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Mit dem Kopf gegen Schokoladensucht

Die nahenden Festtage sind für viele auch Tage der Verführung: Es locken Schokolade, Kekse und Weihnachtsbraten. Eine neue Studie im Fachmagazin Science zeigt nun, dass sich die Lust auf Schokolade mit der reinen Vorstellung an deren Verzehr zügeln lässt. Bislang war nicht nur bei Laien die Auffassung weit verbreitet, dass durch das Denken an einen Braten der Appetit darauf kommt. Auch die Mehrheit der Wissenschaftler war der Auffassung, dass beim Gedanken an eine Speise die gleichen neuronalen Prozesse ablaufen wie beim Essen, Riechen oder Sehen des Gerichts. Gewöhnungseffekt?«Unsere Resultate zeigen, dass es grundsätzlich verkehrt ist, die Gedanken an begehrte Speisen zu unterdrücken, um seinen Appetit zu zügeln», sagte Morewedge. Er hatte mit seinen Mitarbeitern einige Probanden gebeten, sich das Essen von Schokoladenbonbons vorzustellen. Andere sollten an das Einwerfen von Münzen denken, jeweils mit unterschiedlicher, aber genau festgelegter Anzahl. Anschliessend wurden allen die Bonbons angeboten - wer sie vorher schon in Gedanken gegessen hatte, griff jetzt weniger zu. Die Forscher rechnen das der Habituierung (Gewöhnung) an den Appetitreiz zu. Vorstellung ist Ersatz für Realität«Habituierung ist einer der fundamentalen Prozesse, die bestimmen, wie viel wir konsumieren, wann wir aufhören, und wann wir dazu übergehen, etwas anderes zu konsumieren», sagte Studienmitautor Joachim Vosgerau. Zu einem gewissen Grad sei die reine Vorstellung einer Erfahrung ein Ersatz für tatsächliche Erfahrung. (SDA/thg)

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