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Umwelt und Verkehr Ein Bauer zieht Bilanz nach Umstieg auf Bio

Die Nachfrage nach biologisch produzierten Produkten steigt. Auch die Zahl der Bio-Betriebe nimmt zu. «Alte Hasen» im Biolandbau sind Esther und Ruedi Vögele aus Neunkirch (SH). Den Umstieg vor zwölf Jahren bereuen sie nicht.

«Bio hat mich sehr verändert», erzählt Esther Vögele in ihrem Garten. Sie nehme hier die Vögel, die Schmetterlinge und ihre Blumen viel bewusster wahr als früher. Und sie sei ruhiger geworden.

Auch Bauer Ruedi Vögele (54) trauert dem konventionellen Anbau nicht nach. Wenn schon bedaure er, dass er den Schritt nicht schon früher gemacht habe. Er sei zufriedener, und es bleibe erst noch mehr im Portemonnaie zurück, fasst Vögele zusammen.

Rinderwahnsinn beschleunigte Umstieg

Bio vs. konventionell

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«Espresso» und «Kassensturz» haben Bio-Food mit konventionellen Lebensmitteln verglichen. Hier geht's zur Übersicht

Als Vögeles den Bauernhof 1992 übernahmen, war es ein konventioneller Mastbetrieb mit Ackerbau. Mit der Tierseuche BSE nahm in den 90er-Jahren der Druck auf die Fleischhersteller zu. Die Familie entschied sich umzusteigen. Als schon im ersten Sommer, der als Hitzesommer 2003 in die Geschichte einging, die Kartoffeln auch ohne Chemie spriessten, war ihre anfängliche Skepsis verschwunden.

Bauer Vögele schätzt vor allem, dass er seine Ware jetzt problemlos verkaufen kann. Denn die Nachfrage nach Bioprodukten übersteige das Angebot bei weitem. Neben Mutterkühen und einer Schweinezucht betreiben die Vögeles Ackerbau tätig und zunehmend auch Gemüseanbau («früher undenkbar im Klettgau»). Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, Randen und erstmals auch Sellerie erzielen gute Preise auf dem Markt.

Nur noch Bio

Heute ernähren sich Esther und Ruedi Vögele nur noch biologisch. Der Garten wurde zum Bio-Biotop ausgebaut, wo Enten, Hühner, Hund und Katze zwischen Blumen und Sträuchern Platz finden.

Ruedi Vögele engagiert sich in den Bio-Verbänden, als Co-Präsident des Biobauern-Vereins Zürich-Schaffhausen und bei Bio Suisse. Ausserdem begleitet Ruedi Vögele jene Bauern, die aktuell am Umsteigen sind: «Gestandene Biobauern müssen Gas geben, um den Neuen noch nachzukommen. Denn die sind bereit, Neues auszuprobieren. Die Bio-Welt entwickelt sich ständig weiter.»

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