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Test Period Panties Vier Menstruationsslips überzeugen im Praxistest

Einwegprodukte für die Monatsblutung verursachen Berge von Abfall. Junge Frauen wollen Alternativen wie Period Panties.

Die weibliche Menstruation hat sich längst aus der Scham-Ecke verabschiedet. Heute wird die Monatsblutung öffentlich verhandelt, es laufen Debatten über einen Menstruations-Urlaub oder Pilotprojekte zur Gratis-Abgabe von Monatshygiene-Produkte an Schulen.  

Testtabelle

Gerade bei jüngeren Frauen besteht zunehmend das Bedürfnis nach natürlichen und ökologisch vertretbaren Menstruations-Produkten. Nach den Menstruationstassen setzt sich zunehmend auch Menstruations-Unterwäsche durch. Auch als Period Panties, Periodenslips, Periodenunterwäsche, Menstruationspants oder Menstruationsslips bezeichnet. 

Grafik Aufbau der Menstruationsunterwäsche
Legende: SRF

Praxistest mit 80 Teilnehmerinnen 

Die im Schritt verstärkten Slips können in der Waschmaschine gereinigt und mehrere Jahre wiederverwendet werden. Die Westschweizer Konsumentenvereinigung FRC hat in einem grossangelegten Test Menstruations-Unterwäsche durch Konsumentinnen testen lassen.  

Mensttruations-Slips auf einem Tisch
Legende: FRC

Mehr als 80 Teilnehmerinnen bewerteten zehn verschiedene Menstruationsslips nach den Kriterien Schutzdauer, Auslaufsicherheit, Tragekomfort und Sichtbarkeit – also, ob sich die Mens-Unterwäsche unter der Kleidung abzeichnet. Preisspanne: rund 20 bis 60 Franken pro Slip. 

Resultate im Überblick

Testerinnen kommen mit Periodenslips gut zurecht 

Die Menstruationspants kommen bei den Testerinnen ausgesprochen gut an. 90 Prozent der Teilnehmerinnen sind im Grossen und Ganzen von den Produkten überzeugt. Mehr als die Hälfte erachtet Period Panties als alleinigen Schutz während der Menstruation als geeignet. Bei 60 Prozent der Frauen mit starker bis sehr starker Blutung kam es vor, dass es zu Auslauf-«Unfällen» kam.  

Diese Erfahrung spiegelt sich in den Bewertungen: vier der zehn Slips sind «gut», die beiden besten, Etam Aya (rund 35 Franken) und Smoon Artemis (41 Franken) heben sich mit 78 von 100 Punkten leicht ab. Die anderen beiden «guten» sind Felycup Shorty (49.90 Franken) und Selenacare Classic (24.50 Franken). Der Selenacare-Slip hat aber beim Auslaufschutz nicht überzeugt. 

«Kassensturz» ist an Ihrer Meinung interessiert

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Einige Slips haben einzelne Schwachpunkte 

Gewisse Produkte schnitten zwar insgesamt «genügend» ab, fielen aber in einzelnen Kategorien komplett durch, zum Beispiel das Modell von Perdième. Beim wichtigen Kriterium «Auslaufschutz» erhielt es schlechte 29 von 100 Punkten.  

«Ungenügend» und am schlechtesten schneidet das Produkt der Lingeriemarke «DIM» ab. Nähte und Gummibänder zeichneten sich sowohl auf Kleidung wie auf der Haut ab und hinterliessen teilweise schmerzhafte Abdrücke.  

Fazit: Periodenunterwäsche ist eine zweckmässige Alternative zu Einwegprodukten. Um allerdings ausschliesslich damit durch die Tage zu kommen, müssen – so schätzen die Teilnehmerinnen – mindestens sechs Stück zur Verfügung stehen. Gerade für junge Frauen können die hohen Investitionskosten ein Hinderungsgrund sein. 

Biozide

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Mens-Unterwäsche enthält in einigen Fällen sogenannte Biozide, meistens in Form von Silberchlorid. Die Verwendung von Silberchlorid, das «antibakteriell» oder «geruchshemmend» wirken soll, ist umstritten. Biozide sind Substanzen, die beispielsweise in der Landwirtschaft zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden.  

Silberchlorid wird von einigen Herstellern in der mittleren Membran der Mehrfacheinlage eingearbeitet. Deklarationspflichtig ist es nicht. Einige Hersteller wie Selenacare weisen im Kleingedruckten auf die Verwendung hin. Formulierungen wie «geruchshemmend» oder «antibakteriell» können ebenfalls auf die Verwendung von Silberchlorid hinweisen. Andere Marken wie Sisters Republic verzichten bewusst auf die Verwendung von Silberchlorid.  

Claudia Lang, stellvertretende Leiterin der Allergie-Station des Unispitals Zürich, erachtet die Verwendung von Silberchlorid in Menstruations-Unterwäsche als unnötig: «Menstruationsblut ist steril. Wenn die Unterwäsche regelmässig gewechselt und nach Hersteller-Vorschrift gewaschen wird, sehe ich keine Notwendigkeit für die Verwendung von Silberchlorid.»  

Allergische Reaktionen auf Silberchlorid in Menstruations-Wäsche sind der Dermatologin bisher keine bekannt. «Kontaktallergien auf Silber sind beispielsweise von medizinischen Cremes bekannt. Dafür muss das Silber direkt und über längere Zeit auf der Haut bleiben. Menstruations-Unterwäsche ist relativ neu auf dem Markt. Daher wird sich erst zeigen müssen, wie sich das Silberchlorid darin auf die Haut auswirkt.»  

Espresso, 21.02.23, 08:13 Uhr | Kassensturz, 21.02.23, 21:05 Uhr

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