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Leben und Arbeiten auf der Fornohütte («Schweiz aktuell»)
Aus Schweiz aktuell vom 18.04.2013.
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Mensch Loretans letzte Tage

Auf der bekannten Fornohütte geht Fritz Loretan in Pension. Sechs Saisons hat der Kandersteger dort oben als Hüttenwart gewirkt. An seinem letzten Tag erinnert er sich an den harten Alltag – und prominente Besucher.

Einem Adlerhorst gleich thront die Fornohütte auf über 2500 Metern über dem Meeresspiegel. Mitte April ist es noch bitterkalt und unwirtlich. In der Küche dagegen ist es warm wie in einer Sauna. Hier bereiten Fritz Loretan und seine Gehilfin Tamara das Nachtessen für mehr als 20 Gäste vor, die meisten von ihnen Tourenskifahrer aus dem Unterland und Österreich.

Hüttenwart Loretan an seinem Arbeitsplatz.
Legende: Arbeit fast rund um die Uhr: Loretan in der Fornohütte. Remi Bütler

Mehr als 40 Jahre lang waren die Alpen Fritz Loretans Beruf: als Bergführer, Bergretter und Hüttenwart beim SAC, dem Schweizerischen Alpenclub.Jahrelang war der gebürtige Kandersteger auf der Fründenhütte im Berner Oberland stationiert. Seit 2008 ist er für die südlich von Maloja gelegene Fornohütte verantwortlich, in der pro Jahr rund 2500 Übernachtungen gezählt werden.

Bundesräte im Oberland

150 Jahre SAC

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Anlässlich des Jubiläums des Schweizer Alpen-Clubs hat «Schweiz aktuell» am 18. April live aus dem Bahnhofsbuffet Olten, wo er 1863 gegründet wurde. Dort wurde auch der Schweizerische Gewerkschaftsbund, die FDP und der Schweizerische Fussballverband gegründet. Der SAC feiert das 150-Jährige mit einen Jubiläumsfestival mit zahlreichen Anlässen.

Gab es besondere Momente in seiner Laufbahn? Ja, stolz zeigt er Fotos von jenem «Bundesratsreisli», das Adolf Ogi im Jahr 2000 auf die Fründenhütte organisiert hatte. «Ich sagte, dass wir hier oben alle per Du sind miteinander. Da musste der Deiss laut herauslachen», erzählt Loretan. Und er erinnert sich daran, wie in den 70er-Jahren viele Alpinisten ihr Essen, vor allem Suppe, noch selbst mitbrachten. Heute gebe es das kaum mehr.

Hüttenwart – dieser Beruf sei nichts für «Aussteiger», meint der gelernte Zimmermann und passionierte Hobbykoch. Arbeitstage von 16 bis 17 Stunden sind im Winter Alltag. Dennoch nimmt der 63-Jährige nun mit Wehmut Abschied.

Diese Aussicht auf die Berge hatte der Hüttenwart bei seiner Arbeit.
Legende: Blick von der Fornohütte: Diese Aussicht hatte der Hüttenwart bei seiner Arbeit. Remi Bütler

Wegen Problemen mit dem Rücken musste Fritz Loretan sich frühpensionieren lassen. «Für mich geht eine Ära zu Ende», sagt er und blickt wehmütig in die strahlende Kulisse des Bergells. Der Abschied fällt dem Freund der Berge sichtlich schwer.

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Schweizer Alpenclub wird 150
Aus Tagesschau vom 18.04.2013.
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