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Kassensturz-Tests Akkubohrer: Diese schrauben gut

«Kassensturz» testete zehn Akkubohrer aus dem Baumarkt. Wie gut und schnell bohren sich die Geräte durch Holz und Metall? Mit welchen Bohrern lassen sich Schrauben leicht eindrehen? Und wie lange hält der Akku? «Kassensturz» mit Tipps und Tricks für Heimwerker.

«Kassensturz» hat den Test im technischen Prüflabor PZT in Wilhelmshaven durchführen lassen. Auf dem Prüfteller: sechs Akkubohrschrauber und vier Akkuschrauber. Mit letzteren kann nur geschraubt, nicht aber gebohrt werden.

Bei allen getesteten Geräten müssen vor der Inbetriebnahme die Akkus geladen werden. Schon hier zeigten sich grosse Unterschiede: Mit einer Ladezeit von 23 Minuten bricht der Akkuschrauber Metabo Power-Grip Li 7.2 sämtliche Rekorde im Test. Demgegenüber vergehen beim Bohrschrauber Black&Decker 7V über zehn Stunden, bis der Akku voll ist. «Beim Kauf eines Akku-betriebenen Gerätes sollten Konsumenten darauf achten, dass ein Schnellladegerät mitgeliefert wird», betont PZT-Leiter Wolfgang Herter. Geräte, die direkt ans Netz angeschlossen werden müssen, benötigen eine viel längere Ladedauer.

Der sichere Tod des Akkus

Die Akkus sind entscheidend für die Leistung der Geräte: So reichte die Energie einer Akkuladung bei Kress 108 AS 1,3 SET L für 352 Schraubungen, während beim Akkuschrauber Do it & Garden DGM 3,6 schon nach 53 Schraubungen der Saft aus war. Im Weiteren prüfte das Labor den Leistungsverlust der Akkus nach 50 Mal be- und entladen: Acht Akkus zeigen stabile Werte. Pikant: Zwei haben diese Rosskur nicht überlebt. Testleiter Wolfgang Herter führt dies auf eine Eigenheit der Lithium-Ionen-Akkus zurück: «Alle Geräte im Test haben die Lithium-Ionen-Technologie, die haben den ganz grossen Nachteil: Man darf diese Akkus nicht bis zum Ende entladen»,erklärt der Fachmann vom PZT-Institut und rät deshalb den Benutzern solcher Geräte, die Arbeit zu unterbrechen, sobald die Maschinen langsamer werden: «Benutzen Sie die Maschinen niemals bis zum Ende der Akkukapazität, denn das ist der sichere Tod des Akkus.»

Ein wahres Kraftpaket: Einhell

Für den Heimwerker:

Grosse Unterschiede zeigen sich auch im eigentlichen Bohrtest: Vier Akkubohrer fressen sich mühelos durch das harte Fichtenholz. Bei zwei Geräten braucht es etwas mehr Geduld. Die Metallplatte führt dann alle Geräte an ihre Grenzen:

Unter den Akkubohrern am schlechtesten in der Gesamtbewertung abgeschnitten hat Black&Decker, Modell 7V, gekauft bei Jumbo für 89.90 Franken. Sein Akku überlebte den Test nicht. Zudem macht er beim Bohren schnell schlapp. Deshalb die Gesamtnote 4.

Der Akkubohr-Schrauber von Migros Do it & Garden DGM 10,8 schafft es dank guten Akkuwerten auf die Note 4,8. Hitachi DS 10 DFL erhitzt beim Metallbohren stark, überzeugt dafür im Fichtenholz: Note 5,2. Das Modell von Kress, gekauft in der Migros liegt in der Gesamtbewertung gleichauf mit dem Gerät von Bosch: Beide erhalten Note 5,3.

Testsieger in der Kategorie Akkubohrschrauber ist der Einhell RT-CD 18, gekauft im Coop Bau + Hobby für 199 Franken. Er ist ein wahres Kraftpaket, seine Akkus sind schnell geladen und halten lang. Gesamtnote 5,4.

Schwache Schrauber

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Noch klarer sind die Unterschiede beim Schraub-Test. Ob bei der Gipsplatte oder im härteren Fichtenholz: Im Gegensatz zum Akkubohrer lassen sich mit den meisten Akkuschraubern die Schrauben nicht vollständig eindrehen. Es fehlt ganz einfach an Kraft, sagt Testleiter Wolfgang Herter: «Bei der Messung des maximalen Drehmomentes hat sich herausgestellt, dass der beste Bohrschrauber im Test sechs Mal mehr Kraft hat als der schwächste Akkuschrauber».Wer also Selbstbaumöbel zusammenbauen will, der kommt mit einem Akkuschrauber klar. Wer umfangreichere Arbeiten durchführen will, dem ist ein grosser Bohrschrauber zu empfehlen.

Unter den Akkuschraubern hat das Modell Einhell RT-SD 3,6 am wenigsten Kraft, zudem hat sein Akku den Test nicht überlebt. Für dieses Gerät gab es die Schlussnote 4,3. Etwas besser ist der Do it & Garden DGM 3,6 für 39.90 Franken. Das günstigste Gerät im Test erhält Note 4,6.

Gute Bewertungen erhielt der Akkuschrauber Bosch IXO. Allerdings braucht die Akkuladezeit von über 5 Stunden Geduld: Note 5.0. Ganz im Gegensatz zum Metabo Power-Grip Li 7,2: Sein Akku ist schon nach 23 Minuten voll aufgeladen. Zudem gelingt es ihm als einziges Gerät in dieser Kategorie, Schrauben bis zum Anschlag vollständig ins Fichtenholz einzudrehen: Note 5,3.

Stellungnahmen der Verkäufer

Beide Geräte, deren Akku den Dauerlast-Test nicht überlebt haben, hat «Kassensturz» bei Jumbo eingekauft. Jumbo zeigt sich über diese Schwäche des Black&Decker, Modell 7V und des Akkuschraubers Einhell RT-SD 3,6 überrascht und hat sich mit den Lieferanten in Verbindung gesetzt: «Die Hersteller versichern, dass diese Akkutechnik selbst nach sechs monatiger Lagerung noch ausreichend Leistung liefert», schreibt Jumbo dazu und will die Geräte samt Akkus einer Qualitätsanalyse unterziehen.

Der Bohrschrauber Hitachi DS 10 DFL stammt aus dem Sortiment von Hornbach. Zur starken Erhitzung des Gerätes beim Bohren in Metall mit einem 8mm-Bohrer weist der Baumarkt darauf hin, dass unbedingt mit kleineren Bohrern vorgebohrt werden müsse. Zudem sei auf eine kleine Drehzahl zu achten.

So wurde getestet:

Akkumessung:

  • Ladedauer
  • Anzahl Bohrungen / Schraubungen
  • Leistung nach 50 x Be- /Entladen

Bohrtest:

  • Bohren in Fichtenholz mit 8mm-Bohrer
  • Bohren in Eisen mit 8mm-Bohrer

Schraubtest:

  • Schrauben eindrehen in Fichtenholz (25mm + 40mm)
  • Schrauben in Rigipsplatte auf Stahlblech (35 mm)

Technische Prüfung:

  • Drehzahlmessung
  • Drehmomentprüfung
  • Geräuschmessung

Ausstattung:

  • Gebrauchsanweisung
  • Mitgeliefertes Zubehör

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