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Die Fachrunde des PULS-Chats
Legende: Angela Mosimann, Peter Peiler, Marc Walter srf
Inhalt

Umgang mit Narzissmus «Wie erkennt man eine wirkliche narzisstische Störung?»

Angela Mosimann, Peter Peiler und Marc Walter haben Ihre Fragen im «Puls»-Chat beantwortet.

Fachpersonen im «Puls»-Chat

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Angela Mosimann
Beraterin Selbsthilfe
Frauenzentrale Aargau

Dr. Peter Peiler
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Klinik Meissenberg AG, Psychiatrische und Psychotherapeutische Spezialklinik für Frauen

Prof. Marc Walter
Psychiater
Psychiatrische Dienste Aargau AG

Chat-Protokoll

Guten Abend, ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Mutter eine narzistische Persönlichkeitsstörung hat und bin deswegen auch in Psychotherapie. Seit ca. 2 Monaten hat sich ihr Verhalten geändert und sie ist plötzlich «netter» geworden und hat sich z.B. für mich zu interessieren begonnen. Ist das ebenfalls Teil einer «Strategie» oder könnte es sein, dass sie in Therapie ist? Wie ist am besten mit Annäherungsversuchen von ihrer Seite umzugehen? Vielen Dank.

Marc Walter: Guten Abend. Das könnte doch ein gutes Zeichen sein; Sie könnten das offene Gespräch suchen, wenn es sich anbietet. Versuchen Sie, die Probleme offen anzusprechen; Grenzen setzen kann hier auch hilfreich sein, wenn Sie ein schwieriges Gespräch befürchten; z.B. ich habe jetzt 30 Minuten Zeit für etwas Wichtiges, das ich dir sagen möchte, o.ä. Viel Erfolg!

Narzismus ist in aller Munde und es kann ja nicht sein, dass plötzlich alle narzisstisch sind. Woran erkenne ich eine narzisstische Persönlichkeitsstörung bei meinem Partner? Er droht mir manchmal, manipuliert, macht vieles einfach was er will, hilft nicht mit in der Kindererziehung, wird ausfällig. Kritik kann er kaum annehmen undnhat hohe Ansprüche. Er ist sehr überzeugt von seinen Fähigkeiten, obwohl er keinen Lehrabschluss hat. Könnte er darunter leiden? Was gibt es für typische Merkmale? Kann man sie behandeln?

Peter Peiler: Wie Sie eine narzisstische Persönlichkeitsstörung bzw. Hinweise darauf erkennen können, wird in der Sendung anhand des Fragenkataloges sehr anschaulich beschrieben. Die Behandlung passiert in einem längeren therapeutischen Prozess, wobei der Betroffene weniger wegen seines «Narzissmus» als wegen anderer psychischer Krisen in Behandlung kommt. Wichtig ist, dass Sie sich in erster Linie um Ihre eigenen psychischen Belastungen kümmern. Sie können Ihren Partner nicht davon überzeugen, dass er ein Narzisst ist und Behandlung braucht. Sie können ihn auch nicht behandeln.

Hallo, wie kann man Teenager Kinder als Mann am besten schützen/stärken bei einer Mutter mit vermutlich verdecktem Narzismus? Wie durchbricht man das Suchtverhalten bis man sich endlich trennt? Ist eine Trennung immer besser obwohl die Kinder ja meistens immer noch bei der Mutter unterkommen? Oder ist es besser wenn noch eine andere Person versucht ein Fels in der Brandung zu sein? Können ADHS oder Lese-Schreib und Matheprobleme Folgen des toxischen Umfeldes sein, in welchem Kinder aufwachsen? Gibt es neuere Therapieformen, neben der kogn, Verhaltenstherapie welche das zu Grunde liegende Trauma beim Narzismuss irgendwie integrieren können? z.Bsp MDMA? Magic Mushrooms? Was habt ihr für Tips um eine vulnerable Narzisstin irgendwie zu einer Therapie zu bewegen? Und wieso erkennen Fachleute das Problem nicht bei einer Eheberatung?

Angela Mosimann: Guten Abend. Zuerst zur Frage, wie man das Suchtverhalten durchbricht, damit man sich trennen kann: Oft geht es nicht ohne Hilfe. Es ist wichtig, dass Sie sich professionelle Hilfe von einem/einer TherapeutIn suchen, der/die sich mit dem Thema Angehörige von NarzisstInnen auskennt. Zusätzlich können Sie sich Unterstützung bei einer Selbsthilfegruppe suchen Hier finden Sie die Gruppen in allen Kantonen. Es ist ebenfalls wichtig, dass Sie Freunde oder Verwandte haben, die eingeweiht sind und Ihnen glauben, sodass Sie ein gutes Netzwerk an Unterstützung aufbauen können. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass sich NarzisstInnen sehr schwer ihre eigenen Fehler resp. sich therapieren lassen. Die Hoffnung auf Besserung bleibt meistens aus. Ich persönlich rate den Angehörigen meist zu einer Trennung. Es ist wichtig für die Kinder einen Elternteil zu haben, der selber genug stark ist um ihnen Unterstützung zu bieten (meist klappt dies erst nach einer Trennung) und sie darüber aufklärt, welches Problem beim anderen Elternteil vorliegt, also sie über die Problematik aufklärt, da die Kinder immer dazu neigen die Fehler bei sich zu suchen. ADHS und sonstige Probleme bei den Kindern können durchaus eine Folge des toxischen Verhaltens des Elternteils sein. Für Fachpersonen, die sich nicht spezifisch mit Narzissmus auskennen ist es sehr schwer diesen zu erkennen, da sich NarzisstInnen oft besonders gut verkaufen können.

Ich musste nach über 30 Jahren Beziehung und über 25 Jahren Ehe mit 2 Mal einem 2-monatigen Klinikaufenthalt feststellen, dass nicht nur meine Mutter schwer psychisch erkrankt war, sondern auch mein Ex-Ehemann, den wir nach dem 2. Aufenthalt mit der Psychologin und der Oberärztin als manipulativ mit narzisstischen Zügen – „verdeckte Form“ einordnen. Er hat mit seiner Anwältin erreicht, dass mir die Obhut des Sohnes (Tochter bereits 18-jährig bei der von ihm gewollten Trennung genommen wieder. Die Kinder leben beim Vater in meinem Haus. Ich durfte nicht mehr nach Hause und musste mich in unserer « Ferienwohnung » sesshaft machen und anmelden. Gut 30 Minuten von Oberrieden. Seither manipuliert er die Kinder stark und macht nun das, was er vorher mit mir gemacht hatte, mit der Tochter. Drohen sobald sie nicht pariert. Sie muss Mutter spielen und ist masslos überfordert. Er weilt oft im Ausland und arbeitet viel. Unser Sohn landete letztes Jahr auch noch in der Psychiatrie. Ich habe meinen Sohn seit April 23 nicht mehr gesehen. Mit der Tochter habe ich seit einigen Monaten wieder Kontakt, welchen sie nun aufgrund von Drohungen auch nicht mehr haben darf. Ansonsten stellt er sie vor die Tür. Sie ist noch am Anfang ihres Studiums. Wie soll ich meiner Tochter erklären, was sich hier alles abgespielt hat und abspielt. Ich möchte, dass sie mit ihrer Psychologin dies mit diesem Hintergrund aufarbeiten kann. Ihr Vater hat zwei Gesichter und spielt mit allen Involvierten Spiele, die kaum erkannt werden. Mein Tochter hält es kaum noch aus zuhause. Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüssen

Peter Peiler: Sie schildern eine sehr komplexe familiäre Situation, in der Sie in eine recht ohnmächtige Situation geraten sind und beobachten müssen, wie sich die geschilderten Manipulationen bei iohren Kondern fortsezten. Rechtlichen Einfluss haben Sie wohl kaum, zumal Ihre Kinder volljährig sind. Was ich raten kann, ist zum einen Ihre eigene Aufarbeitung der Emotion «Ohnmacht», und gemeinsam mit Ihrer Therapeutin an Ihrem eigenen Selbstwert und Autonomieprozess zu arbeiten, zum anderen könnten Sie versuchen, Ihre Kinder hzu erreichen, indem Sie diesen über Ihren eigenen Leidensweg berichten und Ihr Handeln erklären, z. B. in schriftlicher Form.

Sehr geehrte Frau Mosimann, sehr geehrter Herr Walter, sehr geehrter Herr Peiler Ich halte meine Partnerin für narzisstisch veranlagt. Doch welche benennbaren Eigenschaften kennzeichnen eine narzisstische Persönlichkeit ? (z.B. Machtanspruch, subtile und offensichtliche Manipulation, Rollenspiel, Leistungsdenken, Lügenmärchen, Eitelkeit, Stolz, Arroganz, süchtig nach Bestätigung, Charme, grosszügig) Ist nicht alles sehr subjektiv und vom persönlichen Leidensgrad abhängig? Wie kann ich alles einordnen und mich vor Narzissmus schützen, vor allem wenn ich selber nachgewiesen über eine gewisse Hochsensibilität verfüge? Besten Dank für Ihre Antworten. Freundliche Grüsse

Marc Walter: Guten Abend. Das ist eine schwierige Frage. Grundsätzlich haben Sie sicher Recht. Wichtig scheint mir, dass Sie für sich definieren, welches Verhalten Sie tolerieren und welches gar nicht geht, egal wie man es benennt – entscheidend ist, wie es Ihnen damit geht. Wenn Sie das wissen, können Sie versuchen, gemeinsam darüber zu sprechen. Freundliche Grüsse

1. Was ist der Unterschied zwischen Narzissmus, Grössenwahnsinn und Egoismus? 2. Wie oft trifft man zwei oder soar drei dieser Charakterzüge gepaart an? 3. Sind dominante oder Alpha-Menschen häufiger narzistisch veranlagt als andere?

Marc Walter: Guten Abend. Das gehört alles zusammen und beschreibt gut den narzisstisch grandiosen Typ. Dieser zeigt sich typischerweise arrogant, aggressiv und manipulativ.

Vor vier Jahren habe ich mich von der Mutter meiner zwölfjährigen Zwillinge (m/w) getrennt. Die Kinder stammen von einer Eizellspende. Die Eizellspenderin als «biologische Mutter» war gesund. Meine Kinder haben deshalb keinerlei Erbgut von ihrer Mutter (sie bekamen auch keine Muttermilch). Ich selber habe ADHS, hochfunktionales Asperger und Depressionen (Double Depression). Etliche Menschen, die mit der Mutter meiner Kinder zu tun haben/hatten sind sich einig, dass sie eine Narzisstin ist. Meinen Internet-Recherchen nach weisen ihre Verhaltensweisen sehr deutlich auf eine narzisstische Persönlichkeitsakzentuierung hin. Sie war bereits bei fünf verschiedenen Psychiatern in Behandlung, brach die Therapien aber jeweils aus mir nicht bekannten Gründen ab. Mittlerweile stelle ich bei meinen Kindern je länger je mehr Verhaltensweisen fest, die nicht «normal» sind, sondern vielmehr darauf hindeuten, dass sie einer narzisstischen Einflussnahme unterliegen, und sich gewisse narzisstische Gedanken und Verhaltensweisen zu Eigen gemacht haben. Meine wohlwollenden Hinweise und Erklärungen, dass und warum ihre Gedanken und Verhaltensweisen nicht angebracht sind, werden übergangen bzw. «weggelacht», und bewirken nicht selten eine Intensivierung ihres Verhaltens. Ich stelle bei ihnen eine rasch zunehmende Beratungsresistenz fest. Meine Frage: Wie soll ich mich verhalten? Ich möchte verhindern, dass meine Kinddr mit einer narzisstischen Vorbelastung ins Teenager/Jugendalter starten, oder sich gar noch in eine narzisstische Persönlichkeitsakzentuierung hinein entwickeln. Für Ihre Rückmeldung danke ich Ihnen bereits im Voraus bestens!

Marc Walter: Guten Abend. Da scheint eine Antwort nicht ganz einfach. Vielleicht würde ich das in einem therapeutischen Rahmen besprechen. Am besten vielleicht mit einer Therapeutin zu dritt, wenn es zu zweit schwierig ist. Hinweise und Erklärungen alleine helfen manchmal nicht weiter; es wäre gut, wenn Sie sich gemeinsam bei wichtigen Fragen einigen könnten; wenn das zu zweit nicht geht, würde ich mir dazu Unterstützung holen.

Grüezi mitenand, Zufällig bin ich heute Morgen auf ihre Sendung gestossen und es hat mich sehr angesprochen. Leider entspricht es auch meiner Realität und was ich in meiner Ehe erlebe. Seit 2 Wochen bin ich hausärztlich krankgeschrieben und dem Psychiater überwiesen. Seit 17 Tagen fühlt sich mein Körper kribbelig und gleichzeitig erschöpft an, Blutdruck und Puls meist höher als normal, meine linke Gesichtshälfte fühlt sich taub an. Ich schaffe es zur Zeit meine Kinder Zuhause zu verpflegen und Zeit mit ihnen zu verbringen, was auch mein Wunsch ist. Nun befinde ich mich in einer Zwickmühle, der Sorge um meine Kinder, 5, 7, und deren Entwicklung, Angst vor Gesichtsverlust als evangelische Christin und den für mich nicht einschätzbaren Reaktionen meines Mannes und deren Schwigereltern im Falle einer Trennung , auch der Angst um persönliches Hab und Gut und in meinem gesundheitlichen Zustand. Wo soll ich meine Prioritäten setzen? LG

Marc Walter: Guten Abend. Es ist sicher gut, dass Sie bei einem Psychiater sind. Vielleicht könnte Ihr Mann zu einem Gespräch dazukommen, und Sie könnten Ihre Probleme dort ansprechen; dann sehen Sie, wie Ihr Mann reagiert. Sie hätten aber Unterstützung durch Ihren Psychiater. Sie könnten so zusammen schauen, ob es in Richtung Trennung geht, oder nicht. Auch wenn Ihr Mann nicht mitkommt, werden Sie im Verlauf der Therapie bestimmt selbst rausbekommen, wo Ihre Prioritäten liegen.

Ist es möglich die Beziehung zu seinem Chef wieder zum positiven zu verändern, wenn er sich nach 1.5 Jahren Lob (ohne ersichtlichen Grund), plötzlich dazu entschieden hat, das man jetzt nichts mehr taugt und einem ständig abwertet, bei anderen schlecht macht und sogar degradiert? Ist es möglich zu erreichen, dass er wieder positiv von mir denkt und man wieder eine wertschätzende Beziehung mit einem Narzisten aufbauen kann oder ist es hoffnungslos? Wenn ja, wie? Und wie ist es überhaupt möglich, dass ein Chef, der zuerst 1.5 Jahre von einem schwärmt, plötzlich seine Meinung ändert und einem das Leben zur hölle macht? Was muss man falsch machen, um den bösen Narzissten plötzlich zu aktivieren, nachdem man den charmanten Narzissten so lange geniessen durfte? Herzlichen Dank und freundliche Grüsse

Angela Mosimann: Leider ist der Umgang mit einem/einer NarzisstIn sehr schwierig, da das Verhalten oft unberechenbar ist und so wie Sie sagen, von einem Moment auf den anderen kippen kann. Es gibt im Umgang mit NarzisstInnen kein Handbuch. Jedoch zieht man meist den Kürzeren und fühlt sich am Ende schlecht. Ich rate meist diesen Personen so gut wie möglich fern zu bleiben, vor allem bevor es dann zu psychischen Beeinträchtigungen Ihrerseits kommt.

Ich denke seit ca 3 Jahren, dass meine Mutter narzisstisch ist und mein Mann rechnet mir co-narzisstische Eigenschaften ihr gegenüber zu. Ich habe immer Angst vielleicht selbst der Narzisst zu sein. Seit der Geburt meiner Tochter hätte ich am liebsten keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter (da ich nicht möchte, dass meine Tochter auch leiden muss). Fühle mich aber schlecht meine Mutter allein zu lassen, da sie weder Mann noch Freunde hat. Ist es sinnvoller einen Schlussstrich zu ziehen, da meine Mutter eh immer mal wieder den Kontakt für 2-3Wochen abbrechen möchte? Oder wie kann man sein Kind vor so einer Oma schützen ohne die Pflichten als Tochter zu verletzen?

Angela Mosimann: Guten Abend. Allein schon die Frage, die Sie sich stellen, dass Sie eine Narzisstin sein könnten weist für mich darauf hin, dass Sie eben keine sind. NarzisstInnen haben selten die Einsicht, dass sie narzisstisch sind. Sie erwähnen Ihre «Pflichten» als Tochter. Gibt es denn solche? Sie sind Ihrer Mutter nichts schuldig. Falls Sie das Bedürfnis haben den Kontakt abzubrechen, dann dürfen Sie dies tun. Es gilt abzuwägen, ob Sie sich und ihr Kind den Manipulationen und dem Verhalten Ihrer Mutter aussetzen wollen, oder ob es Ihnen ohne den Kontakt besser gehen würde. Oft ist es bei narzisstische Eltern eine logische Konsequenz den Kontakt abzubrechen, da es die einzige Möglichkeit ist eine gesunde Grenze zu ziehen. Natürlich ist eine solche Entscheidung von einem Tag auf den anderen schwierig. Sie können sich Unterstützung suchen z.B. in einer Selbsthilfegruppe. Hier finden Sie die Gruppen aus allen Kantonen.

Guten Tag Ich bin verheiratet mit einem Mann. Wenn ich mich mit dem Thema Narzissmus auseinander setzte gibts Anzeichen, dass mein Mann gewisse Züge hat. In unserer Beziehung gehts mir schon länger nicht gut. Ich fühlte mich letztens wie eine Leere Hülle. Wir streiten oft, merein Gehirn ist vernebelt, vorwürfe und ich sage ihm dass er mir vorwürfe und Schuldgefühle macht. Seine Sicht sieht er oft nicht ein, dann wiederum sagt er was er besser machen kann und dass ich in Gewissen Punkten recht habe und er sicu ändern will und seine Fehler zugibt. Ich muss aber auch an mir arbeiten und meine fehler zugeben. Ich stehe dann da und sage: müssen wir jetzt immer von fehler reden? Wo ist die Liebe? und wenn wir diskutieren sagen wir ok beim nächsten mal reagieren wir so und so. Er verlangt auch viele Änderungen von mir und ich fühle mich unter druck weil ich ihn oft nicht verstehe. Er spricht wie chinesisch. Eigentlich bin ich immer verunsichert an was ich bin und das vertrauen ist gegenseitig kaput momentan. Wir werden paartherapie machen. Jedoch sind durch die jahrelangen Worte wo ich mich immer runtergestuft fühlte/ er wirkt oft so überheblich und aufgeblasen.. und er fühlt sich bei sachen angegriffen obwohls nur um einfache Dinge sich handelt und sagt wieder ich würde ihn fertig machen und würde zu lange reden. ich bin verunsichert aber überlege mich schon zu trennen. Weil ich weiss auch gar nicht mehr ob ich ihn liebe weil alles weh tut und wir sind beide verletzt. Wir haben zwei kleine Kinder. Auf jedenfall ist unsere Beziehung nicht gesund. Oder er sagt zu unserm sohn: „die mami ist genervt weil ich dir helfe“ was wieder so eine überstülpte Behauptung ist. Dann diskutieren wir und finden kein ende und keine Besserung… So wie ich Ihnen berichte was denken Sie? Und wie muss ich bei der Trennung am besten vorgehen ? Haben Sie Tips und Schritte? Danke Ihnen für Ihre Zeit. Freundliche Grüsse

Peter Peiler: Aus Ihren Worten spricht eine grosse Erschöpfung und Verunsicherung, so dass Sie sich nicht mehr sicher sind, was Sie denken oder fühlen sollen, bzw. was richtig und falsch ist. Die Schilderung Ihrer Partnerschaftsproblematik kann durchaus auf eine narzisstische Struktur Ihres Partners hinweisen: Sie beschreiben etwas Herablassendes und Überheblichkeit, ebenso Manipulatives. Ihre Idee zur Paartherapie finde ich sehr gut, seine Bereitschaft hierzu spricht immerhin für eine gewisse Offenheit. Ich denke aber auch, dass Sie selbst für sich Unterstützung für Ihren Selbstwert und Ihrer Fähigkeit zur Selbstbehauptung brauchen, z. B. in einer Einzeltherapie und Selbsthilfegruppe. Auch sollten Sie eine enge Vertrauensperson in Ihren Prozess einbeziehen, die Sie bei anstehenden Lebensentscheidungen begleiten kann.

Meine Exfrau ist eine verdeckte Narzistin und Oberärztin in der Psychiatrie. Ich sehe meine Tochter kaum noch, da sie von der Mutter gegen mich aufgehetzt wurde. A) was soll ich tun? B) kann ein Narzistisches Verhalten von der Tochter « geerbt » werden?

Angela Mosimann: Falls möglich würde ich der Tochter mitteilen, dass Sie für Sie da sind egal was passiert. Da bleibt bei den Kindern im Hinterkopf und meist haben auch sie dann irgendeinmal Probleme mit dem narzisstischen Elternteil. Dann ist es wichtig, dass Sie da sind und sie «auffangen» können. Eine narzisstische Störung kann vererbt werden, ist aber keinesfalls immer der Fall. Meiner Erfahrung nach leiden meist auch die Kinder irgendeinmal unter dem Verhalten des narzisstischen Elternteils.

Wie begegne ich meinem stark narrzistisch angehauchten Chef am besten in Verhandlungen? (Weiterbildung, Ferien, etc.) Vielen Dank schon jetzt!

Marc Walter: Guten Abend. Narzisstisch auffällige Vorgesetzte sind im Umgang nicht ganz einfach. Einige Ratschläge: Vermeiden Sie aggressive Kritik und Forderungen wenn möglich. Bauen Sie diese in etwas Positiven ein, d.h. beginnen Sie mit etwas Freundlichem, z.B. ein Lob, dann haben Sie den besten Boden für Verhandlungen bereitet. Narzisstische Menschen sind sehr sensibel auf Kritik und Zurückweisung; wenn Sie das bedenken, gelingen Ihre Gespräche bestimmt.

Wie sollte man mit den nicht-narzistischen Familienmitgliedern in einem Familiengefüge umgehen? Explizit wenn ein Elternteil narzistisch ist. Sollte man mit Grosseltern und co. offen über den vermuteten Narzissmus sprechen?

Angela Mosimann: Das ist eine schwierige Frage. Bei einigen Familienmitgliedern lohnt es sich offen darüber zu sprechen. Andere Familienmitglieder sind so stark im narzisstischen Gefüge eingebettet, dass Sie dafür gar kein Verständnis hätten. Falls Sie unter dem Gefüge in der Familie leiden hilft es sich mit Gleichbetroffenen in einer Selbsthilfegruppe auszutauschen. Dort findet man oft einen grossen Erfahrungsschatz . Hier finden Sie alle Gruppen in allen Kantonen.

Ich musste nach über 30 Jahren Beziehung und über 25 Jahren Ehe mit 2 Mal einem 2-monatigen Klinikaufenthalt feststellen, dass nicht nur meine Mutter schwer psychisch erkrankt war, sondern auch mein Ex-Ehemann, den wir nach dem 2. Aufenthalt mit der Psychologin und der Oberärztin als manipulativ mit narzisstischen Zügen – „verdeckte Form“ einordnen. Er hat mit seiner Anwältin erreicht, dass mir die Obhut des Sohnes (Tochter bereits 18-jährig bei der von ihm gewollten Trennung genommen wieder. Die Kinder leben beim Vater in meinem Haus. Ich durfte nicht mehr nach Hause und musste mich in unserer « Ferienwohnung » sesshaft machen und anmelden. Gut 30 Minuten von Oberrieden. Seither manipuliert er die Kinder stark und macht nun das, was er vorher mit mir gemacht hatte, mit der Tochter. Drohen sobald sie nicht pariert. Sie muss Mutter spielen und ist masslos überfordert. Er weilt oft im Ausland und arbeitet viel. Unser Sohn landete letztes Jahr auch noch in der Psychiatrie. Ich habe meinen Sohn seit April 23 nicht mehr gesehen. Mit der Tochter habe ich seit einigen Monaten wieder Kontakt, welchen sie nun aufgrund von Drohungen auch nicht mehr haben darf. Ansonsten stellt er sie vor die Tür. Sie ist noch am Anfang ihres Studiums. Wie soll ich meiner Tochter erklären, was sich hier alles abgespielt hat und abspielt. Ich möchte, dass sie mit ihrer Psychologin dies mit diesem Hintergrund aufarbeiten kann. Ihr Vater hat zwei Gesichter und spielt mit allen Involvierten Spiele, die kaum erkannt werden. Mein Tochter hält es kaum noch aus zuhause. Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüssen

Angela Mosimann: Meiner Meinung nach darf man mit den Kindern offen über die Problematik sprechen, sie auf Bücher und Informationsseiten im Internet aufmerksam machen. Ich finde es wichtig den Kindern klar zu machen, dass mit ihnen alles stimmt und sie nichts dafür können. Dies besprechen die Kinder dann auch am besten direkt beim Therapeuten. Was Sie für Ihre Kinder tun können: Sich selbst stärken ebenfalls durch Therapie und Selbsthilfegruppen. Auf www.selbsthilfeschweiz.ch finden Sie solche Gruppen. Sie können für Ihr Kinder besser da sein, wenn es Ihnen einigermassen gut geht. Falls möglich auch, dass sich ihre Tochter aus dem Haushalt des Vaters entfernen kann, wenn sie äussert, dass sie es nicht mehr aushält.

Mein Freund verändert sich bzw. jetzt kommt auch evtl. das andere Gesicht zum Vorschein. Ich habe das Gefühl, dass das Narzissmus sein könnte. Schon seit längerem straft er mich mit Liebesentzug, wenn er verärgert ist. Eine Versöhnung mit Kuscheln oder einer Umarmung ist nicht möglich. Des Weiteren findet er, was ich mache oder tue, nicht logisch. Er kanzelt mich dann indem er sagt, normale Menschen tun oder sagen das nicht. Ich bin jedoch beliebt im Umfeld wie auch bei der Arbeit. Niemand findet mich doof – ich würde sagen, ich gehöre auch zu den intelligenteren, so wie er. Er belehrt mich öfters. Mache ich das, ist er beleidigt und meint, dass das nicht nett ist. Man komme sie wirklich blöd vor. Erwähne ich dann, dass er das mit mir macht, erwidert er, dass das nicht korrekt ist. Meistens kann man andere damit ‚aufklären‘ wie sein Verhalten rüberkommt… aber in seinem Fall nicht. Eigentlich schiesse ich so jeweils ein Eigengoal. Seine herablassende Art tut weh. Zuerst meinte ich, er liebt mich nicht mehr. Doch das scheint nicht der Fall zu sein, weil er mich nicht weniger sehen möchte. Er plant weiterhin Ferien, den Ausgang etc. mit mir. Zudem ist er auch nicht geizig. Er lädt mich ab und zu auch ein. Ich gehe davon aus, dass man nicht eingeladen wird, wenn man nicht mehr geliebt wird. Zudem reagiert er auch eifersüchtig. Was denken Sie? Liege ich mit meiner Einschätzung richtig?

Peter Peiler: Ihre Beschreibung Ihres Freundes lässt durchaus an eine narzisstische Grundstruktur denken. Es geschieht in einer narzisstischen Beziehungskonstellation nicht selten nach einer initialen Idealisierung der Partnerin eine sukzessive Entwertung, insbesondere wenn sich eine Routine einstellt. Die Beziehungsgestaltung bleibt materialistisch und nutzenorientiert, die Beziehung wird als Quelle für Bestätigung gebraucht. Und die Bestätigung dient als Ersatz für nährende Zuwendung, an deren Erfahrung es dem Narzissten mangelt und die er deshalb selbst nicht wahrnehmen kann.

Hallo, mich würde interessieren: wie genau definiert man einen Narzissten? Was grenzt die Diagnose von einem umgangssprachlichen „du der ist doch ein selbstverliebter Narzisst“ ab?

Marc Walter: Guten Abend. Narzisstische Persönlichkeitsstörung ist eine psychische Störung, die anhand klarer Kriterien diagnostiziert werden kann. Die Kriterien werden in der Puls-Sendung vorgestellt; Sie können auch unter DSM-5 nachlesen, wenn Sie mögen. Die Diagnostik sollte von einer Psychologin oder einer Ärztin erfolgen. Narzissmus haben wir alle mehr oder weniger; eine narzisstische Persönlichkeitsstörung beinhaltet dagegen einen krankhaften Narzissmus. Diese kann, wenn Sie nicht zu stark ausgeprägt ist, auch gut behandelt werden.

Grüezi In unserem näheren Umfeld hebt sich immer wieder eine Person besonders hervor in dem sie uns unwahrscheinliche «Phantasiegeschichten» unterbreitet. Harmlos beginnend, sich ausweiten bis wir vor Rührung mitleiden. Schwere Krankheiten bis hin zum Tod, Finanzdelikte, Beziehungsgeschichten u.a.m. sind Themen, die meistens sie selber oder ihr nahestehnden Personen widerfahren. Vieles stellt sich später als Phantasieprodukt heraus. Darauf angesprochen verteidigt sich die Person vehement, beharrt auf den beschriebenen Ereignissen oder mildert sie ab. Wir glauben nicht, dass ein vorsätzliches Lügen zu Grunde liegt, eher etwas dass sich im Verlaufe des Gesprächs, beinahe unbewusst, zuspitzt. Meine Fragen; kann dies eine Ausprägung des Narzissmus sein? Ist ein solches Verhalten in der Medizin bekannt? Kann es behandelt werden? Danke

Peter Peiler: Das Verhalten dieser Person diagnostisch einzuschätzen, ist natürlich nicht ohne weiteres möglich. Narzissmus kann dahinter stecken, wenn das Verhalten mit den weiteren Kriterien, die in der Sendung definiert werden, einhergeht. Das beschriebene Verhalten erinnert ebenso an Charakterzüge, die man als histrionisch beschreiben würde. Eine Neigung zum Dramatisieren, verbunden mit einem eher oberflächlichen und labilen Affekt, einer erhöhten Suggestibilität und dem Verlangen, im Mittelpunkt zu stehen. Auch hierbei geht es um eine Selbstbezogenheit, jedoch weniger mit dem Ziel nach Grandiosität und Macht, sondern mehr nach wahrgenommen und geliebt werden, wichtig zu sein.

Guten Tag Die Beschreibung heute morgen in der Sendung eines Narzissten hat meine langen Grübeleien, Analysen und meinem Unwohlsein in dieser 30 jährigen Partnerschaft bestätigt. Viele Male Trennungsgedanken, aber irgendwie gefangen. Genau, weil ich immer wieder denke, es ist nicht bös gemeint, im Grunde genommen ein lieber, in der Öffentlichkeit als lustig, unterhaltsam angesehen. Ob es nun mit meinem Alter 64, zu tun hat, und merke, dass ich eigentlich einfach auch mal gerne wahr- und wichtiggenommen werden möchte… Nicht mehr die Einzelkämpferin, die den Wagen zieht sein möchte. Zwar habe ich jede Freiheit bzw. kann ich mir viele Freiräume nehmen, interessiert bzw. stört ihn eigentlich gar nicht. Gibt es da noch eine Zukunft.Wenn so viele Situationen so eingefahren sind? Den Lebensabend glücklich zu verbringen? PS: Kann ich mich auch direkt für ein Gespräch bei Ihnen anmelden? Freundliche Grüsse , momentan grade zur Erholung 😉auf Lanzarote, ganz allein.

Marc Walter: Guten Tag. Danke für Ihre Schilderungen. Egal wie das Problem benannt wird; wenn es Ihnen nicht gut geht, sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen, das hilft in der Regel sehr. Auch bei den Fragen, die Sie sich stellen. Melden Sie sich doch bei den entsprechenden Stellen. Alles Gute Ihnen nach Lanzarote!

Wie entlarvt man Narzissten, bevor es offensichtlich gefährlich und schädlich wird? Woran unterscheidet sich weiblicher vom männlichen Narzissmus?

Marc Walter: Guten Abend. Wie in jeder Beziehung entscheiden Sie das selbst; hören Sie auf sich, ob die Beziehung Ihnen gut tut, oder nicht. Ich weiss, das klingt erstmal sehr einfach. Zwischen männlichen und weiblichen Narzissmus gibt es eigentlich keinen Unterschied. Bei Männern findet sich aber eher der grandiose Typ, und bei Frauen der vulnerable Typ; das kann aber variieren und je nach Lebensphase und Situation auch wechseln.

Mein Mann ignoriert mich, wenn ich nicht seiner Meinung bin. Manchmal spricht er tagelang nicht mit mir. Er ist dann auch nicht erreichbar. Ist das Narzissmus?

Angela Mosimann: Das kann auf Narzissmus hindeuten (silent treatment) jedoch kann ich an nur diesem Merkmal nicht eindeutig sagen, ob das Narzissmus ist. Auf dem Internet und in Büchern finden Sie ganz viele Infos, woran Sie ausmachen können, ob Ihr Gegenüber narzisstisch ist.

Guten Abend, Ich bin mit einem Narzissten verheiratet. Meine Tochter 32 hat, so denke ich Probleme damit, sie hat in der Natur gelebt für 1 Jahr und Wanderungen gemacht alleine. Beziehungen gehen immer wieder in die Brücke. Was wäre Ihr Tipp, dass sie auf die „ normale“ Bahn kommt. Besten Dank für die Antwort. Freundliche Grüsse

Angela Mosimann: Ich finde es bei Kindern immer sehr wichtig offen mit ihnen darüber zu sprechen und ihnen ev. auch Infoseiten oder Bücher empfehlen, damit sie sich über das Thema informieren können. Kinder narzisstischer Eltern haben oft einen geringen Selbstwert und müssen unbedingt wissen, dass das Problem nicht bei ihnen liegt. Eine Therapie mit einem Therapeuten, der sich mit den Thema auskennt wäre ebenfalls sehr empfehlenswert.

Guten Abend Was kann man tun, wenn man befürchtet, dass sich die Partnerin etwas antut, wenn man sich trennen möchte? Gibt es eine Möglichkeit, dass jemand hilft? Unterstützung wäre schön.

Marc Walter: Guten Abend. Melden Sie sich doch zu einem Krisengespräch zusammen an. Entweder bei einem ambulanten Psychiater oder Psychologen in Ihrer Region, oder gehen Sie wenn Sie in Not sind, für ein Gespräch auf den psychiatrischen Notfall einer psychiatrischen Klinik.

Meine Mutter hat den Kontakt zu mir abgebrochen weil ich meinen Cousin zu einem Fest eingeladen habe. Sie ist mit Ihm zerstritten und findet, wenn er wichtiger ist als sie, dann komme sie nicht zum Fest. Oft ist es so, wenn ich etwas mache dass Ihr nicht passt droht sie mit Kontaktabbruch. Wir hatten auch schon mal zwei Jahre keinen Kontakt, bis ich mich bei Ihr für mein Fehlverhalten entschuldige. Wie soll ich reagieren? Sie ist schon älter und meine Kinder, ihre Enkel sollen doch die Grossmutter sehen können.

Angela Mosimann: Bei solchen familiären Verstrickungen gilt es oft abzuwägen, was für Sie und Ihre Kinder das beste wäre. Fühlen Sie sich mit einem Kontaktabbruch wohler? Ist es für die Kinder wichtig die Grossmutter zu sehen? Oder ist es ev. auch für sie belastend wenn immer ein hin und her zwischen Kontakt und Kontaktabbruch herrscht? Für solche Abwägungen empfehle ich meist eine Selbsthilfegruppe. Dort findet man für solche Situationen oft einen grossen Erfahrungsschatz. Hier finden Sie die Gruppen.

Hallo! Ich bin schon über 20 Jahre mit meinem Ehemann zusammen. Er ist ein Narzisst und behandelt mich entsprechend respektlos. Da ich Hausfrau bin, setzt er das Geld immer wieder als Machtmittel ein. Wir haben auch zwei wunderbare Kinder, welche er oft auf seine Seite zieht und gegen mich aufhetzt. Was kann ich tun, um den Umgang mit ihm erträglicher zu gestalten? Wie reagiere ich auf sein respektloses Verhalten und seine Machtdemonstarionen mir gegenüber mittels Geld, Auto etc? Vielen herzlichen Dank!

Peter Peiler: Ihre Frage kann nicht so einfach beantwortet werden im Sinne eines Ratgebers, wie man ein Gefühl von beherrscht werden erträglicher macht. In erster Linie erscheint mir eine Selbstreflexion Ihrerseits über Ihre Motive und Bedürfnisse in der Partnerschaft und im Leben überhaupt erforderlich. Dieser Prozess ist wichtig um zu entscheiden, wo und wie weit Sie in Bezug auf Ihren Ehemann eine Grenze ziehen wollen. Wie weit geht Ihre Abhängigkeit bzw. wie können Sie sich unabhängiger von seinen Beurteilungen machen, geht dies innerhalb der Ehe, oder bedarf es wirklich einer Trennung? Und was sind Sie bereit dafür aufzugeben? Dies sind schwierige Fragen, die Sie für sich beantwortzen müssen. Hier erscheint mit die Unterstützung einer Vertrauensperson, Therapeutin oder auch Selbsthilfegruppe sinnvoll.

Ein Narzisst geht selten freiwillig in eine Therapie. Der Druck muss enorm sein, bis ein Narzisst bereit ist, sich in eine Therapie zu begeben. Ich kenne kein einziges positives Beispiel, dass sich ein Narzisst geändert hat und ein anderer Mensch geworden ist. Ist die Prognose für eine «Heilung» von Narzissmus wirklich so düster oder gibt es doch auch positive Beispiele?

Marc Walter: Guten Abend. Es gibt tatsächlich viele positive Beispiele, allerdings nicht primär mit dem Problem Narzissmus; die narzisstischen Personen kommen meist mit Stress-Syndromen, Depressionen oder Suchtproblemen in Behandlung. Der Selbstwert und Beziehungsfähigkeit verbessern sich nicht selten in einer längerfristigen Psychotherapie. Ist allerdings der pathologische Narzissmus sehr stark ausgeprägt, ist die Prognose für eine «Heilung» nicht gut.

Guten Abend mich interessiert, ob es auch Studien darüber gibt, was passiert, wenn zwei Narzissten aufeinandertreffen, eine Beziehung fürhen, verheiratet sind. Gibt es da Erfahrungswerte?

Marc Walter: Guten Abend. Eine spannende Frage. Dies ist tatsächlich gar nicht selten. Es hilft sogar, wenn die Partner mit ihren Problemen offen umgehen, dann werden Sie vom Gegenüber gut verstanden, weil er/ sie ja die gleichen Probleme hat. Die Beiden können sich austauschen. Wie bei allem: Wenn der Narzissmus nicht sehr stark ausgeprägt ist, bei beiden, und sie offen damit umgehen, kann eine solche Beziehung ganz gut gelingen.

Ich lebe in einer Partnerschaft mit Kind. Die Tochter meines Partners ist Pubertier und spielt sich mir gegenüber narzisstisch auf. Wie gehe ich damit um? Test machen und Test fragen, würde sie mir nicht beantworten, klare Grenzen setzen werden immer übertreten, war schon in Behandlung. Ich bin ein gebranntes Kind, weil mein Vater schon mit meiner Erziehung sehr narzisstisch und autoritär war. Scheinbar ziehe ich solche Leute an oder was kann ich dagegen tun? Wo gibt es Selbsthilfegruppen? Merci für Ihre Tipps.

Angela Mosimann: Um diese Fragen genauer zu beantworten müsste man die genaue Situation und Konstellation besser kennen. Am besten melden Sie sich bei einer Selbsthilfegruppe, dort finden Sie einen grossen Erfahrungsschatz mit verschiedenen Situationen. Hier finden Sie alle Gruppen.

Guten Abend Ich bin nach einer 20-jährigen toxischen Beziehung getrennt und warte nun auf den Scheidungstermin. Bis dahin hab ich s geschafft. Meine beiden Mädchen (19 und 14) sehen den Vater selten. Die 19jährige hat den Kontakt ganz abgebrochen. Die 14jährige geht manchmal Mittwochabend zum Nachtessen (Regel aktuell: 3 wöchentlich Sa 10.00 – So 18.00 und mittwochs 18.00-20.00) Die Wochenenden geht sie seit bald 1 Jahr nicht mehr. Dennoch findet immer wieder Gaslightning mit ihr statt. Wie kann ich meine Tochter aufklären? Sollte ich sie überhaupt aufklären? Körperliche Symptome wie Kopfschmerzen und Bauchweh anfänglich bis Angst, sich etwas anzutun sind immer wieder an der Tagesordnung. Zwar ist eine Psychologin für sie jetzt 14tägig zuständig, Ich möchte aber trotzdem wissen, was ich als Mutter tun kann, um sie zu stärken. Vielen Dank fürs Lesen meines langen Textes. Freundlicher Gruss

Angela Mosimann: Ich finde es wichtig die Psychologin über die Problematik aufzuklären, damit diese weiss wo sie ansetzen kann. Ich persönlich halte es für das beste mit den Kindern offen darüber zu sprechen und ihnen zu vermitteln, was mit ihnen geschieht und sie wissen lassen, dass nicht sie das Problem sind. Ebenfalls würde ich den Kindern Infos durch Bücher/Podcasts/Youtube über Narzissmus vorschlagen, damit sie sich informieren können. Ausserdem würde ich ihnen vermitteln, dass Sie als Mutter für sie da sind, falls sie darüber sprechen möchte.

Wie kann Autismusspektrumstörung und Narzismus (auch Version vulnerabel) voreinander abgegrenzt werden? Die Gemeinsamkeit mit fehlender Empathie und Schwierigkeiten mit dem Perspektivwechsel (Bedürfnisse anderer) scheint deckungsgleich und wirkt entsprechend egozentrisch/egoistisch. Familiär ist ASS vorhanden sowie Narzismus nach den 5 Fragen. Herzlichen Dank!

Marc Walter: Guten Abend. Eine wichtige Frage nach der Abgrenzung. Die Hauptkriterien sind ein Muster von Grossartigkeit, einem Bedürfnis nach Bewunderung und eben der fehlenden Empathie bei der narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Neidgefühle und Entwertungen sind auch typisch für Narzissten. Wenn Sie sich nicht sicher sind, können Sie dies von einer Fachperson abklären lassen.

Guten Abend ich glaube ich bin in eine narzistische Frau verliebt. Ich war ein Jahr lang der Schönste, der Beste, so gut ,so verständnissvoll sprich das Beste was sie je hatte. Ich musste Ihr ei fach 10 mal.am.Tage sagen ich liebe dich und nur dich. Du bist die Schönste und die Beste. Und immer artig sein und danke und bitte sagen. Jetzt zwei Jahre später sei ich egoistisch, ich bezogen sprich ein Narzist wie aus dem Lehrbuch. (Verdeckter Narzist) Ich sah, sehe mich als pures Gegenteil. Sensiebel, verletzlich und bescheiden. Das weiss ich eigentlich.(Hochsensiebel) Aber ich musste meine Kollegen fragen weil ich sleber am zweifeln bin/war. Ich bin froh wenn man mich in Frieden lässt, leben und leben lassen. Es braucht viel bis ich laut werde und ich poche selten auf meine Bedürnisse und vernachlässige diese vielfach, was mich immer wieder an Rander des Zusammbruchs führt. Immer dann wenn ich auf mich achte, kurz vor dem Zusammenbruch, werde ich wieder zum Narzisten... Ich bin nun kurz vor einem Burnout oder Depression. Habe bereits einen Termin bei einem Psychologen...

Marc Walter: Guten Abend. Das ist sicher gut, wenn Sie Ihre Erfahrungen bei einem Psychologen besprechen können. Narzisstische Reaktionen sind übrigens in Krisensituationen ganz normal. Es ist auch wichtig, dass Sie auf sich selbst hören und auf Ihre Gesundheit achten.

Seit 60 Jahren verheiratet. Ich 81, mein Mann 84 (Narziss wie in der Sendung beschrieben) durch meinen Psychiater bestätigt. Ich habe die Scheidung eingeleitet, mein Mann hat einfach nicht geantwortet, er war am Segeln und dies über Monate. Aktuell ist er vor 2 Monaten auf die Philippinen gereist zum Tauchen. Hat mich kurz vor der Abreise informiert. Ich habe seine Mails ignoriert, kein Kontakt.- Aber ....wie soll ich mich verhalten, wenn er zurück ist? Haben Sie mir einen Tipp. PS: ich habe mir schon früh Hilfe geholt und liess mich nie «unterkriegen». Danke und guten Abend

Angela Mosimann: Falls Sie noch in einem gemeinsamen Haushalt sind: Gibt es eine Möglichkeit sich zu entfernen? Meist bringt es nach der Trennung nichts noch weiter zu diskutieren. Es ist ratsam lediglich über den Anwalt zu kommunizieren. Sie können sich auch in einer Selbsthilfegruppe über die Trennungsproblematik austauschen. Hier finden Sie solche.

Meine Mutter ist sehr Narzistisch. Sie hat mich immer mich schlecht gemacht und wenig bis zu gar kein Mitgefühl gehabt. Kritik auf mich wahr hoch als mitgefühl und Liebe. Es beschäftigt mich bis Heute bin immernoch sehr angeschlagen und weiss nicht wie weiter. Sie hatte auch meinen Bruder auf mich aufgehetzt.

Angela Mosimann: Narzisstische Eltern fügen ihren Kindern oft gravierende emotionale Wunden zu. Diese müssen meist über längere Zeit von einem Psychologen/Psychiater/Traumatherapie verarbeitet werden. Ich rate Ihnen auf jeden Fall zu therapeutischer Begleitung, am besten mit einem Therapeuten, der sich mit der Thematik auskennt. Als Ergänzung könnten Sie eine Selbsthilfegruppe besuchen.

Guten Tag. Ich hatte, so meine Vermutung, zweimal narzisstische männliche Vorgesetzte und wahrscheinlich eine leicht narzisstische Mutter. Allen war eine mangelnde Selbstkritik und fehlendes Schuldvemögen gemeinsam. Ist das üblich unter Narzissten?

Marc Walter: Guten Tag. In aller Kürze, ja, das ist ganz typisch, dass Kritikfähigkeit und Schuldbewusstsein bei narzisstischen Menschen wenig ausgeprägt ist. Sie müssen Sich vorstellen, dass die Grössenvorstellungen der eigenen Person ständig aufrecht erhalten werden muss. Das gelingt damit ganz gut.

Wie gewinne ich bei der KESB Gehör für die Problematik ohne dass gedacht wird, ich würde «schlecht» über die Exfrau (mutmassliche Narzisstin) reden? Mein Bruder ist mit einer Frau verheiratet, welche sich verhält wie bösartige Narzisstin verhält. Mein Bruder hat eine schwere Hirnblutung erlitten und ist jetzt im Heim. Seine noch Ehefrau hat sich noch während der Rehazeit von ihm getrennt,und mit einem neuen Partner eine Familie gegründet. Die Scheidung ist am laufen. Ich bin jetzt Beiständin von meinem Bruder und kämpfe dafür, dass mein Bruder seine Söhne sehen kann OHNE Beisein seiner zukünftigen Exfrau. Das Ziel ist, mein Bruder vor der toxischen Person zu schützen.

Peter Peiler: Ich kann Ihnen nur raten, sich rechtlich beraten zu lassen, und mit Ihrem Rechtsberater gemeinsam den Kontakt zur KESB zu suchen. Diese könnte eine Vermittlerrolle einehmen.

Guten Abend, Meine Mutter ist Narzistin vom vulnerablen Typ. Meine Grossmutter war ebenfalls so. Ich habe den emotionalen Absprung mit 17 Jahren geschafft. Mein Vater lebt immer noch mit ihr zusammen. (Jahrgang 52) Er macht schon seit Jahren immer wieder Phasen mit suizidalen Gedanken durch, kann sich aber nicht trennen. Könnten sie mir eine Ansprechstelle für ihn im Kanton Zug mitteilen? Er ist leider nicht so bewandert mit dem Internet und natürlich unter Kontrolle. Herzlichen Dank für ihre Tipps und den Beitrag. Mit freundlichen Grüssen

Peter Peiler: Wenn Ihr Vater immer wieder suizidale Phasen durchmacht, sollte Sie ihn dringend darin bestärken, sich an einen Fachpsychiater zu wenden. Es gibt auch psychosoziale Beratungsstellen in den Kirchengemeinden, oder auch das «Eff-Zett».

Guten Abend Ich fürchte, dass mein Ex-Mann ein Narzisst ist, wie können Sie mir helfen? Ich mache mir grosse Sorgen um meine jüngere Tochter, die bei ihm lebt. Danke für Ihre Antwort. Freundliche Grüsse

Peter Peiler: Wie können Sie sich in Ihrem Umfeld Hilfe suchen? Gibt es eine Person, der Sie sich anvertrauen können? Sie können eine psychosoziale Beratungsstelle aufsuchen oder sich an die KESB wenden.

Guten Abend ich bin in der Scheidung mit einem Narzisten jetzt geht es es um den Unterhalt und er möchte mir natürlich nichts geben. Ich habe extreme Existenzängste kann seit 2 Jahren nur schlecht schlafen und erwache jeden Morgen mit heftigen Magenkrämpfe… Ich habe 2 Kids 19 und 22 und war 25Jahren verheiratet bin nich im Haus muss aber im Sep.25 raus. Wie komme ich am besten aus dieser Situation?

Angela Mosimann: Trennungen und Scheidungen mit narzisstischen Expartnern sind oft sehr unschön und emotional belastend. Die von Ihnen beschriebenen Ängste haben fast alle, die sich trennen. Oft hilft es sehr sich mit Gleichbetroffenen auszutauschen, oft erhält man aus dem grossen Erfahrungsschatz auch viele rechtliche und emotionale Unterstützung und Möglichkeitsbeispiele. Hier finden Sie solche Gruppen.

Guten Abend Ich bin bald 40 Jahre alt (W) und habe eine Mutter mit einer diagnostizierten Narzistischen Persönlichkeitsstörung, Maligner Narzissmus. Dies wissen wir seid 2019, da wir (Meine Mutter meine jüngere Schwester und ich) damals eine Familientherapie gemacht oder zumindest versucht haben. Diese kam zustande, da meine Mutter davon überzeugt war, dass mit mir etwas nicht stimmt, da ich mich immer mehr von ihr zurück gezogen habe und mich versucht habe mehr auf mich zu konzentrieren. Unsere Familientherapeutin hat unserer Mutter relativ schnell die Diagnose der Narzistischen Persönlichkeitsstörung gestellt, worauf meine Mutter die Familientherapie abbrach. Ich habe schon öfters mit dem Gedanken gespielt den Kontakt zu ihr ganz abzubrechen, da mich dieser fast immer sehr viel Nerven und Kraft kostet und ich mich mittlerweile nur noch als Projektionsfläche für meine Mutter fühle. Aktuell ist der Kontakt auf ein Minimum beschränkt. Wenn ich ihr mitteile, dass ich beispielsweise nicht telefonieren mag, Bombardiert sie mich um so mehr mit Nachrichten und reagiert stark gekränkt. Würden sie einen Kontaktabbruch empfehlen? Leider bleibe ich diesbezüglich sehr ambivalent. Meine Mutter war ausserdem alleinerziehend, was das Ganze vermutlich noch etwas verschärft. Besten Dank für Ihre Rückmeldung!

Angela Mosimann: Kinder narzisstischer Eltern bekommen von ihren Eltern meist ein Leben lang vermittelt, dass sie ihren Eltern etwas schuldig sind. Das und die meist abhängige Beziehung und die gesellschaftlichen Erwartungen, wie man sich den Eltern gegenüber zu verhalten hat, macht einen Kontaktabbruch für die Betroffenen oft sehr schwierig. Meiner Erfahrung nach geht es den Betroffenen nach einem Kontaktabbruch meist viel besser, da sie sich meist dann erst von den ihnen zugefügten emotionalen Wunden erholen können. Am besten lassen Sie sich durch einen Therapeuten, der sich mit dem Thema auskennt begleiten und /oder besuchen eine Selbsthilfegruppe. Hier finden Sie diese.

Mich interessiert, welche welche Faktoren zu Narzissmus führen/ wie es zu Narzissmus kommt?

Marc Walter: Von der Umgebung scheint bei derzeitigem Forschungsstand eine Kombination aus Vernachlässigung/ Traumatisierung in der Kindheit einerseits, mit einer Idealisierung und Überhöhung in dieser Zeit anderseits eine der Hauptursachen zu sein. Dies sind aber noch mehrheitlich Theorien und erste empirische Befunde.

Ich glaube ich leide an dem versteckten narzismus. Gibt es psychologen/-innen, die sich darauf spezialisieren? Wo finde ich diese? Danke für Ihre hilfe

Marc Walter: Sie können zu einer Psychologin oder einer Psychiaterin mit dieser Frage in Ihrer Nähe gehen; damit sollten sich alle Kolleginnen und Kollegen auskennen; oder Sie schauen im Internet, wer dies als Spezialgebiet angeben hat. Viel Erfolg!

Grüezi mittenand Was kann ich tun? Ich habe mich vor zwei Jahren von dem narzisstischen Partner gegen seinen Willen getrennt, innerlich komme ich aber nicht los von ihm. Ich möchte eine neue Partnerschaft, bin aber nicht frei dafür. Ich glaube, dass er mich aus der Weite «beobachtet». Ich weiss mit dem Intellekt, dass er mir nicht gut getan hat, trotzdem vermisse ich ihn.

Marc Walter: Grüezi. Ich würde Ihnen eine Beratung oder eine Therapie empfehlen, in der Sie diese Gefühle anschauen und reflektieren können. Das hilft in der Regel sehr dabei, die Dinge innerlich für sich wieder besser ordnen zu können. Dadurch würde Sie sich freier fühlen und wären auch wieder offener für eine neue Partnerschaft.

Guten Abend Wie sage ich einem Narzist, dass er ein Narzist ist? Die Person in meinem Umfeld macht eine Art Therapie. Dort ist sie eine Musterschülerin. Die Therapeutin kommt dem eigentlichen Problem somit nicht auf den Grund. Die Therapie bringt in meinen Augen nicht viel? Die Narzistin glaubt, «ihr inneres Kind» ist nicht in Ordnung. Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Aber ich darf ihr die Wahrheit nicht sagen, aus Angst vor Kontaktabbruch. Dabei möchte ich ihr wirklich helfen. Vielen Dank

Marc Walter: Guten Abend. Narzisst klingt heute wie eine Beleidigung, das hilft meist nicht weiter. Das «innere Kind» kann ein gutes Bild für etwas Trauriges und Schwieriges sein, mit dem sie besser zurechtkommt. Leichte Kritik könnten Sie dennoch anbringen, wenn Sie es für notwendig erachten; achten Sie aber auf die «Dosis» und seien Sie vorsichtig im Kontakt; sie wird es sicher schätzen, dass Sie sich interessieren für sie und ihr Bestes wollen.

Guten Tag! Wie kommuniziert man am Besten mit Narzissten? Ist Kritik und das Kundtun einer eigenen Meinung zu vermeiden? Was tun bei 'silent treatment'?

Marc Walter: Guten Tag! Kritik und eigene Meinung ist immer wichtig; aber narzisstische Menschen haben damit ja gewisse Probleme. Wenn Sie behutsam vorgehen und vorsichtig sind (auch beim sog. silent treatment) können Sie sich sicher einbringen.

Ich bin seit 30 jahren (20 jahre verheiratet) und wir haben 3 gemeinsame Kinder. I möchte immer wieder wegen verschiedenen Situationen mich trennen aber ich schaffe es einfach nicht, weil immer ein aber kommt. Im moment leide ich sehr stark unter einem Gefühlschaos mit zum teil lebensmüden gedanken, wovor ich Angst habe. War schon bei einem Psychiater und in einer kunsttherapeutisches Therapie & hatte mit der Nummer 143 per mail kontakt. Ich möchte gerne endlich wissen, ob das was ich schon seit jahren fühle richtig ist. Herzliche Grüsse

Angela Mosimann: Wenn man lange mit einer narzisstischen Person in einer Beziehung lebt kommt es sehr oft zu den von Ihnen beschriebenen Gefühlen. Sie merken, dass etwas nicht stimmt und wollen Bestätigung, dass Sie richtig liegen, während die narzisstische Partnerin Ihnen wahrscheinlich vermittelt, dass Sie das Problem sind. Es ist sehr wichtig, dass Sie sich bei Suizidgedanken dringend an die psychiatrischen Dienste wenden. Bestätigung, dass Sie mit Ihren Gefühlen richtig liegen finden Sie meist in einer Selbsthilfegruppe, die man regelmässig besuchen kann, und die Sie stärken kann.

Ich bin mit einer verdeckten narzisstischen Mutter aufgewachsen. Ich habe letzten September den Kontakt vollständig abgebrochen. Mich interessiert es, ob ein/e vulnerable Narzisst/in lernen kann, was Empathie ist. Das Empfinden kann meiner Meinung nach nicht gelernt werden, sondern nur was Empathie sein sollte und es lediglich antrainiert wird. Vielen Dank für Ihre Antwort.

Marc Walter: Das ist eine schwierige Frage. Schwerer Empathiemangel hat tatsächlich eine schlechte Prognose; allerdings gibt es auch leichtere Empathieschwierigkeiten. Meist sind diese aus Krisen oder Beziehungsabbrüchen entstanden; das heisst aber nicht, dass diese nicht wieder besser werden können. Durch geglückte Beziehungen oder Therapie; dann ist die Prognose eigentlich ganz gut.

Guten Abend Meine Schwägerin, Gotti unserer Tochter , hat unsere Tochter weggenommen. Seit Jahren keinen Kontakt mehr zur Tochter. Die Tochter hat den Kontakt zu allen und allem wo wir Kontakt haben ,abgebrochen. Wie bringen wir unsere Tochter da raus? Weiter sollten wir mit der schwägerin eine Eigentümerversammlung am gleichen Tisch haben. Sie droht mit Gericht wenn wir nicht machen wie sie sich das vorstellt. Wie gehen wir da am besten vor? Vielen dank gür ihre Antwort.

Peter Peiler: Sie scheinen sich in einer sehr verstrickten familiären Situation zu befinden, wobei es mir nicht möglich ist, einen Zusammenhang zu Narzissmus herzustellen. Ich würde Ihnen raten, eine Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen. Hier geht es eher um die Klärung von juristischen Fragen, viellöeicht auch um eine Mediation.

Ich denke ich habe ein Freuend der narzistusche Züge hat. Er behandelt mich manchmal wie ein Kind und nicht wie seine Freundin.

Marc Walter: Das würde ich an Ihrer Stelle mal mit ihm besprechen, dass Sie sich bei ihm so fühlen, und dass Sie dies nicht wollen. Wenn Ihr Freund nicht schwer narzisstisch ist, hört er Ihnen aufmerksam zu und versucht sich sicherlich auch zu ändern.

Guten Abend Kann mir ein Psychologe helfen wenn ich verdächtigt werde ein verdeckter Narzist zu sein? Meine Partnerin meint ich sei der Narzist, nicht sie. Ich sehe mich eher als hochsensiebel und ich brauche viel Zeit für mich und mein Seelwohl. Dafür werde ich immer mehr als Egoist und als undankbar betitelt. Also lasse ich mir immer wieder weniger Zeit für mich und meine Bedürfnisse. Ein ständiges auf und ab. Das mich langfristig kaput macht. Aber es wird nichts/nichts wird besser. Nichts ist mehr recht und mir und meinem Wohlsein geht es auf und ab. Jetzt zeige ich depressieve Anzeichen habe Massive Zweifel an mir und einen Termin beim Psychologen. Ich war der Schönste, der Beste und niemnad war so gut wie ich. Doch wehe mir, jetzt ist nichts mehr davon. Wehe ich sage nicht danke oder bitte...Nichts ist recht und ich der verdeckte Narzist... Kann es das wirklich sein das ich narzistisch bin... Besten Dank

Angela Mosimann: So wie Sie die Problematik beschreiben klingt eher Ihre Partnerin nach einer Narzisstin. Allein die Frage, dass Sie sich fragen, ob Sie das Problem sind oder ob Sie narzisstisch sind weist für mich darauf hin, dass Sie es nicht sind. Es gibt Podcasts/Bücher/Youtube Videos, wo sie sich informieren können. Sie können sich, falls Sie zweifeln auch an eine Selbsthilfegruppe wenden.

Geschätzte Fachpersonen Ich bin in einer Beziehung mit einem Mann mit einer narzisstischen „Ader“. Ich bin mich am Lösen aus dieser toxischen Co-Abhängigkeit, merke aber, dass sie einen erheblichen psychischen Schaden bei mir angerichtet hat. Welches sind die Anlaufstellen im Kanton Zürich? Können Sie mir bitte Adressen geben? Vielen Dank!

Peter Peiler: Grundsätzlich rate ich Ihnen, professionelle psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt in ZH viele niedergelassene Fachpersonen, die hier gar nicht aufgelistet werden können. Auch gibt es Ambulatorien der Psychiatrischen Kliniken, an die Sie sich wenden können.

Geschätzte Fachpersonen Ich bin in einer Beziehung mit einem Mann mit einer narzisstischen „Ader“. Ich bin mich am Lösen aus dieser toxischen Co-Abhängigkeit, merke aber, dass sie einen erheblichen psychischen Schaden bei mir angerichtet hat. Welches sind die Anlaufstellen im Kanton Zürich? Können Sie mir bitte Adressen geben? Vielen Dank!

Peter Peiler: Grundsätzlich rate ich Ihnen, professionelle psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt in ZH viele niedergelassene Fachpersonen, die hier gar nicht aufgelistet werden können. Auch gibt es Ambulatorien der Psychiatrischen Kliniken, an die Sie sich wenden können.

Guten Abend Ich versuche mich von einem Narzissten scheiden zu lassen. Er will das Wohn /Geschäftshaus sämtliche Ländereien alle Maschinen behalten. Unseren gemeinsamen Sohn 18 J hat er soweit manipuliert dass ich keinen Kontakt mehr zu ihm habe. Gubt es jemand im Kanton Bern der mir helfen kann Mit freundlichen Grüssen

Marc Walter: Guten Abend. Sie könnten sich in der Poliklinik der UPD Bern für ein Gespräch melden. Die Kolleginnen und Kollegen kennen in der Regel diese Problematik gut.

Hallo, ich hatte eine 3jährige Beziehung zu einer narzisstischen Frau und bin nach über 13mal on-off und psychologischer Hilfe von ihr weggekommen. Nun habe ich extrem Angst, dass ich beim Kennenlernen nicht merke, dass ich wieder an eine solche Person komme. Wie kann man diese Angst ablegen? Gibt es dazu gute Bücher? Werde ich dies merken, wenn eine Narzisstin vor mir steht? Danke für Ihre Antwort.

Angela Mosimann: Sie finde dazu etliche youtube Videos, Bücher und Podcasts: Eine Podcast Empfehlung: Beziehungskosmos zum Thema Narzissmus

Ich möchte mich einer Selbsthilfegruppe anschliessen. Besten Dank

Marc Walter: Viele Kantone bieten Selbsthilfegruppen an; am besten suchen Sie nach Narzissmus und Selbsthilfegruppen im Internet und testen die Angebote. Die Gruppe im Aargau ist zu empfehlen.

Ich hatte schon mehrere Male in meinem Leben die Vermutung dass ich selber Narzissmus habe. Habe es bei zwei Psychotherapeutinnen angesprochen die winkten aber beide Male ab. Bei Abschlussbericht der ersten Therapeutin steht als Diagnosebegriff Persönlichkeitsstörung drin was u.a. auch Narisstische Störung beinhaltet. Ich erkenne gewisse meiner Verhaltensweisen und Kindheitserfahrungen im Buch «Das Drama des begabten Kindes» von der Psychoanalytikerin Alice Miller wieder (das Buch ist eine in die Jahre gekommene Abhandlung über Narzissmus). Das verunsichert mich, denn gerade die fehlgeleitete Selbsteinsicht auf das eigene Verhalten ist ja gerade Merkmal des Narzissmus. Ich weis, dass ich in vergangenen Beziehungen manipuliert habe, weis dass ich grössenwahnsinnige Fantasien hatte und Schwierigkeiten damit habe einen sozialen Anschluss (mit teils unerklärlich) zu finden. Trotzdem bleibt eine Diagnose aus, denn ein Narzisst würde ja nie sagen dass er einer ist...

Marc Walter: Guten Abend. Wenn Sie sich nicht sicher sind, bestehen Sie doch bei Ihren Therapeutinnen auf eine Diagnostik. Diese ist für die Fachpersonen einfach durchzuführen und sollte bei einer Behandlung dazugehören. Es gibt schon Personen wie Sie, die sich hier nicht sicher sind.

Video
Narzissmus – Die toxische Seite der schillernden Persönlichkeit
Aus Puls vom 05.02.2024.
Bild: SRF abspielen. Laufzeit 34 Minuten 30 Sekunden.

Puls, 05.02.2024, 21:05 Uhr;

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