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Gesundheit Zu viele Jodtabletten für Kleinunternehmen

Die Verteilung von Jodtabletten ist abgeschlossen. Nach den Privathaushalten und Schulen erhielten zum Schluss auch Unternehmen Tabletten für den Fall eines atomaren Zwischenfalls. Wegen mangelhafter Daten des Bundes erhielten Kleinunternehmer zum Teil viel zu viele Tabletten.

Neu haben Privathaushalte, Schulen und Firmen im Radius von 50 Kilometern um die Atomkraftwerke Packungen mit Jodtabletten erhalten. Bisher war der Radius auf 20 Kilometer beschränkt.

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Neu versorgt wurden auch die Einwohner von Zeiningen im Kanton Aargau. Einwohner Markus Fritschi erhielt bereits Ende letztes Jahr seine Tabletten. Ende August erhielt er per Post weitere fünf Schachteln. Dabei reicht im Ernstfall eine halbe Schachtel pro Person.

Veraltete Daten des Bundes

Wie Markus Fritschi haben sich auch noch weitere «Espresso»-Hörer bei der Redaktion gemeldet, auch sie haben nun viel zu viele Jodtabletten. Sie alle haben ein Kleinunternehmen mit einem oder zwei Mitarbeiter. Die Firma Atag Wirtschaftsorganisationen AG, die im Auftrag des Bundes die Tabletten verteilt hat, führt den Fehler auf veraltete Daten zurück, die sie vom Bund erhalten habe.

Nur von wenigen Orten hätte man präzise und aktuelle Daten über die Anzahl Mitarbeiter von Unternehmen erhalten, direkt von der Gemeinde. Dies sagt Tony Henzen von der Atag im Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1.

Bei Firmen in anderen Gemeinden habe man sich auf Daten des Bundesamts für Statistik verlassen müssen. Diese seien «weniger aktuell» und der Grund, weshalb zum Teil kleinere Firmen nicht die richtige Anzahl Jodtabletten erhalten hätten.

Apotheken entsorgen überzählige Jodtabletten

Was nun mit den überflüssigen Tabletten? Laut Tony Henzen können Betriebe, die ein paar Schachteln zu viel erhalten haben, diese bei der nächsten Apotheke abgeben. Dort würden sie dann entsorgt. Verwenden oder erneut verkaufen liessen sie sich nicht mehr, da nicht klar sei, ob die Tabletten korrekt gelagert worden seien.

Es ist nicht die einzige Panne: Die Verteilung an Unternehmen hat länger gedauert als geplant. Statt Ende März sind die letzten Tabletten erst Ende August abgeliefert worden. Laut Tony Henzen ist die Vergrösserung des Radius von 20 auf 50 Kilometer schuld: «Da sind wichtige Grossgemeinden dazugekommen wie die Stadt Zürich. Hier hat es extrem viele Betriebe gegeben, die versorgt werden mussten.» Der Aufwand dabei sei grösser gewesen als erwartet.

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