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Nach dem Laver Cup ist Schluss Roger Federer beendet seine Karriere!

  • Roger Federer wird nicht mehr auf die grosse Tennis-Bühne zurückkehren, wie er auf den sozialen Medien bekanntgab.
  • Der 41-jährige Baselbieter wird am Laver Cup nächste Woche das letzte Mal ein ATP-Event bestreiten und somit auch nicht mehr an den Swiss Indoors antreten.
  • Nach 20 Grand-Slam-Triumphen, 103 Turniersiegen, Olympia-Gold im Doppel, einem Davis-Cup-Erfolg und 310 Wochen als Weltnummer 1 zieht der «Maestro» die Konsequenzen aus zahlreichen Verletzungen.

Lange haben Tennisfans weltweit die Rückkehr von Roger Federer auf den Tenniscourt ersehnt. Daraus wird nun nichts. Der 41-jährige Baselbieter muss den «Verletzungen und Eingriffen» der letzten 3 Jahre Tribut zollen. Er werde noch den Laver Cup kommende Woche bestreiten, danach aber nicht mehr auf der grossen Tennisbühne auftreten, liess Federer auf Instagram verlauten.

Das Karriereende ist auch ein harter Schlag für die Swiss Indoors. Der 10-fache Titelhalter und Basel-Rekordsieger hatte ursprünglich auch sein Antreten bei seinem Heimturnier Ende Oktober angekündigt. «Ich habe hart dafür gearbeitet, um zu voller Wettkampfform zurückzufinden. Doch ich kenne auch meine körperlichen Grenzen und seine Nachrichten an mich waren zuletzt klar. Ich bin 41 Jahre alt», erklärte Federer in seinem Statement.

Das Kreuz mit dem Knie

«Ich habe über 1500 Spiele in 24 Jahren bestritten. Tennis hat mich grosszügiger behandelt, als ich je zu träumen gewagt habe.» Doch nun müsse er anerkennen, dass es Zeit sei, seine Wettkampfkarriere zu beenden. Nach 3 Knie-Operationen in der jüngeren Vergangenheit wurde nichts aus dem erhofften Comeback, Medien berichteten zuletzt über Wasser im rechten Knie der Tennis-Ikone. Seine letzte Partie absolvierte er im Juli 2021 in Wimbledon. Die Viertelfinal-Niederlage gegen Hubert Hurkacz sollte sein letzter Match an einem Major-Turnier bleiben.

Über Jahre gestaltete Federer das Geschehen an der Spitze des Tennissports mit. Mit seiner eleganten Art auf und neben dem Court spielte sich der Schweizer auf der ganzen Welt in die Herzen der Fans. Unvergessen sind seine epischen Duelle mit den anderen beiden Vertretern der «Big Three», Novak Djokovic und Rafael Nadal.

Die Rücktrittserklärung im Wortlaut

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An meine Tennisfamilie und darüber hinaus,

Von allen Geschenken, die mir der Tennissport im Laufe der Jahre gemacht hat, sind die Menschen, die ich auf meinem Weg getroffen habe, zweifellos das Grösste: meine Freunde, meine Konkurrenten und vor allem die Fans, die den Sport mit Leben erfüllen. Heute möchte ich Neuigkeiten mit euch allen teilen.

Wie viele von euch wissen, habe ich in den letzten drei Jahren mit Verletzungen und Operationen zu kämpfen gehabt. Ich habe hart gearbeitet, um wieder voll in Form zu kommen. Aber ich kenne auch die Fähigkeiten und Grenzen meines Körpers, und seine Botschaft an mich war in letzter Zeit eindeutig. Ich bin 41 Jahre alt. Ich habe in 24 Jahren mehr als 1500 Spiele bestritten. Der Tennissport hat mich grosszügiger behandelt, als ich es mir je hätte träumen lassen, und jetzt muss ich erkennen, wann es Zeit ist, meine Wettkampfkarriere zu beenden.

Der Laver Cup nächste Woche in London wird mein letztes ATP-Turnier sein. Natürlich werde ich in Zukunft weiter Tennis spielen, aber nicht mehr bei Grand Slams oder auf der Tour.

Es ist ein bittersüsser Entscheid, denn ich werde alles vermissen, was mir die Tournee gebracht hat. Gleichzeitig gibt es aber auch so viel zu feiern. Ich betrachte mich als einen der glücklichsten Menschen der Welt. Mir wurde das besondere Talent gegeben, Tennis zu spielen, und ich habe es auf einem Niveau getan, das ich mir nie vorstellen konnte, und das viel länger, als ich es je für möglich gehalten hätte.

Ich möchte vor allem meiner wunderbaren Frau Mirka danken, die jede Minute mit mir durchlebt hat. Sie hat mich vor den Finals eingestimmt, unzählige Spiele angeschaut, sogar als sie im achten Monat schwanger war, und sie hat meine alberne Seite auf der Tour mit meinem Team über 20 Jahre lang ertragen. Ich möchte auch meinen vier wunderbaren Kindern dafür danken, dass sie mich unterstützen, immer bereit sind, neue Orte zu erkunden und auf dem Weg dorthin wunderbare Erinnerungen schaffen. Zu sehen, wie meine Familie mich von der Tribüne aus anfeuert, ist ein Gefühl, das ich für immer in Ehren halten werde.

Mein Dank und meine Anerkennung gilt auch meinen liebevollen Eltern und meiner lieben Schwester, ohne die nichts möglich wäre. Ein grosses Dankeschön an alle meine ehemaligen Trainer, die mich immer in die richtige Richtung geführt haben... ihr wart wunderbar! Und an Swiss Tennis, das an mich geglaubt und mir einen idealen Start ermöglicht hat.

Ich möchte mich bei meinem fantastischen Team bedanken: Ivan, Dani, Roland und vor allem Seve und Pierre, die mir die besten Ratschläge gegeben haben und immer für mich da waren. Auch Tony, der mein Unternehmen über 17 Jahre lang kreativ geleitet hat. Ihr seid alle unglaublich und ich habe jede Minute mit euch genossen.

Ich möchte mich bei meinen treuen Sponsoren bedanken, die wirklich wie Partner für mich sind, und bei den hart arbeitenden Teams und Turnieren der ATP-Tour, die uns alle stets mit Freundlichkeit und Gastfreundschaft empfangen haben.

Ich möchte mich auch bei meinen Konkurrenten auf dem Platz bedanken. Ich hatte das Glück, so viele epische Matches zu spielen, die ich nie vergessen werde. Wir haben fair, leidenschaftlich und intensiv gekämpft, und ich habe immer mein Bestes getan, um die Geschichte des Spiels zu respektieren. Dafür bin ich sehr dankbar. Wir haben uns gegenseitig gepusht und gemeinsam haben wir das Tennis auf ein neues Niveau gebracht.

Vor allem muss ich mich bei meinen unglaublichen Fans bedanken. Ihr werdet nie wissen, wie viel Kraft und Glauben ihr mir gegeben habt. Das inspirierende Gefühl, in volle Stadien und Arenen zu gehen, war eines der grössten Erlebnisse in meinem Leben. Ohne euch hätten sich diese Erfolge eher einsam angefühlt, als dass sie mit Freude und Energie erfüllt gewesen wären.

Die letzten 24 Jahre auf der Tour waren ein unglaubliches Abenteuer. Auch wenn es sich manchmal so anfühlt, als wären es 24 Stunden, die wie im Flug vergingen, so waren sie doch so tiefgreifend und magisch, dass es mir vorkommt, als hätte ich bereits ein ganzes Leben gelebt. Ich hatte das grosse Glück, in über 40 verschiedenen Ländern vor euch zu spielen. Ich habe gelacht und geweint, Freude und Schmerz empfunden, und vor allem habe ich mich unglaublich lebendig gefühlt. Auf meinen Reisen habe ich viele wunderbare Menschen kennengelernt, die mein Leben lang Freunde bleiben werden und die sich immer wieder die Zeit genommen haben, mir bei meinen Auftritten zuzusehen und mich rund um den Globus anzufeuern. Ich danke ihnen.

Als meine Liebe zum Tennis begann, war ich ein Ballkind in meiner Heimatstadt Basel. Ich beobachtete die Spieler mit einem Gefühl des Staunens. Sie waren wie Giganten für mich, und ich begann zu träumen. Meine Träume brachten mich dazu, härter zu arbeiten, und ich begann, an mich zu glauben. Einige Erfolge brachten mir Selbstvertrauen, und ich war auf dem Weg zu einer unglaublichen Reise, die mich bis zum heutigen Tag geführt hat.

Deshalb möchte ich mich von ganzem Herzen bei allen bedanken, die mir geholfen haben, die Träume eines jungen Schweizer Ballkindes zu verwirklichen.

Und schliesslich an den Tennissport: Ich liebe dich und werde dich nie verlassen.

Roger Federer

Grosse Erfolge feierte Federer auch an der Seite von Stan Wawrinka: 2008 holte das Doppel an den Olympischen Spielen in Peking Gold. 6 Jahre später triumphierten «Fedrinka» nach einem Finalsieg in und gegen Frankreich auch im Davis Cup.

Ich liebe dich und werde dich nie verlassen.
Autor: Roger Federer an den Tennissport

Der Entscheid des Rücktritts sei «bittersüss, weil ich alles vermissen werde, was die Tour mir gegeben hat», schrieb Federer, der sich bei seiner Familie, seinem Staff, den Fans, aber auch Kontrahenten bedankte: «Allen, die es einem Schweizer Balljungen ermöglicht haben, seine Träume wahr werden zu lassen.» Zugleich gebe es indes auch viel zu feiern.

Er betrachte sich als einen der glücklichsten Menschen auf Erden. «Mir wurde ein spezielles Talent zum Tennisspielen gegeben und ich konnte es auf einem Niveau und über einen Zeitraum ausüben, wie ich es nie für möglich hielt.»

Seinen 4-seitigen Brief schloss er mit einer Botschaft an das von ihm so tief geprägte Spiel: «Schliesslich an den Tennissport: Ich liebe dich und werde dich nie verlassen.»

SRF 3, Nachmittagsbulletin, 15.9.22, 15:30 Uhr ; 

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