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Versicherungen Fahrlehrer tricksen mit Versicherung

Die meisten Fahrlehrer verlangen von ihren Schülern eine Versicherung. Doch was Lernfahrer nicht wissen: Sie brauchen für die Fahrschule gar keine. «Kassensturz» über undurchsichtige Verrechnungsmethoden und versteckte Gebühren.

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R. G. suchte für seinen Sohn einen Fahrlehrer. Auf seiner Internetrecherche fiel ihm auf, dass die meisten Fahrschulen zwischen 80 und 150 Franken für eine Versicherung verlangten. Ihm war nicht klar, welche Schäden diese Versicherung abdecken soll, denn die Versicherungsleistungen sind nirgends ersichtlich. R.G. fragte nach: «Die Fahrlehrer haben mir erklärt, das sei eine Pauschale für einen kaputten Reifen oder für den Fall, dass mal eine Stunde ausfalle.»  Eine Versicherung also, die gar keine ist.

Eine Schein-Versicherung

Für Versicherungsexperte Ruedi Ursenbacher ist der Begriff «Versicherung» hier schlicht falsch. Nicht der Fahrschüler muss eine Versicherung abschliessen, sondern der Fahrlehrer. «Der Fahrlehrer kauft für sein Auto ein Versicherungspaket mit Motorfahrzeughaftplicht, Kasko, Parkschadendeckung und Insassenversicherung für Lenker und Beifahrer», sagt Ursenbacher. Damit sind Lehrer und Schüler bestens gedeckt.

Besonders dreist: die «obligatorische» Versicherung

Manche Fahrlehrer verlangen von ihren Schülern sogar eine «obligatorische Versicherung». Für Ruedi Ursenbacher ist das dreist. «Nur der Gesetzgeber kann eine obligatorische Versicherung  ins Leben rufen.»  Beispielsweise die obligatorische Grundversicherung der Krankenkasse.

So versichern Sie sich richtig

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  • Für das Fahren im Fahrschulauto sind Fahrschüler über die Versicherung des Fahrlehrers versichert.
  • Für Lernfahrten mit Dritten sollten Fahrschüler eine Versicherung für das Benützen fremder Motorfahrzeuge abschliessen.
  • Für Lernfahrten mit den Eltern empfiehlt sich bei einem neueren Auto nebst der Teil- auch eine Kollisionskaskoversicherung.

Unkosten für Bürokram

Peter Kupferschmied vom Schweizerischen Fahrlehrerverband bestreitet nicht, dass die angebliche Versicherung in Tat und Wahrheit  keine ist. «Wir haben Zusatzaufwendungen für Administratives, die wir verrechnen müssen», erklärt er, «zum Beispiel  für An- und Abmeldungen beim Strassenverkehrsamt». Das sind indessen ganz normale Betriebskosten. Deshalb plädiert jetzt auch der Fahrlehrerverband für mehr Transparenz: «Wir empfehlen unseren Mitgliedern, mit offenen Karten zu spielen und diese Unkosten als Administrationspauschale zu deklarieren.»

Grosser Wettbewerb

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Legende: R.G. und sein Sohn ärgern sich über die sinnlose Versicherung SRF

Der Konkurrenzkampf unter den rund 3‘000 Fahrlehrerinnen und Fahrlehrern ist gross. Der Verdacht: Viele drücken den Preis pro Lektion und holen sich über eine angebliche Versicherung Zusatzeinnahmen. Bei 50 Fahrschülern pro Jahr kommen so Zusatzeinnahmen von 5‘000 Franken zusammen.

Normale Betriebskosten

Für R.G. müssten Unkosten im Preis der Fahrstunde enthalten sein. Noch mehr ärgert ihn allerdings, dass er die Schein-Versicherung für seinen Sohn berappen muss: «Ich bin zum Zahlen dieser angeblichen Versicherung gezwungen, denn ich habe keinen Fahrlehrer gefunden, der das nicht verlangt.»

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