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Folge 7 Wo man 40 Jahre auf einen Bootsplatz wartet

In Schaffhausen warten Interessierte 40 Jahre und mehr auf einen der begehrten Bootsplätze auf dem Rhein.

Der Bootsplatz – das knappe Gut! Wer in Schaffhausen einen Liegeplatz auf dem Rhein will, wartet 30 oder 40 Jahre auf einen der begehrten «Pfosten». Rund 270 gibt es, und oft werden diese seit Generationen innerhalb der Familie weitergegeben.

Der beliebte «Trick» ist passé: Babys dürfen nicht mehr auf die Warteliste

Aktuell sind 291 Personen auf der offiziellen Warteliste. Vor einigen Jahren war diese noch doppelt so lang. Seit die Stadt 30 Franken Gebühr pro Jahr verlangt, hat sich die Anzahl der Interessenten reduziert. Ebenfalls nicht mehr möglich ist der beliebte «Trick», seine Kinder quasi ab Geburt für einen Bootsplatz anzumelden. Bootsplatzanwärterinnen müssen heute volljährig sein.

Eine Möglichkeit, um die jahrelange Warterei etwas abzukürzen, ist es, sich zu einem Verein von mindestens 15 Personen zusammenzuschliessen, um einen traditionellen «Weidling» oder ein anderes Boot gemeinsam zu nutzen.

Auf der Wartelistet seit 47 Jahren

Romeo Bettini ist als Bereichsleiter Sicherheit der Stadt Schaffhausen zuständig für die Vergabe der Bootsliegeplätze und oberster Hüter der Warteliste. Er darf «Espresso» so viel verraten: «Die Person auf der obersten Position ist seit 1975 auf der Warteliste.» Das heisst, seit 47 Jahren.

«Boots-Sharing» in Schaffhausen – und andernorts?

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Wer in Schaffhausen einen Bootsplatz auf dem Rhein will, braucht viel Geduld – die Wartezeit beträgt rund 40 Jahre. Wer mit einem sogenannten Weidling auf den Rhein möchte, muss nicht so lange warten.

Der Verein «Aktion Rhy» hat eine Sharing-Plattform gestartet, wo die Weidlinge ausgelehnt werden können. Daneben gibt es auch ein «Halbtax-Abo», mit dem die Gebühr für das Ausleihen halbiert werden kann. Hanna Engelhart von «Aktion Rhy» ist überzeugt davon, dass das Modell auch an anderen Gewässern funktionieren würde.

Erstaunlich: Es gibt auch Leute, die sagen nach Jahren der Warterei nein. «Das gibt es tatsächlich, dass ich anrufe und die Person sagt, ach nein, im Moment nicht. Dann rufe ich halt die nächste Person auf der Liste an», erzählt Romeo Bettini.  

Ich dachte, das erlebe ich nicht mehr.
Autor: Lorenz Beleffi, 71-jährig Bekam nach 40 Jahren Warten einen Bootsplatz

Kürzlich war es für den 71-jährigen Schaffhauser Lorenz Beleffi so weit: Nach 40 Jahren kam das Telefon, er habe einen Bootsplatz. Zuerst konnte er es gar nicht glauben: «Ich dachte, das erlebe ich nicht mehr.» Doch ein bisschen Wehmut ist herauszuhören: «Man ist jung und wartet auf einen Pfosten, und dann ist man alt, und hat einen…» Seine beiden Söhne haben sich umso mehr gefreut.   

Sommerserie 2022

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Diesen Sommer beleuchtet «Espresso» Arbeit und Konsum auf und an Flüssen und Seen. Hier geht es zur Übersicht.

Um anderen die lange Wartezeit zu verkürzen, überlegen sie sich, ihren Weidling zu teilen. Auch der Verein «Aktion Rhy» bietet Alternativen zum eigenen Bootsplatz, wie «Boots-Sharing», Tagesmiete oder das Weidlings-Halbtaxabo.

Espresso, 16.08.22, 08:13 Uhr

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