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Die «Nicolas-Sarkozy-Voodoo-Puppe».
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Sarkozy unterliegt im «Voodoo»-Streit

Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy muss weiterhin damit leben, dass eine «Voodoo»-Puppe mit seinem Konterfei verkauft wird. Er scheiterte vor Gericht mit der Forderung, den Verkauf der Puppe zu verbieten. Nach Auffassung des Pariser Gerichts handelt es sich bei der Puppe nicht um einen persönlichen Angriff. Sie sei vielmehr Ausdruck der Meinungsfreiheit und des Rechts auf Humor. Zwar räumten die Richter ein, dass es nicht besonders geschmackvoll sei, wenn man Leute dazu anstachele, Nadeln in Puppen zu stecken. Es sei aber nicht ihre Aufgabe, sich zum Schiedsrichter über guten oder schlechten Geschmack zu machen. Ausserdem würde nicht Sarkozy selbst zur Zielscheibe, sondern «seine Ideen und politischen Positionen, seine Äusserungen und sein öffentliches Verhalten». Sarkozy geht in BerufungSarkozys Rechtsanwalt kündigte Berufung an. Mit einer neuen Entscheidung wird noch diese Woche gerechnet. Die etwa handgrosse blaue Stoffpuppe wird zusammen mit Stecknadeln verkauft, die in Anlehnung an ein afrikanisches Ritual in die Körperteile der Puppe gestochen werden können. Die Puppe ist mit vielzitierten Sprüchen des Präsidenten bedruckt, etwa «Mehr arbeiten, um mehr zu verdienen» oder «Hau' ab, Du Idiot», was Sarkozy jemandem entgegnete, der ihm nicht die Hand schütteln wollte. Das Unternehmen, das die Puppe in einer Auflage von 20 000 Stück vertreibt, hatte Sarkozy Humorlosigkeit vorgeworfen. Die Puppe, die samt Gebrauchsanleitung 12,95 Euro kostet, wurde im Internet zum Verkaufsschlager.

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