Aufrüstung von Kläranlagen nötig
Das Abwasser ist immer mehr mit sogenannten Mirkoverunreinigungen belastet. Mit neuen Technologien könnten diese gefährlichen Stoffe massgeblich reduziert werden.Mikroverunreinigungen sind kleine Partikel oder Spuren von chemischen Substanzen wie Medikamenten, Schädligsbekämpfungsmittel oder Kosmetika, die auch nach der Abwasserreinigung noch im Wasser vorhanden sind. Sie gelangen über Flüsse und Seen nach einer gewissen Zeit wieder zurück ins Trinkwasser. Mikroverunreinigungen wirken sich auf Tiere und Pflanzen aus. So zeigte eine Untersuchung vor ein paar Jahren, dass sich Fische wegen der Hormone aus der Antibabypille im Wasser weniger vermehren. Auch Stoffe aus Kosmetika konnten schon in der Muttermilch oder in Meerestieren nachgewiesen werden.Ob die Mikroverunreinigungen eine Gefahr für den Menschen darstellen, ist bis jetzt noch nicht abschliessend geklärt. Sie stehen aber im Verdacht, unter anderem Krebs auszulösen oder die Spermienqualität negativ zu beeinflussen. Das Wasserforschungsinstitut Eawag hat deshalb in einem Pilotversuch neue Technologien für die Reinigung des Abwassers gesucht - und gefunden. Dabei wurde ein Aktivkohle-Filter und eine Behandlung des Wassers mit Ozon getestet. Es zeigte sich, dass mit diesen Verfahren 80 Prozent der Mikroverunreinigungen eleminiert werden konnten. Um diese Verfahren breitflächig anzuwenden, müssten verschiedene Kläranlagen umgerüstet werden. Doch wer die Kosten dafür trägt ist offen.
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