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Konsum Warnung vor gefälschten Edelsteinen in der Türkei

In der Türkei wird vielerorts Schmuck mit dem seltenen Edelstein Sultanit für Tausende von Franken angeboten. Es handelt sich dabei jedoch meist um wertlose Imitate aus Glas. Schmuck-Experten raten, kein Sultanit in der Türkei zu kaufen. Die Fälschungen sind für den Laien nicht zu erkennen.

Gut ein Dutzend Mal sind in den letzten zwei Jahren Türkei-Touristen zum Schmuck-Schätzer Herbert Pfammatter in Arlesheim gekommen. Sie wollten ihren in der Türkei teuer erworbenen Sultanit-Schmuck auf Echtheit überprüfen lassen. Herbert Pfammatter musste sie alle enttäuschen: «Alles waren ausnahmslos Glasimitationen.»

Spezieller Farbwechsel auch bei billigen Glasimitaten

Sultanit ist der Handelsname für das Mineral Diaspor, welches in dieser Qualität nur in Anatolien in der Türkei vorkommt. Das Spezielle: Je nach Licht ändert der Edelstein die Farbe, von hellbraun bis hellgrün. Dieser Effekt kann jedoch relativ einfach imitiert werden. In Indien wird dafür Glas mit seltenen Erden angereichert.

Für Laien sind teurer Edelstein und wertloses Glas nicht zu unterscheiden. Schmuckhändler in der Heimat entlarven die Imitate hingegen mühelos. Dann ist es jedoch zu spät, und das Geld ist verloren. Herbert Pfammatter erzählt von einem Fall, in dem Touristen ein angebliches Sultanit-Set für 25‘000 Euro kauften, 5000 Euro bezahlten die Betrogenen vor Ort.

Touristen werden um grosse Summen betrogen

Es handle sich immer um hohe Summen im vierstelligen Bereich, sagt Herbert Pfammatter. Die Touristen würden in Schmuckfabriken zum Kauf gedrängt, ähnlich wie man es in der Türkei von angeblich teuren Teppichen kennt. Eine Kundin habe ihm erzählt, sie sei so unter Druck gesetzt worden, dass sie sich über das gefälschte Sultanit quasi freikaufen musste.

Die amerikanische Firma «Zultanite» vermarktet die Edelsteine und hat den Namen erfunden. Sie warnt auf der Internetseite davor, in der Türkei Sultanit zu kaufen. Angebliche Zertifikate würden gefälscht. Schuck-Experte Herbert Pfammatter kann diese Warnung mit Blick auf seine Erfahrungen der letzten zwei Jahre unterschreiben. Man solle sich insbesondere nicht zu einem Kauf drängen lassen.

Vorsicht auch bei anderen Edelsteinen

Auch bei anderen Edelsteinen, die in der Türkei verkauft werden, sei Vorsicht geboten. Wenn es nicht Fälschungen seien, dann handle es sich meist um mindere Qualität, die meist nur etwa einen Drittel des effektiv bezahlten Werts hätten.

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