Nach dem geglückten Besuch der Sonde «New Horizons» beim Zwergplaneten Pluto, hat die Nasa erste Fotos und Daten veröffentlicht. Sie zeigen Pluto als noch recht jungen Himmelskörper mit Bergen so hoch wie die Alpen – und halten einige Überraschungen bereit. Mehr in der Bildergalerie.
Die US-Weltraumbehörde Nasa veröffentlichte die ersten Bilder, die «New Horizons» von ihrem Vorbeiflug an Pluto zur Erde geschickt hat. Die Aufnahmen zeigen unter anderem 3500 Meter hohe, eisige Berge auf der Oberfläche des Zwergplaneten. «Ich bin völlig überrascht», sagte Nasa-Manager Alan Stern.
Besonders überraschend für die Forscher ist, dass Teile von Pluto anscheinend frei von Einschlagkratern sind – obwohl der Zwergplanet in den Milliarden Jahren seit seiner Entstehung von vielen Objekten getroffen worden sein müsste. Die dabei entstandenen Krater wurden vermutlich durch vulkanische Prozesse ausgelöscht. Diese Regionen könnten noch immer geologisch aktiv sein – etwa in Form von Kryo- oder Eisvulkanismus. Vulkanismus also, der sich nur bei sehr niedrigen Minus-Temperaturen entwickelt.
Ein Jungspund im Sonnensystem
Diese Form von Vulkanismus könnte demnach auch die bis zu 3500 Meter hohen Berge aus gefrorenem Eis nahe des Pluto-Äquators erklären, die auf einer Nahaufnahme zu sehen sind. Sie liegen mitten in einer wie ein Herz geformten Region. Sie haben sich nach Einschätzung der Forscher vor weniger als 100 Millionen Jahren gebildet und wachsen möglicherweise noch immer. «Dies ist eine der jüngsten Oberflächen, die wir je im Sonnensystem gesehen haben», sagte der Nasa-Geologe Jeff Moore.
Die dunkle Stelle des Mondes
Auf Fotos von Plutos Mond Charon sind ebenfalls hohe Berge und zudem kilometertiefe Gräben zu sehen. Der Mond hat ausserdem eine sehr dunkle Stelle, deren Entstehung sich die Wissenschaftler noch nicht erklären können.
Namen aus der Unterwelt
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Pluto heisst nach Pluton, dem Herrscher über die Unterwelt in der griechischen Mythologie. Auch seine Monde heissen danach: Der Styx ist der Fluss der Unterwelt. Fährmann Charon schifft die Seelen der Toten darüber. Kerberus ist der mehrköpfige Höllenhund und Hydra ein vielköpfiges Ungeheuer. Nyx ist die Göttin der Nacht.
Mehr Namen im Pluto-System
«New Horizons» hat auch die kleineren der fünf Monde im Pluto-System beobachtet. Zu den neuen Fotos gehört eine – sehr pixelige – Aufnahme von Hydra (siehe Bildergalerie). Die Forscher vermuten, dass ihre Oberfläche mit Eis bedeckt ist. Weiterer Bilder der Monde sollen mehr verraten.
«New Horizons» rast weiter
«New Horizons» hat Pluto unterdessen schon Millionen von Kilometern hinter sich gelassen. Derzeit rast die Sonde mit 50'000 Kilometern pro Stunde weiter in die Region des Kuiper-Gürtels hinein.
Nach mehr als neun Jahren und fünf Milliarden Kilometern war «New Horizons» am Dienstag als erster irdischer Flugkörper an Pluto vorbei geflogen und hatte ihn mit sieben wissenschaftlichen Instrumenten untersucht. Die Daten und Fotos sollen in den kommenden 16 Monaten nach und nach zur Erde geschickt und untersucht werden.
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