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Multimedia Sind die Mediamarkt-Schnäppchen Lockvogelangebote?

Mediamarkt bewirbt ihr tagesaktuelles Elektronik-Schnäppchen derzeit prominent. Doch auch wer früh aufsteht und sich kurz nach Verkaufsstart zum Regal durchboxt, geht höchstwahrscheinlich leer aus. Pro Filiale stehen nur rund 20 Schnäppchen-Geräte zum Verkauf. Das verärgert die Kunden.

Eine Viertelstunde vor Ladenöffnung stand Mediamarkt-Kunde Robert Aeschlimann vor der Filiale in Muri bei Bern. Mit ihm in der Schlange warteten viele weitere Kundinnen und Kunden auf den Start des «Tagesknallers», eine stark verbilligte Kaffeemaschine von Nespresso.

Nur rund 20 Stück pro Filiale

Doch bereits zwei Minuten nach Verkaufsstart war bereits wieder Schluss. Robert Aeschlimann ging wie alle Kunden nach ihm leer aus. Nur rund 20 Stück des Aktionsangebots verkauft Mediamarkt nämlich pro Filiale und Tag.

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«Ein Hohn», ärgert sich der Mediamarkt-Kunde gegenüber dem Konsumentenmagazin «Espresso» auf Radio SRF 1. Doch das Verkaufspersonal zeigte wenig Verständnis für seinen Ärger und riet ihm, ein anderes, nicht verbilligtes Gerät zu kaufen.

Kundenärger auf breiter Front

Gleiches erlebte Mediamarkt-Kunde Boris Stürchler in einer Basler Filiale. Er interessierte sich für einen stark vergünstigten Tablet Computer. Doch auch da standen nur etwas mehr als 20 Stück zum Verkauf.

«Wenn man in der ganzen Schweiz im Fernsehen Werbung macht, finde ich das extrem wenig», ärgert sich Boris Stürchler. Für ihn ist die Taktik klar: Mediamarkt wolle damit Kunden in die Läden locken, damit diese dort andere Dinge kaufen. «Das ist doch reine Bauernfängerei.»

Auch bei Robert Aeschlimann keimt der böse Verdacht: «Das ist ein Lockvogelangebot. Mediamarkt stellt ganz bewusst keine grösseren Mengen parat. Das ist Kundenveräppelung pur.»

«Stückzahlen sind ein Erfahrungswert»

Mediamarkt wehrt sich gegen diese Vorwürfe und begründet die geringe Zahl an Aktions-Geräten mit dem Erfahrungswert.

PR-Profi Sacha Wigdorovits sagt in der Funktion als Mediensprecher für Mediamarkt Schweiz: «Wir bedauern es, wenn Kunden frustriert und verärgert sind. Wir müssen uns bei den Stückzahlen auf Erfahrungswerte aus vergangenen Jahren verlassen. Der Andrang war bei diesen beiden Aktionsangeboten grösser, als wir erwartet hatten.»

Offenbar rechnet Mediamarkt trotz Werbung bei einem Millionenpublikum nicht damit, mehr als 30 Aktionsgeräte pro Filiale zu verkaufen.

Die Erfahrungen der Kundinnen und Kunden zeichnen jedoch ein anderes Bild. Sie sprechen von langen Schlangen und vielen verärgerten Leuten. Robert Aeschlimann und Boris Stürchler wollen in Zukunft ganz bewusst auf Mediamarkt und seine Schnäppchen verzichten.

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