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Kassensturz-Tests Mit diesen Schlitten macht es Spass

Rodel oder Davoser? Die Rodel haben im «Kassensturz»-Test zwar die Nase vorn. Ein Davoser Schlitten aber, das günstigste Modell im Test, hält mit den teuren Rodeln mit.

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Ist der Davoser der beste Schlitten? Das bestreiten viele Schlittel-Fans schon lange. Denn Davoser sind starr und deshalb schwer zu lenken, vor allem im Vergleich zum Rodel. Der «Kassensturz»-Test zeigt: Die Rodel gewinnen das Rennen gegen die guten, alten Davoser mit deutlichem Abstand.

Schweizermeister in der Jury

«Kassensturz» hat fünf Schlitten und fünf Rodel bei Grossverteilern und Fachhändlern eingekauft – darunter auch zwei Plastik-Modelle und ein Schlitten zum Zusammenklappen.

Mann im Schnee
Legende: Schlittel-Schweizermeister Albert Steffen SRF

Fünf Mitglieder des Naturrodelklubs Grindelwald sowie fünf Laien haben alle wichtigen Eigenschaften der Schlitten getestet (siehe Kasten). Unter den Jury-Mitgliedern war unter anderen Albert Steffen, der amtierende Schweizermeister im Naturbahnrodeln, sowie zwei Mütter, die den Testparcours mit ihren Kleinkindern absolvierten.

Im Test trennte sich die Spreu rasch vom Weizen. Vier der zehn Schlitten sind «gut», drei sind «ungenügend». Schlusslicht ist der zusammenfaltbare Lillehammer-Rodel von Hamax. Er hat sich vor Weihnachten sehr gut verkauft und war deswegen in den Läden nicht mehr erhältlich.

Hersteller kennen die Probleme

Die Käufer dürften enttäuscht sein. Denn er gleitet schlecht, fährt deshalb nur langsam; vor allem ist er sogar für die erfahrenen Grindelwaldner Klubmitglieder schlicht «unlenkbar». Und auch der Klappmechanismus ist nicht robust: Die Feder, die das Zusammenklappen ermöglicht, war im Verlauf des Schlitteltages im Schnee verlorengegangen.

Der Hersteller kennt die grossen Schwächen bereits. «Uns ist bewusst, dass wir durch das Klappelement diverse Schwierigkeiten in der Spurtreue und im Lenken haben, schreibt Pius Dietrich, Vertreiber des Schlittens in der Stellungnahme. «Es wird auch intensiv daran gearbeitet, das Produkt weicher zu machen.»

Der «Davos Schlitten» von Graf (Fr. 229.–) schneidet nicht viel besser ab. Lenkbarkeit und Spurtreue bewerteten die Tester als «ungenügend», die mangelnde Gleitfähigkeit macht auch diesen Schlitten schlicht unbrauchbar. Auch Hersteller Graf weiss, «dass sich der Davoser nicht durch besonders gute Gleiteigenschaften, sondern durch seine sehr robuste und traditionelle Bauweise auszeichnet».

Schleifpapier gegen lackierte Kufen

Das Hauptproblem: Die Kufen des Graf-Schlittens sind beim Kauf mit einer Schutzschicht überzogen. Dieser Lack ist so beständig, dass er am Ende des Tests noch auf den Kufen haftete. Graf will das in Zukunft besser deklarieren. Schweizermeister Albert Steffen kennt die einfache Lösung für dieses Problem: «Zieht man die Kufen mit einem Schleifpapier ab, läuft der Schlitten so gut wie jeder andere Davoser.»

Schlitten
Legende: Ein Schlitten soll nicht nur schnell sondern auch bequem sein SRF

Keinen Gefallen fanden die Tester auch am Eko Snowstar. Hier war neben der unbefriedigenden Lenkbarkeit und Spurentreue die Sitzfläche das Problem. Die meisten Tester beklagten, dass die Sitzfläche zu rutschig sei. Wenigstens hat der Plastikschlitten passable Gleiteigenschaften und versinkt als einer der wenigen Schlitten nicht bei der Fahrt im Tiefschnee.

Topmodelle und Schnäppchen

Am besten gefallen haben den Testern die Rodel im Test. Erfreulich: Der Testsieger, der Tourenrodel der Marke Kathrein, ist mit 219 Franken der günstigere der beiden Top-Modelle. Beide haben kaum Schwächen, sieht man von Details ab, etwa dem zu kurzem Bändel des zweitplatzierten «Tourenrodels spezial» von Gasser.

Der Family Flizzer ist deutlich schlechter manövrierbar als die Modelle von Gasser und Kathrein. Damit landet er auf dem dritten Platz. In den anderen Punkten hält er mit den beiden besten Rodel mit.

Dass Rodel den Davosern nicht in jedem Fall überlegen sind, zeigt der «Davoser Schlitten FSC» aus dem Jumbo. Das günstigste Modell (Fr. 69.90) von allen Davosern und Rodeln im Test ist praktisch gleich gut wie die Rodel Family Flizzer (Fr. 314.–) und Lion Rodel (Fr. 99.–). Letzterer ist mit Abstand der günstigste unter den 5 getesteten Rodel.

So wurde getestet

Handhabung

  • Sitzkomfort: Wie bequem ist der Schlitten?
  • Ziehen: Ist der Bändel lange genug, gleitet der Schlitten regelmässig hinterher?
  • Tragen: Lässt sich der Schlitten einfach über die Schulter hängen? Wie schwer ist er?

Geradeaus fahren

  • Gleitfähigkeit: Wie gut fährt der Schlitten an? Kann man auch auf flacher Piste wieder anfahren?
  • Tempo: Kommt der Schlitten gut in Schuss?
  • Tiefschnee: Bleibt man im Tiefschnee nicht gleich stecken?

Slalom

  • Lenkbarkeit: Wie gut lässt sich mit dem Schlitten Kurven fahren?
  • Spurentreue: Hält der Schlitten die Fahrtrichtung, ist er kontrollierbar?

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