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Fahrplan: Alle dürfen mitreden

Sie wünschen sich eine neue Bus-Haltestelle direkt vor Ihrer Haustür? Auch Einzelpersonen dürfen ihre Wünsche zum Schweizer Fahrplan eingeben. Damit eine Idee umgesetzt werden kann, braucht es allerdings ein allgemeines Interesse, die entsprechenden Möglichkeiten bei den Transport-Unternehmen und Geld.Ab dem 9. Dezember 2012 gilt der neue Fahrplan, daran gibt es nichts zu rütteln. Oder besser: nichts mehr. Im Entwurf liegt der neue Fahrplan nämlich jeweils schon ein halbes Jahr vorher vor, und dann können alle Interessierten dazu Stellung nehmen. Für grosse Wünsche ist es dann zu spät, im Detailbereich sind aber durchaus Korrekturen möglich. Zum Beispiel, dass die Abfahrt eines Postautos eine Minute später geplant wird, damit ein Umsteigen möglich wird. Hier geht es um Details, die in der Planung untergingen, im Alltag dann aber entscheidend sein können. «Wir sind sehr froh, wenn wir auf solche Punkte aufmerksam gemacht werden», sagt Wolf-Dieter Deuschle, Leiter des Berner Amtes für öffentlichen Verkehr.Bedürfnis und Mittel nötigDie Kantone sammeln die Eingaben zum Fahrplan. Im Kanton Bern sind das jeweils mehrere hundert Meldungen, im Thurgau zum Beispiel waren es bei der letzten Fahrplanänderung dagegen nur rund 20. Damit ein Wunsch umgesetzt werden kann, müssen drei Punkte erfüllt sein, wie der zuständige Abteilungsleiter des Kantons Thurgau, Werner Müller, sagt: Der Wunsch müsse einem allgemeinen Bedürfnis entsprechen, die Unternehmen bräuchten die dafür nötigen Fahrzeuge oder Gleise, und ausserdem sei natürlich die Finanzierung zu regeln.Tipp: Mitstreiter suchenWer sich grössere Fahrplanänderungen wünscht, sollte dies im Rahmen des längerfristigen Fahrplanverfahrens melden. Die Chancen auf eine tatsächliche Umsetzung erhöht man, wenn man die Wohngemeinde für sein Anliegen gewinnen kann. Zusätzliches Gewicht erhält ein Fahrplanwunsch auch, wenn er von mehreren Leuten unterstützt wird oder von Organisationen wie «Pro Bahn». Diese Interessengemeinschaft der Bahn- und Bus-Kundschaft sammelt Anliegen und gibt schweizweit jeweils etwa 100 davon weiter an die Behörden. Kurt Schreiber, Präsident von «Pro Bahn Schweiz», sagt mit Blick auf die Komplexität des Fahrplan-Systems: «Die Begehren müssen realistisch sein. Man darf nicht nur an sich selbst und seine Gemeinde denken.»

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