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Die Arbeitszeit im Wandel

Während früher die Trennung zwischen Arbeits- und Freizeit völlig klar war, sind die Grenzen heute fliessender. Dies führt auch dazu, dass die Erfassung der Arbeitszeit kontrovers diskutiert wird. Dabei wäre der Fall rechtlich gesehen eigentlich völlig klar.«Ein Arbeitgeber muss jederzeit vorweisen können, wie viel und wann seine Belegschaft für das Unternehmen tätig ist», meint Arbeitsrechtsexperte Gregor Ruh. Doch wie der Arbeitgeber zu diesen Daten kommt, da unterscheiden sich die Ansichten ganz gewaltig. So gibt es Firmen, die sich nicht gross um eine Zeiterfassung kümmern und nach dem Prinzip «Jeder soll seine Überstunden selbst abbauen» verfahren. Es gibt aber auch andere Arbeitgeber, die am liebsten noch die dreiminütige Toilettenpause irgendwo in einem Computerprogramm abspeichern würden.«Die Unternehmen brauchen die Zeiterfassung primär, um die Produktivität in der Firma zu erhöhen», glaubt Zeitforscher Ivo Muri. So sei in der vergangenen «Stempeluhren-Zeit» wichtig gewesen, dass alle Arbeiter rechtzeitig am Fliessband gestanden sind. Und heute brauche man die Zeiterfassungssysteme, um sicherzugehen, dass die Arbeitnehmer während der Zeit im Büro die optimale Leistung bringen.Hier beginnen jedoch die Konfliktherde. Wer bestimmt, was optimale Leistung ist? Wem gehört die Hoheit über die Arbeitszeit? Dem Arbeitnehmer (kann selber einteilen) oder dem Arbeitgeber (hat die Mitarbeitenden möglichst effektiv einzusetzen)?Wer bei einer grossen Schweizer Firma arbeitet, kann meistens auf strikt formulierte Reglemente zurückgreifen. Die Arbeitsbedingungen sind vielerorts gut. Anders sieht es bei vielen KMU aus. Hier wird von den Arbeitenden oftmals mehr verlangt, als eigentlich von Gesetz wegen erlaubt wäre.

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