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Heikle Kreditkartendaten im Visier der Marketingabteilungen
Kreditkartenunternehmen wissen immer ganz genau, was ihre Kunden wo einkaufen. Die Frage ist, ob sie diese Informationen weiterverwenden. Die UBS hat ihren Kreditkartenkunden nun einen Brief geschrieben, dass sie das in Zukunft machen will.
Am ersten Juli wird das Gesetz für allgemeine Geschäftsbedingungen AGB verschärft. AGB sollen dann transparenter sein. Die UBS nimmt das als Anlass, um etwas Grundsätzliches in den Geschäftsbedingungen zu ändern: Neu dürfen Daten zu Marktforschungszwecken genutzt werden. Konkret will die UBS Kundenprofile erstellen und so ihr Angebot den Bedürfnissen anpassen. Mediensprecher Samuel Brandner: «Wenn wir zum Beispiel sehen, dass viele Kunden Schuhe kaufen, dann starten wir vielleicht eine Aktion, bei der günstig Schuhe gekauft werden können.» Was die UBS aber genau macht, ist noch offen.
«Espresso»-Hörer, die ihre Kreditkarte über die UBS beziehen, verärgert das. Und auch beim Schweizerischen Konsumentenschutz rümpft man die Nase. Die SKS-Geschäftsführerin Sara Stalder meint, die neuen AGB der UBS seien immer noch nicht genug klar formuliert. «Die UBS lässt sich alle Türen offen», so Stalder weiter. Sie gibt zu bedenken, dass in Zukunft auch Daten an Dritte verkauft werden könnten und dass dann nicht mehr klar sei, was mit ihnen geschieht. Samuel Brandner von der UBS versucht, die Kunden zu beruhigen: «Die Daten werden höchstens von einem Marktforschungsinstitut ausgewertet, sie gehören aber jederzeit uns.»
Konsumentenschützerin Sara Stalder findet, jeder müsse selbst entscheiden, ob er seine Kreditkarte bei der UBS kündigen wolle. Andere Kreditkarten-Unternehmen seien auf jeden Fall auch nicht besser. Ihr Tipp: Gar keine Kreditkarte mehr benutzen.
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