16. Juni 2018 - «Hallo SRF! Information»: Mitreden statt zuschauen
Was schätzt das Publikum an den TV-Informationssendungen? Was wünscht es sich anders? Wo gibt es Erklärungsbedarf? Bei «Hallo SRF! Information» am Samstag, 16. Juni 2018, haben rund 70 Publikumsgäste mit Macherinnen und Machern von SRF diskutiert – und viele konkrete Anregungen eingebracht.
Im Zentrum von «Hallo SRF! Information» stand eine Diskussionsrunde im umfunktionierten «Arena»-Studio. Dabei stellte das Publikum nicht nur Fragen, sondern brachte auch konkrete Sendekritik und Vorschläge fürs TV-Informationsprogramm ein. Gut eine Stunde lang wurde lebhaft debattiert: mit Tristan Brenn (Chefredaktor TV), Thomas Bucheli («Meteo»), Jonas Projer («Arena»), Susanne Wille («10vor10») und Sandro Brotz («Rundschau»).
Später führten Guides die Besucherinnen und Besucher durch die Studios und gewährten damit einen Blick hinter die Kulissen der Fernsehproduktion. Der abschliessende Apéro bot nochmals Gelegenheit für persönliche Gespräche.
Welches waren die herausragendsten Inputs?
1. Journalistische Arbeit erklären
So engagiert und kritisch, wie sich das Publikum bei «Hallo SRF! Information» zeigt, so klar formuliert es auch sein Bedürfnis, die journalistischen Abläufe zu verstehen. Es sei an SRF, diese noch besser zu erklären. Wie entsteht eine «Rundschau»? Wer entscheidet wie über die Gäste im «Club»? Welche Hürden sind bei anspruchsvollen Recherchen zu nehmen?
Das Publikum will noch mehr hinter die Kulissen blicken – um journalistische Entscheide besser zu verstehen. Für Tristan Brenn, Chefredaktor TV, ist klar: «Wir müssen vermehrt erklären, warum wir wann über welche Themen in welcher Form berichten.»
2. Jugend miteinbeziehen
«Wir haben ein Problem damit, die Jungen mit unseren klassischen TV-Sendungen zu erreichen», sagt Tristan Brenn, der sämtliche Informationssendungen im Fernsehen verantwortet. Und spricht damit ein Thema an, das für viele Besucherinnen und Besucher im Argen liegt. Publikum und TV-Macher sprechen lange darüber.
Ein Vorschlag aus dem Publikum: Warum nicht in Schulen gehen und dort über relevante Themen aufklären? Eine gute Idee, auch für Tristan Brenn, er werde sie weiterverfolgen.
Ein Zuschauer zeigt den TV-Machern gleich an Ort und Stelle, wie er sich mehr Jugendliche im Programm vorstellt: Spontan wechselt er zwei TV-Moderatoren im «Arena»-Studio mit jungen Menschen aus dem Publikum aus. «So muss das aussehen», sagt der «Mann mit dem Hut».
3. Chats für mehr Austausch
Ein unmittelbarer, unverfälschter Austausch mit den TV-Machern liegt dem Publikum am Herzen. Das bestätigt Sandro Brotz, Moderatr «Rundschau»: «Ich investiere viel Zeit, um mit den Zuschauerinnen und Zuschauern über Social Media in Kontakt zu bleiben.» In den Augen des Publikums sind auch Chats im Kontext zu Sendungen sehr gut für den Austausch geeignet.
Fürs Publikum zählt, dass es einbezogen wird, dass es Fragen stellen kann, dass es die Möglichkeit gibt, seine Meinung einzubringen – im Vorfeld oder auch im Nachgang von Sendungen. Für Susanne Wille, Moderatorin «10vor10» ist das ein Gewinn für Publikum und TV-Macherinnen und Macher gleichermassen, denn «das Publikum von SRF hat extrem viel Kreativität und Intelligenz.»
4. Kurznachrichten via «Newsflash» am Vorabend
Wie kommt eigentlich der «Newsflash» beim Publikum an? Seit Januar 2017 informiert er spätabends nach dem Sport, also gegen 22.45 Uhr, jeweils in wenigen Minuten auf SRF zwei über die wichtigsten News des Tages. Gut kommt er an. Aber warum kommt er nicht früher, zum Beispiel am Vorabend? Das Publikum würde es schätzen. Und Tristan Brenn merkt an dieser Stelle an: «Dank der Neuorganisation mit dem Newsroom bieten sich für uns neue Möglichkeiten zur Programmstrukturierung.»
Und was wird nun aus den Inputs?
SRF wird im Herbst darüber informieren, was aus den Publikumsinputs geworden ist – hier auf der Webseite
srf.ch/hallosrf
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