. Rock-Stars – Made in Italy

Italien ist nicht für seine grosse junge Rock-Szene bekannt. Trotzdem haben es Måneskin geschafft, als erste italienische Rock-Band ausserhalb ihres Landes Erfolg zu haben. Und das mit italienischen Songs! Sie stellen den italienischen Stereotypen komplett auf den Kopf und inspirieren damit viele junge Leute, grösser zu träumen.

Auf Italienisch sind sie bekannt geworden und nun schaffen sie es auch mit englischen Rock-Balladen wie «The Loneliest». Måneskin beweist damit auch, dass die sich musikalisch nicht festnageln lassen. Zwar ist Rock ihr Fundament, doch sie probieren sich gerne in verschiedenen Genres aus. Ihr neuestes Album «RUSH!» ist dafür ein Paradebeispiel und «Kool Kids» ist der punkige Kontrast zur Ballade «The Loneliest».

3. Junge Supermodels

Gute Musik ist ein zentrales Puzzleteil zum Erfolg. Ganz klar. Bei Måneskin steht jedoch Auffallen ganz dicht an zweiter Stelle. Ihre Musik ist laut und energiegeladen, sie haben extravagante Bühnenoutfits und sind von oben bis unten von Gucci gestylt. Die vier sehen immer gut aus. Wenn sie es mit der Musik nicht geschafft hätten, hätten sie es genauso gut als Models schaffen können.

Radio SRF 3, 26. April 2023, 14.15 Uhr

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