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Rehmann «Meine dritte Nierentransplantation steht mir bevor»

Ein Leben mit drei Nieren im Körper? Für viele Menschen ist dies undenkbar. Für Gilla (42) ist es seit langer Zeit Alltag. Mit Robin Rehmann spricht er über seine Nierenfehlfunktion, die Auswirkung von Medikamenten und wie ihn die Liebe durch diesen Kampf getragen hat.

Was für Herr und Frau Schweizer zur Tagesroutine gehört, ist für Gilla lange Zeit ein Ding der Unmöglichkeit. Der Bündner kann nicht auf die Toilette gehen. Dies aufgrund einer im jungen Babyalter in sein Leben getretene Nierenfehlfunktion. «Irgendwann hatte ich keinen Harndrang mehr.» Dies sollte nur der Beginn einer Lebensgeschichte sein, geprägt von unzähligen Spitalaufenthalten.

S.O.S. – Sick of Silence

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Wie sieht das Leben junger Menschen aus, nachdem es durch eine chronische Krankheit ausgebremst wurde? Robin Rehmann leidet selbst an einer chronischen Krankheit und unterhält sich in seiner Sendung mit Betroffenen.

Jeden Dienstag, 18-19 Uhr bei SRF Virus oder hier als Podcast.

Mit 14 Jahren begibt er sich das erste Mal zur Dialyse. Dabei wird dem Patienten das körpereigene Blut entnommen, gereinigt und wieder injiziert. «Im Normalfall wird diese Aufgabe von der Niere übernommen. Da bei mir eine Fehlfunktion vorliegt, kann meine Niere die Giftstoffe nicht mehr filtern.» Für die Ärzte grenzt es damals an ein Wunder, dass er trotz des Handicaps noch in der Auswahl Fussball spielen kann. Zeitgleich kommt er auf eine Liste, um eine mögliche Spenderniere erhalten zu können.

Die erste neue Niere

«Das war schon eine spezielle Situation», beschreibt Gilla den Moment, als er seine erste Spenderniere erhält. «Es war halb drei in der Nacht und ich kam gerade vom Ausgang nach Hause. Just in diesem Moment erhielt ich den Anruf aus Zürich, dass man eine Niere für mich gefunden hätte. Die Transplantation wurde sofort durchgeführt.» Nach längerem Spitalaufenthalt wird die Niere jedoch abgestossen und er muss wieder auf zur Dialyse. «Was ich bei der Dialyse spannend finde, ist, dass es mir von Sitzung zu Sitzung besser ging.»

Eine weitere Niere

Eine neue passende Niere wird zwei Jahre später gefunden und und fortan lebt er mit drei Nieren in seinem Körper: Eine, die die ganze Arbeit macht und zwei, die einfach nur da sind. Doch ein Ende des Leidensweges ist für Gilla auch mit der neuen Niere nicht in Sicht. «Ich war im 2012 an einem Match und ass einen Hamburger, den ich aus dem nichts wieder erbrechen musste. Dieses Szenario wiederholte sich in den folgenden Tagen und ich ging zum Arzt für Abklärungen.»

Ich wollte den Saucheib wegbringen

Eine Operation später und ein Stück Dickdarm weniger geht es ihm aber immer noch nicht besser. Die darauffolgende Diagnose: Darmkrebs. Nachdem eine Therapie nicht anschlägt, begibt er sich in die Chemotherapie. «Ich bin ein durchaus positiver Mensch und hatte nur ein Ziel: Ich wollte diesen Saucheib wegbringen.»

Von der Liebe getragen

Die aufreibende und überaus anstrengende Chemotherapie übersteht er und besiegt den Krebs im Darm. Doch die Leidensgeschichte ist hier noch nicht zu Ende. Nach einer erfolgreichen Operation des grauen Stars wird Gilla auch noch mit Speiseröhrenkrebs diagnostiziert.

Die starken Medikamente waren schuld an meinen Nebenwirkungen

Doch auch diese Operation meistert der heute 42-Jährige. «Rückblickend ist das wahrscheinlich alles durch die starken Medikamente geschehen, die ich gegen die Abstossung der Niere nehme. Dadurch können Nebenwirkungen und Komplikationen entstehen.»

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Was Gilla aber sicher weiss: Ohne seine Frau hätte er den ganzen Weg nicht überstanden. Sie lernen sich im Internet kennen und nach dreimonatigem Schreiben will sie ihn unbedingt persönlich kennenlernen. Rückblickend ein Glücksfall für den Bündner. «Unsere Liebe hat mich durch die schwere Zeit getragen.» Nach 22 Jahren guter Arbeit ist die Spenderniere langsam an ihre Grenzen geraten. Doch auch hier gibt es Good News: «Trotz meiner langen Krankenakte konnte ich die Ärzte davon überzeugen, mich erneut auf die Liste zu platzieren. Nun heisst es abwarten und Tee trinken, oder noch lieber Kaffe.»

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