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Papst rehabilitiert Holocaust-Leugner
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Papst rehabilitiert Holocaust-Leugner

Der Papst hat vier Bischöfe der ultra-traditionalistischen Lefebvre-Bruderschaft wieder in die Kirche aufgenommen. Einer von ihnen leugnet den Holocaust.Der Papst hob am Samstag die Exkommunikation der vier Bischöfe auf, die vor 20 Jahren ohne päpstliche Zustimmung vom ultrakonservativen französischen Erzbischof Marcel Lefebvre geweiht worden waren. Unter ihnen ist auch der Brite Richard Williamson, der wiederholt das volle Ausmass des Völkermords an den Juden während des Nationalsozialismus leugnete. So hatte er zuletzt am Mittwoch im schwedischen Fernsehen gesagt: «Ich glaube, dass es keine Gaskammern gegeben hat.» Die vier Bischöfe gehören der abweichlerischen Bruderschaft Pius X. mit Sitz in Ecône im Unterwallis an. Die Priesterbruderschaft war vom französischen Erzbischof Marcel Lefebvre Ende der 1960er-Jahre gegründet worden. Lefebvre lehnte die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) als zu modernistisch ab. Er hielt nicht nur an der Messe auf Latein fest; er wies auch die Ökumene als Irrweg des Glaubens zurück. Durch ökumenische Aktivitäten würden katholische Lehrinhalte verraten. Auch den Dialog mit anderen Religionen lehnte er strikt ab. 1991 starb Lefebvre. Seither wird die Bruderschaft vom 52-jährigen Schweizer Bernard Fellay geleitet. Fellay gehört zu jenen vier Bischöfen, deren Exkommunikation der Papst aufhob.

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